SV Gmunden richtet Kader neu aus

"Da wir nach einem vierten Platz im Vorjahr mit einer nahezu unveränderten Mannschaft in die Saison gestartet waren, wollten wir eigentlich angreifen und uns in der OÖ-Liga erneut im Vorderfeld der Tabelle präsentieren. Doch der Verletzungsteufel hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, hatten von Beginn mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen und sind mit unserem dünnen Kader an die Grenzen gestoßen", erklärt Jürgen Brandstätter, Trainer des SV Gmundner Milch. Nach 24 Runden standen die Traunseestädter am vorletzten Platz, konnten auf der Zielgeraden aber das rettende Ufer erreichen und kamen als Zwölfter ins Ziel. Im Sommer wird in Gmunden der Kader neu ausgerichtet, stehen aktuell sechs Abgängen vier Neuerwerbungen gegenüber.

 

Nach klassischem Fehlstart in akuter Abstiegsgefahr

Die Gmundener sammelten im Herbst 16 Zähler, überwinterten nur einen Punkt vor den späteren Absteigern aus Marchtrenk und Sierning und legten in der Rückrunde mit Niederlagen gegen St. Martin und in Bad Ischl einen klassischen Fehlstart hin. Nach einem 3:1-Sieg gegen Neuhofen/Ried und einem Unentschieden in Marchtrenk zog die Brandstätter-Elf gegen Meister Grieskirchen und in Weißkirchen jeweils den Kürzeren. Nach einem "Dreier" gegen Donau folgten in Micheldorf und gegen Wels binnen Wochenfrist zwei 0:1-Niederlagen, stand der SVG nach 24 Runden auf dem vorletzten Platz. Mit einem Remis gegen Bad Schallerbach sowie Siegen in Sierning und gegen Vizemeister Vöcklamarkt gelang der Sprung ans rettende Ufer. Nach Pleiten in Perg und gegen Edelweiß verabschiedeten sich die Traunseestädter mit einem 3:2-Erfolg in St. Marienkirchen in die Sommerpause. "Wir hatten uns einen anderen Saisonverlauf erhofft, sind aufgrund der Verletzungsmisere aber früh ins Hintertreffen geraten. Da in unserem Kader nur zwölf OÖ-Liga-taugliche Spieler stehen, konnten wir die vielen und vor allem langfristigen Ausfälle nicht kompensieren", spricht der Coach unter anderem das Fehlen von Branislav Bajza (Schambeinentzündung), Kiril Chockev (Knöchelbruch), sowie Peter Augustini und Ahmet Trejic, die aufgrund von Bänderrissen paussieren mussten, an.

 

In der Fremde das schwächste Team der Liga

Während immerhin acht Mannschaften weniger oft ins Schwarze trafen - Manuel Schmidl für 18 von 47 Gmundener Treffer verantwortlich zeichnete - kassierten nur vier Teams mehr Gegentore. Sieben von neun Saisonsiegen feierte die Brandstätter-Elf auf dem heimischen Kunstrasen, in der Fremde waren die Traunsee-Kicker hingegen gerngesehen Gäste und mit niht weniger als zehn Niederlagen das auswärtsschwächste Team der Liga. "Zehn Auswärtsniederlagen sind eine Menge und kennen das Problem. Wir haben alles Mögliche versucht und auch immer wieder Umstellungen vorgenommen, konnten diese Schwäche aber nicht ausmerzen. Ich muss aber betonen, dass nicht viel gefehlt hat. Aber während wir im Vorjahr etliche Auswärtsspiele mit 1:0 gewinnen konnten, gingen dieses Mal viele enge Partien verloren", weiß Jürgen Brandstätter.

 

Vier fixen Neuerwerbungen sollen drei weitere folgen

Neben Christoph und Philipp Bader (beide Vorwärts Steyr) sowie den Schmidl-Brüdern, Manuel und Tommy (beide FC Wels), stehen auch Stefan Nöhmer und Dejan Erak nicht mehr zur Verfügung. Mit Stürmer Franjo Dramac (Bad Ischl), Verteidiger Akin Öztürk (Gramastetten) sowie den Mittelfeldspielern David Feusthuber (Kammer) und Mohamed Bulut (Türkei) konnte Coach Brandstätter beim gestrigen Trainingsauftakt vier neue Kräfte begrüßen. "Wir wollen noch zwei Mittelfeldspieler und einen Verteidiger verpflichten, werden im Sommer noch zumindest drei weitere Spieler zu uns stoßen", kündigt Gerhard Mittermayr, der in der vergangenen Saison in Gramastetten als Trainer tätig war, vor einigen Wochen aber an den Traunsee zurückgekehrt ist und in Gmunden wieder das Amt des Sportlichen Leiters bekleidet, Transfers an.

 

Richtige Mischung

"Nachdem wir in den vergangenen Jahren die Mannschaft kaum verändert haben, gehen wir bewusst einen neuen Weg, wenngleich wir uns aus finanziellen Gründen namhafte Verstärkungen nicht leisten können. So verpflichten wir ausschließlich willige und charakterstarke Spieler und wollen rund um vier, fünf Routiniers eine schlagkräftige Mannschaft formen", hofft Jürgen Brandstätter, die richtige Mischung zu finden. Im ersten Testspiel misst seine Mannschaft am kommenden Freitag mit dem USC Attergau die Kräfte. Trotz oder wegen der Neuausrichtung des Kaders blickt Gmundens Übungsleiter der neuen Saison zuversichtlicht entgegen: "Wir wollen eine Mannschaft auf das Feld schicken, die alles gibt und den Fans schönen und erfrischenden Fußball bietet. Zunächst geht es jedoch darum, gut aus den Startblöcken zu kommen, um nicht erneut in Abstiegsgefahr zu geraten. Aber grundsätzlich streben wir eine Präsenz im Mitelfeld der Tabelle an, sollte eine Platzierung zwischen dem sechsten und zehnten Rang möglich sein".

 

Transferliste

 

Günter Schlenkrich

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