Nach sensationeller Saison, erneuter Umbruch in Gmunden

Nach einem zwölften Platz im Vorjahr rollte der SV Gmundner Milch in der abgelaufenen Saison der OÖ-Liga das Feld von hinten auf und landete am Ende auf dem überraschenden dritten Rang. "Nach einem Umbruch im letzten Sommer hatten uns die sogenannten Experten zum Abstiegskandidaten gestempelt. Zum damaligen Zeitpunkt hätten auch wir einen derartigen Erfolg nicht erwartet. Demzufolge ist die Freude darüber riesengroß", erklärt Pressechef Markus Medl. Auch in der aktuellen Sommerpause hat sich am Traunsee der Kader erheblich verändert, stehen den bisherigen fünf fixen Abgängen vier neue Kräfte sowie drei Heimkehrer gegenüber.

 

Kompakte Defensive - Sieg gegen den Meister als Highlight

Die Mannen von Trainer Jürgen Brandstätter sammelten im Herbst 23 Punkte und holten in der Rückrunde sogar 25 Zähler. "Auch wenn wir aufgrund der massiven Kaderveränderungen zunächst mit Problemen zu kämpfen hatten, hat Coach Brandstätter ausgezeichnete Arbeit geleistet und die neuen Spieler rasch integriert. In der Folge hat die Mannschaft Fahrt aufgenommen und vor allem eine tolle Rückrunde absolviert", so Medl. Die Traunseestädter kassierten zwei Niederlagen weniger als der Vizemeister aus Oedt, der Drittplatzierte musste jedoch mit dem Gegner gleich zwölf Mal die Punkte teilen und avancierte mit dem Kickern aus Micheldorf zum "Remis-König" der Liga. "In der Rückrunde konnten wir eine Siegesserie starten und sind zudem stolz darauf, das wir dem Meister aus Vöcklamarkt die einzige Niederlage beibringen konnten. Schon im Hinspiel trotzten wir der Schatas-Elf ein Unentschieden ab", weiß Markus Medl, der sich über sieben Heim- und fünf Auswärtssiege freuen konnte. Auch am Traunsee bewahrheitete sich die alte Fußballweisheit, wonach man mit einer starken Defensive Meisterschaften gewinnt bzw. erfolgreich ist. So kassierte lediglich der Meister weniger Gegentore, allerdings trafen nur drei Mannschaften weniger oft ins Schwarze. "Vorne haben wir uns zwar oft schwer getan, konnten uns aber auf eine kompakte Defensive stützen. Im Gegensatz zum Herbst konnten wir in der Rückrunde einige enge Spiele gewinnen", meint der Pressechef.

 

Fünf Abgänge - vier neue Kräfte und drei Heimkehrer

Wie im vergangenen Sommer wird in der Traunseestadt auch aktuell intensiv am Kader gebastelt. Mit Simon Gasperlmair (Vorwärts Steyr), Manuel Langeder (FC Wels), Franjo Dramac (Hertha Wels), David Dorolti (Gschwandt) und Fabian Altmanninger (Anif) haben fünf Spieler den Verein verlassen. "Der sportliche Erfolg hat nicht nur positive Seiten. Denn junge Spieler wie Gasperlmair und Altmanninger haben durch starke Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, weshalb wir sie ziehen lassen mussten. Aber wenn ist in höhere Ligen geht, ist das legitim und sind auch stolz darauf, dass den Kickern der Sprung bei uns gelungen ist", so Medl. Boris Arapovic hat sich beruflich verändert, muss sportlich kürzer treten und steht demnach nicht mehr zur Verfügung. Zudem wird in dieser Woche möglicherweise ein weiterer Spieler den Klub verlassen. Beim Trainingsauftakt konnte Coach Brandstätter mit Daniel Gruber (Schwanenstadt), Manuel Schörgenhuber (Ottensheim), Daniel Hufnagl (Gschwandt) und Oliver Sieberer (Niederthalheim) vier Neuerwerbungen begrüßen. Nach einem Gastspiel im Frühjahr beim SC Marchtrenk trägt Routinier Kiril Chokchev wieder das SV-Trikot. Auch Thomas Laganda (Vöcklamarkt) und Ingo Enzenberger (Neumarkt), Mitglied der erfolgreichen Mannschaft von Paul Gludovatz, die bei der U20-WM 2007 in Kanada den vierten Platz belegte, kehrten an ihre alte Wirkungsstätte zurück. "Das Transferprogramm ist noch nicht abgeschlossen und wollen noch einen klassischen Zehner sowie einen Verteidiger holen", kündigt Markus Medl weitere Zugänge an. "Ich denke, dass wir dieAbgänge gut kompensieren konnen und wieder über einen starken Kader verfügen".

 

Im Nachwuchs soll Lücke in absehbarer Zeit geschlossen werden

Während die Kampfmannschaft in der OÖ-Liga einen großartigen Erfolg feierte, sind die in der 2. Klasse Süd aktiven Juniors kein Ruhmesblatt. "Wir kennen diese Baustelle. Leider hat sich in den vergangenen Jahren eine Lücke aufgetan, die wir noch nicht schließen konnten. Wir arbeiten intensiv daran, bis es so weit ist, wird es aber noch eine Zeitlang dauern. Aber wir sind auf einem guten Weg, denn unser Nachwuchs ist inzwischen gut aufgestellt", spricht der Pressechef den Meistertiel des U13- und den Vizemeistertitel des U15-Teams an. Im U14-Bereich bildet man mit der ASKÖ Ohlsdorf eine Spielgemeinschaft und eroberte in der Leistungsliga den Vizemeistertitel. "Der bisherige U16-Trainer, Werner Quirchtmayr, löst Branislav Bajza als Juniors-Coach ab und nimmt die Talente aus dem Nachwuchsteam mit", so Medl.

 

"Wollen eine weitgehend sorgenfreie Saison spielen"

Am gestrigen Montag startete der Drittplatzierte in die Vorbereitung und bestreitet am kommenden Freitag gegen Landesliga-Aufsteiger Vorchdorf das erste Testspiel. In Gmunden ist man sich der Tatsache bewusst, dass es schwer wird, den dritten Platz der letzten Saison zu wiederholen. "Der Trainer hat noch keine dezidierte Platzierung als Ziel ausgegeben. Auch wenn wir wissen, dass es in der neuen Meisterschaft nicht einfach wird, sind wir zuversichtlich, uns in der oberen Hälfte der Tabelle zeigen zu können. Wir wollen eine weitgehend sorgenfreie Saison spielen, müssen jedoch auf der Hut sein, denn das Beispiel Bad Schallerbach hat gezeigt, dass im Fußball der Pfeil rasch in die falsche Richtung zeigen kann", hält Markus Medl den Ball flach.

Transferliste

Testspiele-Übersicht

 

Günter Schlenkrich

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