SV Bad Goisern: "Trainerfrage stellt sich nicht"

Im Gegensatz zur Union Gurten, die von der Landesliga in die Regionalliga durchmarschierte, hat sich für den SV Kieninger-Bau Bad Goisern eine alte Fußballweisheit bewahrheitet, wonach die zweite Saison nach einem Aufstieg die schwierigere ist. Nachdem die Goiserer im Vorjahr die OÖ-Liga aufgemischt und hinter Mit-Aufteiger Gurten den Vizemeistertitel gefeiert hatten, erfolgte in der aktuellen Saison der Sturz ins Bodenlose. Die Mannschaft von Trainer Drazen Svalina, der seit Sommer das Zepter schwingt, konnte im Herbst nur mickrige drei Punkte sammeln, fehlen ans rettende Ufer 15 Zähler. Auch wenn nur noch ein Wunder helfen kann, hat man in Bad Goisern das Kapitel OÖ-Liga noch nicht abgehakt.

 

Sechs 1:2-Niederlagen - Guerrib-Abgang konnte nicht kompensiert werden

Nach zwölf Niederlagen in Serie konnte die Svalina-Elf mit einem überraschenden 2:1-Erfolg in Grieskirchen den ersten und bislang einzigen Saisonsieg feiern. Zudem ergatterte das Schlusslicht in den letzten neun Heimspielen nur einen Punkt, konnte auf der eigenen Anlage am 31. Mai (3:1 gegen Eferding) der letzte "Dreier" eingefahren werden. "Im Sommer haben wir eine schwierige Saison erwartet, konnten mit einem derartigen Absturz aber nicht rechnen. Während im letzten Jahr alles gepasst hat, wir das nötige Glück und kaum Verletzte hatten, hat das Pendel im Herbst genau in die andere Richtung ausgeschlagen. Wir waren in einigen Spielen knapp dran, haben die engen Partien aber jeweils verloren", spricht Sektionsleiter Franz Liebhart unter anderem die insgesamt sechs 1:2-Niederlagen an. Zudem konnte der Abgang von Miliam Guerrib, der im Vorjahr 23 Treffer erzielte und in der aktuellen Saison für den FC Wels bislang zwölf Mal ins Schwarze traf, nicht kompensiert werden. Weiters verzeichnete der Nachzügler zahlreiche Ausfälle, mussten Leistungsträger wie Thomas Stadler (Schulter-Operation) oder Georg Moser (Rippenbruch) verletzungsbedingt passen. "Zum einen hat Guerrib-Ersatz, Gabor Kovacs, die Erwartungen nicht erfüllt, war der Ungar wochenlang verletzt und erzielte bislang nur zwei Tore. Und zum anderen kann ein Thomas Stadler nicht ersetzt werden", weiß Liebhart.

 

Statistik lässt auf Wunder hoffen

Auch wenn den Nachzügler nur ein Wunder vom Abstieg retten kann, lässt die Statistik die Svalina-Elf darauf hoffen. Denn in den vergangenen elf Jahren konnte das Tabellenschlusslicht nach der Herbstsaison sechs Mal die Klasse halten. Allerdings hatten die jeweiligen Letzten nach der Hinrunde zwischen sieben und zwölf Punkte auf dem Konto. "Uns ist bewusst, dass der Klassenerhalt aus heutiger Sicht nicht realistisch ist. Die Mannschaften vor uns in der Tabelle sind allesamt weit entfernt und werden darum im Frühjahr zumindest 30 Punkte sammeln müssen. Dennoch haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben", kann sich der Sektionsleiter mit dem Abstieg noch nicht anfreunden. "Wir müssen die Herbstsaison noch einer genauen Analyse unterziehen und haben deshalb noch keine Entscheidungen getroffen. Auch die Trainerfrage stellt sich derzeit nicht, zumal Drazen Svalina ein erfahrener und kompetenter Coach ist."

 

"Planen noch nicht für die Landesliga"

Nach dem "schwarzen Herbst" hält sich die Winterpause in Bad Goisern in Grenzen, trainieren die Kicker regelmäßig in der Halle. In der zweiten Januar-Woche wird die Vorbereitung in Angriff genommen, in der zum Teil auf dem Kunstrasen in Gmunden trainiert bzw. gespielt wird. Auch wenn aus heutiger Sicht im kommenden Sommer wohl der Weg in die Landesliga angetreten werden muss, misst man der Rückrunde große Bedeutung bei. "Derzeit planen wir noch nicht für die Landesliga, wenngleich der Abstieg ein realistisches Szenario ist. Im Frühjahr geht es darum, die Trendwende zu schaffen und sich als Mannschaft zu präsentieren, um bei einem etwaigen Abstieg sich erhobenen Hauptes von der OÖ-Liga zu verabschieden und mit einem konkurrenzfähigen Team in die Landesliga zu gehen", meint Franz Liebhart.

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