Interview mit Gerhard Mittermayr


von Philipp Eitzinger


Gerhard Mittermayr, Trainer SK Altheim

Herr Mittermayr, Altheim überwintert als Zehnter. Wie bewerten Sie die Herbstsaison?
Aufgrund der letzten Saison, mit tollen Leistungen im Frühjahr nach einem nicht so guten Herbst, hat sich für den Verein die Zielsetzung verändert – vor Braunau sein, ein einstelliger Tabellenplatz. Wir haben aber im Herbst nicht alles abgerufen, dazu gab es gewisse Dinge, die die Situation erschwert haben. Den Abgang von Treiblmair konnten wir zum Beispiel lange nicht verkraften, der hat eine große Lücke hinterlassen. Nach vier Spielen hat sich Stammtorwart Pichler verletzt, wenn sich auch Priewasser dafür gut geschlagen hat. Wir haben generell einen kleinen Kader, dann sind noch einige Spieler während des Meisterschaftsbetriebs in Urlaub gefahren. Das ist alles nicht optimal.

Wo sehen Sie die größten Probleme und wo die Stärken in Ihrem Team und warum?
Es fehlt ein wenig an der Professionalität. Dann konnten wir die englischen Wochen nicht so leicht wegstecken, ich denke da an das Spiel gegen Rohrbach. Dazu hatten wir auch öfters Pech, wie gegen Micheldorf und Donau, wo wir in der allerletzten Aktion mit Elfmetern noch verlieren. Aber ich bin überzeugt, dass wir eine qualitativ gute Mannschaft haben, wenn alles an Bord ist. Das Torverhältnis sagt viel aus: Wir 22 Tore geschossen, also war die Offensive ganz gut. Wir haben aber auch 25 Tore bekommen – das ist nicht so gut…

Wie sieht die Zielsetzung für das Frühjahr aus?
Da gibt es vom Verein klare Vorgaben. Wir wollen die Nummer 1 im Innviertel sein, also vor Braunau landen. Ein einstelliger Tabellenplatz, wenn möglich zwischen dem 5. und dem 7. Platz soll es sein. Ich bin auch davon überzeugt, dass das erreichbar ist. Es war die letzten beiden Jahre, als ich hier Trainer war, ja auch dasselbe: Ein schwacher Herbst, aber im Frühjahr hat es immer besser zu laufen begonnen.

Welche Kaderbewegungen wird es in Ihrem Verein geben?
Da liegt die Entscheidung beim Verein, Herr Hager wird sich damit auseinander setzen. In den letzten zwei Jahren konnte die Übertrittszeit ganz ruhig gestaltet werden, das war und ist ein großer Vorteil. Wichtig ist, dass unser Torwart wieder fit wird, und dass wir den eigenen Nachwuchs heranführen. Da muss mehr Wille von Seiten der Jungen vorhanden sein.

Wer war für Sie der überragende Spieler der Radio OÖ-Liga im Herbst und warum?
Mir fallen drei ein, die für die Vereine sehr wichtig waren: Ablinger von Aufsteiger Mondsee, dann Roidinger von Micheldorf, der schon 14 Tore geschossen hat, und dann natürlich noch der Dauerbrenner Bauer von Sattledt.

Wer wird Meister und warum? Und wer steigt ab?

Ich tippe auf einen der Linzer, die haben den längeren Atem. Die LASK-Amateure sind gefestigt, Lindenberger hat auch das Mitspracherecht, sich da in Spielerfragen durchzusetzen. Und Blau-Weiß wird sicher alles daran setzen, aufzurüsten und doch noch vorne sein zu können. Hinten sind, denke ich, ab Rohrbach noch alle gefährdet. Perg scheint gravierende Probleme zu haben, wie man hört.

Die EM im eigenen Land steht an: Wer wird Europameister? Was ist für Österreich möglich?

Die Topfavoriten sind die klassischen Turniermannschaften, also Deutschland, Italien und Frankreich, oder auch ein Außenseiter, wie Kroatien oder Spaniern. Für Österreich hoffe ich das Beste, ich bin da Patriot. Es kommt auf die Gruppe an, dann ist es aber auch eine Frage der Spieler und der Tagesverfassung. Das Problem ist, dass gewisse Spieler in ihren Vereinen keine Stammspieler sind. Wenn einer den Teamdress trägt, will ich den jede Woche im Einsatz sehen.

Zum OÖ-Liga-Portal: Anregungen, Kritik, Wünsche?
Ich finde es super, es ist eine tolle Idee. Wenn man reinschaut hat man alles, was man sich wünscht, sofort parat. Aller Anfang ist schwer, aber der Start ist gelungen. Ich hoffe, dass noch mehr das Portal unterstützen.

Herr Mittermayr, danke für das Gespräch!

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