Transferkönig FC Wels bleibt wenig Zeit sich zu finden

In der Sommerpause blieb beim FC Wels kaum ein Stein auf dem anderen. Die Messestädter waren bis dato mit elf Zu-, und zehn Abgängen das mit Abstand aktivste Team der OÖ-Liga- powered by Zwei Fach Fenster am Transfermarkt. Trainer Erich Renner hat nun die schwierige Aufgabe zu meistern, aus den vielen neuen Gesichtern innerhalb kürzester Zeit eine funktionierende Einheit zu schmieden, steht doch bereits in nur 12 Tagen mit dem Duell gegen Schwarz-Weiß Bregenz in der 1. Runde des ÖFB Samsung Cups das erste Pflichtspiel der neuen Saison auf dem Programm. Veränderungen könnte es beim FC Wels, nach dem Rücktritt von Obmann Markus Höckner Mitte Juni, auch am kommenden Mittwoch bei einer außerordentlichen Generalversammlung auf Funktionärsebene geben.

 Zuversichtlich in die neuen Zeiten

Obwohl zahlreiche Leistungsträger, wie etwa Torjäger Miliam Guerrib, Stammkeeper Florian Froschauer oder Abwehrchef Thomas Winkler den Verein verlassen haben, sieht man im Lager des amtierenden Landescup-Siegers der kommenden Saison äußerst zuversichtlich entgegen. FC Wels-Trainer Erich Renner, leistete gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter der Messestädter Juan Bohensky ganze Arbeit, um nach dem nicht unwesentlichen Aderlass, wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. „Nach dem Erfolg im Landespokal haben wir in Gesprächen mit unseren Spielern festgestellt, dass doch der eine oder andere Abwanderungsgedanken hegt. Daraufhin haben wir diejenigen, die uns verlassen wollten, aussortiert und die letzten Runden der abgelaufenen Spielzeit dazu genützt, vermehrt auf Akteure aus unserer 1b- und U18-Mannschaft zu setzen. Dadurch haben wir einen sehr guten Einblick bekommen, welche Spieler das Zeug haben, sich entsprechend weiterzuentwickeln. Auch dank dieser wertvollen Erkenntnisse haben wir dann schon früh begonnen, ganz gezielt den Kader mit unseren beschränkten finanziellen Mitteln für die neue Saison zusammenzustellen. Zu Meisterschaftsende hatten wir unser neues Team dann eigentlich schon im Grunde zusammen.“, so FC Wels Sportlicher Leiter Juan Bohensky. Der erfahrene Fußballfachmann, der trotz der hohen Fluktuation am Spielersektor der Transferzeit, wohl dank seiner Routine, gelassen entgegenblickte, lobte zudem mehrfach die reibungslose Zusammenarbeit mit seinem Übungsleiter Erich Renner: „Wir harmonisieren wirklich sehr gut, tauschen uns ständig aus und treffen schließlich gemeinsam die Entscheidungen. Die Arbeit unseres Trainers ist wirklich hervorragend. Sicherlich wartet auf ihn in nächster Zeit mit der Integration der vielen Neuzugänge jede Menge Arbeit, ich bin aber äußerst positiv gestimmt, dass er es gemeinsam mit seinem tollen Mitarbeiterstab schaffen wird, schnell ein funktionierendes Gebilde zu formen.“

