Analyse "Spiel der Runde 12"



von Hubert "huhu" Huemer


War das ein Fußballfest! Über 1.700 Fans sahen in Vöcklamarkt das Spiel der Spiele in der Radio-OÖ-Liga. UVB Vöcklamarkt gegen die Union Raiffeisen Mondsee, das ist kein alltägliches Match. Auf der einen Seite geht es um die Vorherrschaft im Bezirk in Oberösterreichs höchster Fußballliga, auf der anderen Seite ist es auch ein Spiel „unter Freunden“. Mondsees Kapitän Klaus Preiner war jahrelang ein Leistungsträger der UVB, Rudi Ablinger scorte vor zwei Jahren für den OÖ-Liga Verein Vöcklamarkt als Mondsee noch eine Klasse tiefer um den Aufstieg spielte. Walter Brenneis sorgte viele Jahre für Impulse im Spiel der Mondseelandtruppe bevor er zur UVB wechselte und dort zu einem Leistungsträger avancierte. Gegenseitige Kickerbesuche beim Match des Anderen stehen bei den beiden Clubs fast auf der Tagesordnung.

Am Nationalfeiertag war das für 90 Minuten nicht relevant. Es war nicht das ganz große Match, das sich die Paulin- und Stadlerelf in Vöcklamarkt lieferten, aber es war ein sehr munterer „Kick“! Die gut 1.700 Fans kamen auf ihre Rechnung. Die Vöcklamarkter machten das Spiel, die Mondseer hielten mehr als nur dagegen, und hätten mit dem Halbzeittee gut und gerne auf eine Führung anstoßen können. Die etwas zu eigensinnigen Stürmerstars Cavic und Ablinger hätten bei mehr Mannschaftsdienlichkeit dafür sorgen können. So gab es 45 Minuten rassige Kampfszenen aber keine Tore.

In der Pause dürften die Paulinschützlinge den besseren Vitamindrink zu sich genommen haben, denn Vöcklamarkt drängt jetzt auf die Entscheidung. Dem stemmt sich die Stadler-Elf mit Händen und Füssen entgegen. Sehr stark die Abwehrreihe der Gäste, ein überragender Goali Bachleitner und ein unermüdlich kurbelnder und kämpfender Kapitän Klaus Preiner, der dann allerdings beim Führungstreffer der UVB durch Joszef Peter seine Füße im Spiel, besser gesagt nicht im Spiel hat – ein Stangler verspringt sich vor dem Käpt'n – und Vöcklamarkts Nummer 6 drückt ein.

Mondsee zeigt Moral und kommt nach einem Klingsbigl Freistoß bei dem wiederum die UVB Abwehr nicht besonders gut aussieht zum 1:1. Der Torschütze, na wer wohl, natürlich Rudi Ablinger! Sein schon zehnter Saisontreffer!

Bei diesem Ergebnis bleibt es. Eine allem in allem gerechte Punkteteilung mit einer zwar spielerisch stärkeren Paulinelf aber einer taktisch und kämpferisch hervorragend eingestellten Stadlermannschaft. Den Fans hat es gefallen, es gibt viel Applaus für beide Teams nach dem Schlusspfiff durch den souveränen Schiri Karassek.

A pro pos Schiedsrichter, da gab es ja noch ein echtes Highlight. Durch eine Unachtsamkeit des Besetzungsreferats, ein sich abgemeldeter Linienrichter wurde irrtümlich für dieses Derby nominiert, und der kam natürlich nicht, musste unter den Fans ein Ersatz gesucht werden. Und es wurde einer gefunden – und was für einer! Ein Augenschmaus für die 1.700! Die 19jährige Stefanie Soldan aus Neumarkt am Wallersee war in Vöcklamarkt weil sie sich dieses Derby nicht entgehen lassen wollte (es gibt da ein „Liebesgschichterl“ mit einem feschen Mondseer Kickerjüngling). Die sehr junge Dame, sie pfeift in Salzburg schon rauf bis zur Regionalliga, kam so zu einem Supereinsatz und zu viel medialer Aufmerksamkeit. Radio OÖ Voice Wolfgang „Banky“ Bankowsky widmete ihr zum Beispiel einen drei Minuten Radiobeitrag. Und das Wichtigste: Das Match konnte stattfinden, zwar mit 15 minütiger Verspätung, aber eben doch! UND die äußerst hübsche Dame vom Wallersee erfüllte ihre Aufgabe mit Bravour! Ja – unverhofft kommt oft!

So war es in allen Belangen ein ganz besonderes Derby! Und Fans, Funktionäre und Spieler werden sich nach diesen 90 – ungewöhnlichen und dramatischen – Derbyminuten mit Sicherheit das eine oder andere GEMEINSAME Bierchen genehmigt haben – so schön kann Fußball sein!


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