Spielabsagen im Unterhaus? Das sagt OÖFV-Direktor Raphael Oberndorfinger!

Das Coronavirus hält aktuell ganz Österreich in Atem. Erst heute hat aber der ÖFB bekannt gegeben, dass alle Amateur-Fußballspiele bis auf Weiteres planmäßig stattfinden dürfen, sofern sich nicht mehr als 500 Besucher im Stadion / am Sportplatz befinden. Ligaportal.at sprach anlässlich dieser prekären Situation mit dem Direktor des OÖ Fußballverbandes, Mag. (FH) Raphael Oberndorfinger:

 

LIGAPORTAL: Laut Aussendung des ÖFB dürfen Fußballspiele im Amateurbereich weiter stattfinden. Steht damit dem großen Frühjahrsauftakt in eineinhalb Wochen aus aktueller Sicht nichts mehr im Wege?

Oberndorfinger: In der aktuellen Situation können keine seriösen Prognosen abgegeben werden, was in eineinhalb Wochen sein wird. Das Bestreben des ÖFB und der Landesverbände ist es jedenfalls, den Spielbetrieb im Einklang mit den behördlichen Vorgaben aufrecht zu erhalten.

LIGAPORTAL: Sollte der Fall eintreten, dass für ein Spiel mehr als 500 Zuschauer erwartet werden, ist der jeweilige Heimverein „verantwortlich, dies zu unterbinden“, wie es in einer Mitteilung des niederösterreichischen Landesverbands (NÖFV) heißt. Das Spiel sei dann „im Vorfeld abzusagen“. Warum muss ein Spiel vorab abgesagt werden? Wie sieht das ganz konkret in OÖ aus?

Oberndorfinger: In Oberösterreich sollen die Spiele planmäßig stattfinden, wobei die Heimvereine als Veranstalter die behördlichen Vorgaben zu beachten haben. Das heißt, sie haben dafür Sorge zu tragen, dass die Obergrenze von 500 Personen auf der Sportanlage nicht überschritten wird. Eine Absage eines Spiels kann nur von der zuständigen Behörde angeordnet werden.

LIGAPORTAL: Wie soll ein Verein im Vorfeld abschätzen, ob z.B.: bei einem Derby 400 oder 600 Fans anwesend sein werden?

Oberndorfinger: Eine Schätzung im Vorfeld ist nicht notwendig. Entscheidend ist, dass nicht mehr als 500 Personen Eintritt auf die Sportanlage gewährt wird.

LIGAPORTAL: Ist es auch möglich, dass der Heimverein z.B. nur maximal 500 Zusehern den Zutritt zum Sportplatz gewährt und danach die Pforten schließt?

Oberndorfinger: Dieses skizzierte Szenario entspricht grundsätzlich einer praktikablen Vorgangsweise. Zu beachten ist, dass Aktive, Betreuer, Funktionäre oder etwa Schiedsrichter ebenso zu den 500 Personen zu zählen sind und dieser Personenkreis beim Zutritt auf die Sportanlage prioritär zu behandeln ist. Ein Spiel mit 500 Zusehern wird daher in der Realität nicht stattfinden, weil dann inklusive den Akteuren und dem Staff die Maximalgrenze an zulässigen Personen bei dieser Veranstaltung überschritten wird.

LIGAPORTAL: Wird es vom OÖFV für OÖ Fußballvereine – angesichts zu erwartender Umsatzeinbußen (Eintritte, Kantine) – eine finanzielle Unterstützung geben?

Oberndorfinger: Beim überwiegenden Großteil aller Amateur-Bewerbsspiele im Erwachsenenbereich in Oberösterreich sind in den letzten Jahren erfahrungsgemäß nicht mehr als 450 Zuseher anwesend gewesen. Aus diesem Grund ist aus heutiger Sicht bei den meisten Vereinen von keinen signifikanten Umsatzeinbußen auszugehen.

 

von Ligaportal / Foto: Klaus Haslinger

 

Weitere Infos zum Thema: Corona-Virus - Vorgehensweise Abwicklung Spielbetrieb

 

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