Pause schützt vor Schmerzen nicht


von Raphael Oberndorfinger

Jahrelang reichten sich die Trainer ihre Jobs wie Türklinken in die Hand. Die OÖ-Liga als „Killer-Liga“ – das war einmal. Bislang brillierte jeder einzelne der vierzehn Trainer als Old Shatterhand, so sicher saßen sie in ihren Satteln. Egal ob man Spieltag für Spieltag den Platz in der Abstiegszone „bestätigte“. Denn weder bei Weißkirchens Juan Bohensky oder etwa Pergs Heli Köglberger verwandelte sich das Zaumzeug in einen Schleudersitz. Ganz im Gegenteil: Sie genießen bei ihren Klubs volles Vertrauen. Wohl auch deshalb, weil man von ihren Mannschaften bereits vor Saisonbeginn keine Triumphzüge durch das ganze Bundesland erwarten konnte. 

Hingegen hinkten einige Vereine ihrem Plansoll im Herbst ordentlich hinterher. Wie Bad Schallerbach oder auch Vöcklamarkt. Wobei die Paulin-Truppe frappant an Salzburgs Bullen erinnert: Daheim unschlagbar, auswärts ein Punktelieferant. Auch wenn man beim 2:2 gegen Überraschungsteam Donau den ersten Sieg in der Fremde ganz knapp verpasste. Während sich bei Micheldorf die Geister scheiden. Von der Konkurrenz kollektiv mit dem Gütesiegel „Topqualität“ in den engeren Kreis der Titelanwärter gehoben, möchte Trainer Albert Kabashi davon nichts wissen: „Vorne haben wir nichts verloren. Nur ein Beispiel: Als ich letztes Jahr mit Gmunden Herbstmeister wurde, war das Budget um fünfzig Prozent höher als hier.“ Für all jene mit ihrem Abschneiden unzufriedenen Klubs werden sich jedoch in der Rückrunde freilich noch genügend Möglichkeiten zur Tabellenplatz-Korrektur ergeben, zumal ausreichend Zeit zur Regeneration vorhanden ist. 

Allerdings sind die spielfreien Monate keine Garantie für einen „Urlaub“ des Verletzungsteufels, wie einige schmerzhafte Beispiele aus der Vergangenheit beweisen: Der spanische Torhüter Canizares schnitt sich mit den Scherben einer zerbrochenen Flasche Aftershave eine Sehne durch, sein englisches Pendant David Seaman kegelte sich beim Angeln die Schulter aus. Gleiches Malheur passierte Mönchengladbachs Nielsen – beim Greifen nach seiner Fernbedienung! Während Liverpool-Legende Kevin Keegan einst mit seiner großen Zehe im Badewannenabfluss stecken blieb und sich Hannovers Damjanoff in den 70er Jahren am Fuß verletzte, als ihm ein Teekessel darauf fiel. Was seinen Trainer damals zu folgender Aussage verleitete: „Einmal trinkt er kein Bier, und schon verletzt er sich.“ Weshalb den OÖ-Liga-Hauptdarstellern nach dieser tollen Herbstsaison allein als Präventivmaßnahme ein Seiterl schon gegönnt sein sollte . . .


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