Sonderschichten und Cup-Reise

Dass es darauf ankommen wird, sich schleunigst zu finden, dessen ist sich auch der Coach der Welser Erich Renner bewusst: „Gewisse Anlaufschwierigkeiten werden nicht vermeidbar sein, nichtsdestotrotz werden wir uns so schnell wie möglich einspielen müssen. Es gilt für mich rasch eine erste Elf zu finden.“ Neben einem dichtgestaffelten und vor allem recht anspruchsvollen Testspielprogramm sollen zusätzliche Trainingseinheiten helfen, die neuformierte Mannschaft zusammenzuschweißen. „Es haben sich 12-14 Spieler bereit erklärt auch 3-4mal in der Woche vormittags zu trainieren, wobei es sich vor allem um Schüler und Akademiker handelt. Durch die Sonderschichten wollen wir uns die nötige Kraft holen.“, weiß der Feldherr des Tabellenachten der Vorsaison vom Trainingseifer seiner Mannschaft zu berichten. Zum Teambuilding beitragen soll laut Erich Renner auch das Auswärtsspiel im Cup gegen Schwarz-Weiß Bregenz am 18. Juni. „Wir werden bereits am Freitag anreisen, um uns bestmöglich auf diese Aufgabe vorzubereiten. Durch diese gemeinsame Erfahrung sollen die Spieler einander noch besser kennen lernen, wobei wir die weite Reise nach Vorarlberg nicht nur antreten, um für eine gute Stimmung zu sorgen. Es ist ganz klar unser Ziel, dass wir diese Hürde nehmen und eine Runde weiter kommen.“

Testspielniederlage nicht überbewerten

Die 1:7-Abfuhr beim ersten Test nach der ungemein kurzen Sommerpause gegen den FC Blau Weiß Linz trübt die Hoffnungen auf eine Überraschung im Cup nicht wirklich, fehlten den Welsern doch bei diesem am letzten Samstag stattfindenden Probegalopp etliche designierte Leistungsträger, wobei sich die meisten noch im Urlaub befanden. Die deutlich Niederlage weiß auch FC Wels-Coach Erich Renner richtig einzuordnen: „Es haben in dieser Partie nicht weniger als sieben qualitativ hochwertige Akteure gefehlt, wodurch auch der eine oder andere Reservist zum Einsatz gekommen ist. Nach zwei gravierenden Stellungsfehlern in der Abwehr gleich zu Beginn, die jeweils zu einem Gegentreffer führten, haben wir uns eigentlich ganz gut geschlagen, ehe wir kurz vor der Pause aus einem Konter noch das 0:3 bekommen haben. In der Schlussphase hat dann der eine oder andere Junge noch seine Chance bekommen. Die drei Gegentore in den letzten sieben Spielminuten waren demnach auch auf die Einwechslungen zurückzuführen. Auch wenn ich vom Ergebnis her nicht zufrieden bin, so war der Auftritt von so manchem Neuen, wie Semih Gölemez oder Felix Ratzenberger schon recht vielversprechend. Generell bin ich mit den Neuverpflichtungen und der Mischung, die wir dabei gefunden haben, sehr zufrieden. Mit diesem Kader sollte in der bevorstehenden Meisterschaft ein Platz im gesicherten Mittelfeld absolut möglich sein.“ Ganz ähnlich sieht die Zielsetzung bei Juan Bohensky, seines Zeichens Sportlicher Leiter der Messestädter, aus: „Die Spieler haben das Niveau sich im körperlichen, aber vor allem auch im taktischen Bereich deutlich zu verbessern. Mit Erich Renner haben wir, so glaube ich, auch genau den richtigen Mann an der Seitenoutlinie, um diesen Lernprozess durchzuziehen. Wenn die Mannschaft es schnell versteht gemeinsam bis zum Schluss für den Erfolg zu kämpfen, dann bin ich wirklich zuversichtlich, dass wir den Welsern wieder guten Fußball bieten werden können.“

Echte Gradmesser

Das bereits recht umfangreiche Transferprogramm des FC Wels ist womöglich noch nicht zur Gänze abgeschlossen. So könnte in den nächsten Tagen unter Umständen noch zwei weitere Verstärkungen präsentiert werden. Möglicherweise können die Fans der Messestädter zumindest einen dieser möglichen Neuzugänge bereits bei einem der nächsten Testspiele genauer auf die Beine schauen. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich bereits am Dienstag, wenn der FC Wels um 19:00 Uhr erneut auf der Sportanlage Wirt am Berg den SV Wallern empfängt. Am Freitag wartet dann mit dem Traditionsverein Vorwärts Steyr der nächste echte Gradmesser auf die Renner-Elf.

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