Donau hat das Wasser bis zum Hals


Erreicht Trainer Waldner die Mannschaft noch?

von Wolfgang "banky" Bankowsky

Wegen des ORF-TV-Spiels für die Sendung OÖ-Heute (ab 19 Uhr/ORF 2) war ich gestern in Kleinmünchen im Peter-Rinder-Stadion. Ich bekam eine von Anfang an auf den Endzweck ausgerichtete Grieskirchner-Elf zu sehen. Dagegen sah ich keine Donau-Elf, wie ich sie noch im Vorjahr so bewunderte. Da lief jeder für den anderen, da wurde ansatzlos aus allen Rohren geschossen. Und gestern? Kein Zusammenhang, keine Laufbereitschaft, vor allem keine Konsequenz bei Standards der Grieskirchner, deren Routinier Linimair das weidlich auszunutzen verstand.

Freistoß-Flanke zu Lindorfer: 0:1. Eckball-Ball zu Eschlböck, Bombe ins Kreuzeck 0:2. Zur Pause appellierte Trainer Waldner nochmals an die blau-gelben Kicker, die dann ein wenig Gegendruck aufblitzen ließen. Ein Aufflackern für fünf Minuten, dann war wieder Grieskirchen am Drücker: Lindorfer, Lindorfer Lindorfer, der den Schlusspunkt Waltenberger überließ, weil er zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Spiel genommen wurde.

Nach dem Match im ORF-Interview meinte ein völlig zerknirschter Trainer Waldner: "Ich habe die Mannschaft vor dieser Stärke der Grieskirchner gewarnt. Vor allem vor den Standards. Ich habe Laufbereitschaft eingefordert. Aber wir haben das Problem, dass wir offensichtlich noch keine Mannschaft sind. Die Integration der Neuen ist nicht abgeschlossen. Und ich habe gesehen, dass mir wohl kaum einer zugehört hat."

Frage: Erreichen Sie die Mannschaft noch? Waldner: "...Ich weiß nicht. In dieser Situation muss ich meine Position selbst in Frage stellen."  Daniel Lindorfer auf die Frage, warum es nach seinem Wechsel von Bad Schallerbach zu Grieskirchen so läuft: "Weil hier alles passt, weil ich die Ruhe wieder gefunden habe, weil ich spüre, dass man hier auf mich setzt, und weil mich unser Routinier Linimair so herrlich bedient. Alles zusammen taugt mir, taugt uns."

Dagegen hat Donau das Wasser bis zum Hals und jeder fragt sich, wie kann binnen weniger Spiele eine Elf ein so anderes Gesicht zeigen, wie vergleichsweise im letzten Frühjahr?

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