Lade dir die kostenlose Ligaportal.at App jetzt auf dein Handy: Spielpläne, Tabellen, Live-Ticker, News, Vorschauen, Expertentipps, Spielberichte, Teams der Runde, Transfers und selbst tickern!
Es gibt wie überall im Leben zwei Seiten der Medaille. Gleich in mehreren Medien war in den letzten Wochen die Kritik von Leo Windtner an Schnellschüssen von Vereinen in puncto Aufstieg in den Profifußball zu hören und zu lesen. Der ÖFB-Boss prangerte an, dass manche Funktionäre engstirnig den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse durchpeitschen möchten, dafür zwar die finanziellen Mittel aufstellen, aber vergessen, dass der sportliche Erfolg das Gefüge und die Infrastruktur des jeweiligen Vereins überflügelt. Zurück blieben oft nur teuer subventionierte, in Kurzzeit aufgemotzte Sportanlagen, auf denen binnen weniger Monate oder Jahre wieder die Amateurkugel geschoben wird.
Entsprechen diese Überlieferungen aus dem Munde Windtners der Wahrheit,
so kann ich dem nur zum Teil zustimmen. Denn ungeachtet aller
fußballtechnischer Defizite, der teils mangelnden Fähigkeit der
Funktionäre oder der fragwürdigen Berufsauffassung einiger Kicker fehlt
es in Österreich auch an adäquaten Spiel- und Trainingsstätten. Und
wenn das Abenteuer Profifußball wie beispielsweise in Schwanenstadt
oder Vöcklabruck relativ schnell wieder vorbei war, so machen sich die
hohen Investments in Flutlicht, Tribüne, Klubheim und Rasen nachhaltig
dennoch bezahlt. Etwas skurriler und – wie sich nun herausstellt – im
Endeffekt äußerst fatal spitzte sich hingegen die Lage in Bad Aussee
zu. Als die Steirer 2007 den Aufstieg in die damalige Red-Zac-Liga
schafften, wurde jeder einzelne Cent zusammengekratzt.
Legitim und logisch, sofern nicht auch beim Nachwuchs drastisch
eingespart worden wäre. Dass dieser Weg in die falsche Richtung ging,
hatte vor kurzem auch Bundesliga-Vorstand Pangl angemerkt. Bezeichnend,
dass Bad Aussee nun sogar in der Regionalliga ordentlich um den
Klassenerhalt zittern muss. Weshalb in Zukunft wohl auch im Rahmen des
Lizenzierungsverfahrens vermehrt darauf geachtet werden wird, wie es um
die finanziellen Mittel und die solide Basis des jeweiligen Klubs
bestellt ist. Immerhin darf nicht in Vergessenheit geraten, dass
Fußballvereine eine gesellschaftspolitische Verpflichtung haben.
Gemessen an diesem Anspruch ist ein sportlicher Abstieg wie jener von
Rohrbach aus der OÖ-Liga ein kleines Übel. Denn die Mühlviertler haben
sich bereits 2005 davon nicht aus der Ruhe bringen lassen, haben mit
dem fast selben Kader im Jahr darauf souverän den Wiederaufstieg
fixiert. Eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten – und nicht auf Kosten
anderer.