So regelt der ASK St. Valentin das Thema Spielergehälter – Interview mit dem sportlichen Leiter Harald Guselbauer

Der Fußball ruht. Den Vereinen der Oberösterreich-Liga bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten. Wann und vor allem ob die Saison 2019/20 fortgesetzt wird, ist absolut ungewiss. Im Gespräch mit Ligaportal.at schätzt der sportliche Leiter des ASK Case IH Steyr St. Valentin Harald Guselbauer die Lage ein. Zudem nennt er die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für den Verein.

 

Ligaportal: Glauben Sie, dass die Saison in der Oberösterreich-Liga noch zu Ende gespielt werden kann?

Guselbauer: „Das ist schwer zu beantworten. Die Entscheidung wird ohnehin die Bundesliga vorgeben. Auch die EM wurde schon verschoben. Ich gehe davon aus, dass wir bis Juli nicht Fußball spielen können. Und dann sollte es ja eine geregelte Meisterschaft 2020/21 geben.“

Ligaportal: Wie sollte dann vorgegangen werden?

Guselbauer: „Ein Szenario ist, dass nur die Hälfte der aktuellen Meisterschaft gewertet wird. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass das nicht passieren wird. Ich glaube eher, dass die Meisterschaft annulliert wird, es also keinen Auf- oder Absteiger geben wird und wir im Herbst neu starten. Da werden zwar einige mit den Zähnen knirschen, aber das ist die fairste Lösung. Natürlich gäbe es auch die Möglichkeit, dass im Amateurbereich nach dem Vorbild Bundesliga die Klassen halbiert werden. Dann hätte man nicht mehr so viele Spiele. Dieses Szenario wäre aber nur möglich, wenn es ab Mitte Mai wieder gehen würde. Andererseits halten sich die Spieler nun mit Heimtraining fit. Um wieder Meisterschaft zu spielen, braucht es davor Mannschaftstrainings. Die Spieler müssen in den Rhythmus kommen. Das geht nicht von null auf hundert.“

Ligaportal: Wie sieht dieses Heimtraining bei euch aus?

Guselbauer: „Generell ist so ein Heimtraining suboptimal. Für eine Mannschaftssportart ist das nicht unbedingt zielführend. Aber in diesen Zeiten ist es die richtige Maßnahme. Wir haben im Jänner einen Laktattest gemacht. Anhand dieser Werte absolvieren die Spieler Läufe. In einer Whatsapp-Gruppe wird das kommuniziert.“

Ligaportal: Inwiefern trifft diese Krise den ASK St. Valentin in finanzieller Hinsicht? Wie sieht es mit den Spielergehältern aus?

Guselbauer: „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass uns das nicht trifft. Die Einnahmen aus den Heimspielen gehen uns ab. Ich gehe davon aus, dass es in den kommenden eineinhalb Wochen eine Entscheidung des Verbandes geben wird. Dann müssen wir uns weitere Schritte überlegen und die Konsequenzen ziehen. Wenn ich keine Einnahmen habe, kann ich nichts ausgeben. Wir werden daher, falls es in nächster Zeit keinen Meisterschaftsbetrieb geben wird, die rechtlichen Möglichkeiten in den Spielerverträgen anwenden. Das heißt, dass wir dann die Gehaltszahlungen einstellen werden. Ich glaube auch, dass das jeder verstehen wird. Wer das nicht versteht, lebt in der falschen Welt.“

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