Medizin: Sportverletzungen allgemein


von Dr. Thomas Sinnißbichler

Teil I: Allgemeines über Sportverletzungen

Für mich als niedergelassenen Sportmediziner beginnt die Fußballsaison meist in der 2. Jännerhälfte, das ist der Zeitpunkt an dem die verschiedenen Fußballvereine in meiner Umgebung das Training wieder aufnehmen. Meiner Erfahrung nach beginnen viele Vereine ihr Training mit Laufeinheiten, was ja an sich richtig wäre, leider wird auf individuelle Fähigkeiten der unterschiedlichen Spieler oft wenig Wert gelegt. Nicht nur, dass Feldspieler untereinander ganz unterschiedliche Anforderungsprofile haben, es wird auch in der Übergangszeit mit verschiedenen Intensitäten trainiert. Es reicht hier das Spektrum von gar nichts trainieren bis zum ausgewogenen Lauf – und Krafttraining! Meine Ordination füllt sich jedenfalls in den ersten Trainingswochen mit typischen Verletzungsmustern, hier meine persönliche Verletzungsstatistik, die ich in der Praxis aufgestellt habe: 

Die Mehrzahl der Verletzungen betreffen das Sprunggelenk, gefolgt von unterschiedlichsten Knieverletzungen. Schulter- und Armverletzungen sowie Schädelhirntraumen sind seltener vertreten. Allerdings macht auch das Alter der Spieler einiges aus, so nehmen mit zunehmendem Alter z.B. Knieverletzungen zu und Sprunggelenksverletzungen ab. Bei sehr jungen Spielern, U15 und jünger, sind die Schulter- und Schlüsselbeinläsionen wiederum am häufigsten. Insgesamt betreffen statistisch 52 % der Verletzungen die Beine und 27 % die Arme und Hände, 15 % den Kopf, der Rest betrifft den Rumpf.

Meist sind die genannten Sportverletzungen allerdings als "leicht" zu bezeichnen, also Prellungen oder Verstauchungen und mit dem PECH-Schema (Pause – Eis – Kompression - Hochlagern) gut behandelbar. Knochenbrüche und Muskelläsionen sind Gott sei Dank selten, aber bedürfen natürlich einer ärztlichen Behandlung. Gute Fußballtechnik sowie auch in der Fußballpause trainierte konditionelle Fähigkeiten helfen allerdings Verletzungen zu vermeiden.

In diesem Sinne: 3 x wöchentlich eine einstündige Laufeinheit für die Grundlagenausdauer mit niedrigem Puls, 2 x schnellere, intervallartige Läufe etwa 30–40 Minuten lang und einmal in der Woche in die Kraftkammer, um alle großen Muskelgruppen zu trainieren; das müsste reichen, um fit ins Frühjahrstraining zu gehen!

Nächste Woche: Teil II - Aufwärmen und Dehnen

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