?Kleine? als Stolpersteine?


von Raphael Oberndorfinger

Sonst setzt nur Hansi Hinterseer so einen verdutzten Gesichtsausdruck auf, wenn er einen Schokofleck auf seinen weißen Zottelfell-Stiefelchen entdeckt. Diesmal aber traute so manch einer beim Blick auf die Ergebnisse der 21. Runde nicht seinen Augen. Denn mit einer Heimniederlage von Donau gegen Perg und dem Remis von BW Linz gegen Traun konnte vorab genauso wenig spekuliert werden wie mit einem Bundeskanzler namens Alfred Gusenbauer. Weshalb einzig die LASK-„Fohlen“ dem Favoritensterben in der OÖ-Liga entgingen – und nach dem 2:1-Duselsieg in Braunau wieder Kurs Richtung Regionalliga genommen haben. Während für die zwei anderen Linzer Konkurrenten um den Meistertitel in der Endabrechnung die vermeintlich „kleinen“ Klubs zum Stolperstein werden könnten. 

Vor allem für die Perzy-Truppe. Denn wenn es um die Big Points ging, waren Ramakic & Co immer dick da. Die direkten Duelle gegen den LASK wurden beide gewonnen, aus jenen gegen Donau immerhin vier Punkte erobert. In anderen Ligen waren diese Big Points entscheidend: Die Titelambitionen von Salzburgs toten Dosen in der T-Mobile-Liga wurden beim 0:7 gegen den späteren Meister Rapid begraben, während Schwanenstadt in der Red-Zac-Liga problemlos ein gewichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitreden hätte können – wenn von den neun Duellen gegen das Toptrio nicht gleich acht (!) verloren gegangen wären. Mit Vöcklabruck zeigt der künftige Champion der Regionalliga hingegen, wie wichtig Siege gegen die Underdogs sind: Andernfalls wäre die Lesiak-Elf nicht so souverän unterwegs, weil aus den bisherigen vier Spielen gegen die härtesten Verfolger Feldkirchen, Sturm und GAK nur zwei mickrige Pünktchen auf die Habenseite gebracht werden konnten. 

Sollte die Lindenberger-Elf in einem Monat tatsächlich auf Platz eins stehen, so bleibt Blau-Weiß wenigstens eine Schmach wie den Barcelona-Spielern am kommenden Wochenende erspart. Die müssen nämlich einem spanischen Brauch nach dem frischgebackenen Meister ehrfürchtig Spalier stehen. Doppelt bitter, dass es sich dabei ausgerechnet um den Erzrivalen aus Madrid handelt. Um Spaniens Primera Division auf die OÖ-Liga umzumünzen: Es wäre in etwa so, als wenn die BW-Spieler den LASKlern das schwarz-weiße Klopapier reichen müssten. Und allein bei dieser Vorstellung lassen die VOEST-Hochöfen mehr Dampf ab als sonst!


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