Wer später bremst, fährt länger schnell


von Raphael Oberndorfinger

Neue Besen kehren gut, aber die alten kennen die Ecken. Auch wenn bei jenen beiden neuen Trainern, die in der Winterpause Perg und Altheim übernommen haben, mit zweierlei Maß gemessen werden muss. Denn bei den Mühlviertlern wäre ein plötzlicher sportlicher Höhenflug aufgrund des radikalen Sparkurses des Schlusslichts genauso unerwartet gewesen wie ein Höschen unter dem Mini von Paris Hilton. Dennoch hätte sich Jürgen Berlesreiter nach den ersten vier Frühjahrsrunden wohl zumindest einen einzigen Punkt erhofft. Doch bei den neuerlichen, zahlreichen Kaderkorrekturen in der vergangenen Übertrittszeit hätte auch ein alter Trainerfuchs nicht in kürzester Zeit ein homogenes Team aus dem Ärmel zaubern können. 

Zumal scheinbar auch beim jungen Quereinsteiger auf der Trainerbank so wie bei seinem Vorgänger ein Rabe auf der Schulter sitzen dürfte. Denn die 1:2-Niederlage in Vöcklamarkt war die achte mit nur einem Tor Differenz. Vielleicht wären die Perger gut beraten, bei ihren nächsten Spielen Freikarten an die gesamte Rauchfangkehrer-Gilde im Bezirk zu verteilen – denn langsam wird die Lage im Abstiegskampf ziemlich aussichtslos. In den auch Altheim sukzessive abgerutscht ist, weil man mit einem Punkt in der Frühjahrstabelle an vorletzter Stelle herumdümpelt. Was so nicht unbedingt vorherzusehen war. Denn immerhin stand bei der 0:1-Niederlage in Weißkirchen beinahe dieselbe Elf auf dem Platz, die in der Vorsaison als sensationeller Vierter nur um drei Punkte den Vizemeistertitel verpasst hatte. Und damals mit zehn Punkten in den ersten vier Frühjahrspartien putzmunter aus dem Winterschlaf gestürmt war. Während die Innviertler unter Neo-Trainer Hartinger heuer noch in einem hartnäckigen Formtief stecken. 

Für die „Roten Teufel“ wird´s jetzt richtig heiß, denn ausgerechnet Weißkirchen drückt derzeit auf der Überholspur das Gaspedal durch. Neun Zähler und Rang drei in der Frühjahrstabelle – und damit auf Augenhöhe mit Rohrbach, das wieder den Anschluss an die Cupplätze geschafft hat. Dabei hatten Hofer & Co. vor zwei Wochen beim 1:7 im Donaupark noch die höchste Pleite der gesamten OÖ-Liga-Saison einstecken müssen. Umso bemerkenswerter ist die „Flucht nach vorne“. Ganz nach dem Motto: Wer später bremst, fährt länger schnell . . .


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