Vereinsprojekte planen und durchführen

von Dr. René Riedl

Neben der Verrichtung von täglichen Routineaufgaben werden viele Vereinsvorhaben in Form von Projekten abgewickelt. Als Projekt bezeichnet man zeitlich befristete Vorhaben, die durch ihren einmaligen Charakter gekennzeichnet sind. Typische Vereinsprojekte sind traditionelle Zeltfeste anlässlich von Bestandsjubiläen, der Umbau von Vereinsheimen oder die Ausrichtung eines internationalen Testspiels unter Beteiligung von europäischen Topclubs. Es ist klar, dass solche Projekte den Vereinserfolg stark beeinflussen. Zum einen sind solche Projekte meist mit hohen Ausgaben und Einnahmen verbunden. Die Projekte haben folglich unmittelbare Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Verein. Zum anderen können erfolgreiche Projekte das Image des Vereins in der breiten Öffentlichkeit verbessern. Der gut organisierte Auftritt europäischer Spitzenteams auf der eigenen Sportanlage hat in den letzten Jahren schon den einen oder anderen oberösterreichischen Club in die Schlagzeilen gebracht.

Eine Vielzahl der in Österreich ehrenamtlich tätigen Funktionäre hat keine klare Vorstellung darüber, welche Aufgaben im Rahmen des Projektmanagements wahrgenommen werden müssen. Vielen Funktionären, die Projekte leiten, fehlt das notwendige Know-how. Wenn Wissen und Kompetenz fehlen, macht die Arbeit keinen Spaß und Frustration macht sich breit. Der französische Philosoph Vauvenargues betonte bereits im 18. Jahrhundert, dass die Wissenschaft der Planung darin besteht, den Schwierigkeiten der Ausführung zuvorzukommen. Trotz der Tatsache, dass das heutige Vereinsleben von vielen schwer zu prognostizierenden Faktoren beeinflusst wird, hat vorausschauende Planung meines Erachtens einen großen Einfluss auf den Erfolg von Projekten. Für den engagierten Funktionär stellen sich somit zwei zentrale Fragen, nämlich „Was ist zu planen?“ und „Wie ist zu planen?“. Die erste Frage beschäftigt sich mit den so genannten Planungsobjekten, wie beispielsweise Zeit-, Finanz-, Personal- oder Sachmittelplanung. Die zweite Frage zielt auf die Methoden des Projektmanagements. Denkt man beispielsweise an die Terminplanung, so ist es wichtig, dass eingesetzte Methoden dynamische Planung ermöglichen. Das bedeutet, dass diese Methoden beispielsweise die Konsequenzen von Terminverschiebungen automatisiert, in der Regel computergestützt, feststellen. Beeinflusst die Verzögerung einer Aktivität die Gesamtlaufzeit eines Projekts? Im Falle des Umbaus eines Vereinsheims könnte eine Projektverzögerung drastische Konsequenzen haben.

Ich hoffe, dass sich Funktionäre zunehmend mit den Aufgaben und Methoden des Projektmanagements auseinandersetzen. Wie die Erfahrung zeigt, hilft dies nicht nur den Vereinen, sondern auch den Betroffenen selbst in ihren zivilen Berufen.

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  an Dr. René Riedl
Informationen zur Person

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.