„Es gab in der Vergangenheit bereits Kontakt“ – Neo-Coach Franz Scherpink im Interview

Meister mit dem SV Gmundner Milch in der Oberösterreich-Liga, Durchmarsch von der Bezirksliga in erstgenannte Spielklasse mit dem SV Bad Goisern, innovative Arbeit im Nachwuchs – Franz Scherpinks Trainer-Vita beeindruckt. Nun kehrt der Coach als Nachfolger von Erich Renner zum SV Zebau Bad Ischl zurück – ein Verein, bei dem er selbst als Spieler aktiv war und jetzt auf zahlreiche bekannte Gesichter trifft. Ligaportal.at sprach mit dem Neo-Trainer.

 

Ligaportal: Warum haben Sie sich für den Trainer-Job in Bad Ischl entschieden?

Scherpink: „Es gab in den vergangenen Jahren schon das eine oder andere Mal Kontakt zum Verein. Ich kenne den Großteil der Spieler durch die geographische Nähe. Einige von ihnen habe ich schon trainiert. Zudem kenne ich das Umfeld sehr gut, da ich selbst hier gespielt habe. Ich bin als Fußballtrainer in der HAK/HAS Bad Ischl tätig. Vielleicht gibt es dort Talente für die Oberösterreich-Liga. Ich sehe mich also auch als eine Art Bindeglied zur Schule. Außerdem geht es mir darum, ein Fundament zu schaffen, damit der SV Bad Ischl langfristig ein wichtiger Verein in der Oberösterreich-Liga bleibt.“

Ligaportal: Sie waren zuletzt im Nachwuchs tätig. Bad Ischls Sektionsleiter Johann Roitmayer war durchaus überrascht, dass Sie noch einmal in den Erwachsenenbereich wechseln…

Scherpink: „Ich bin seit fast 24 Jahren Trainer. 2015/16 war eine Phase, in der ich nicht mehr so gerne zum Training kam. Man musste oft Kompromisse eingehen. Das machte die Sache schwierig. Im Nachwuchs hatte ich dann verschiedene Aufgaben. Ich war etwa im Trainerteam der Landesauswahl und habe dabei junge Spieler auf ihrem Weg bis zur Akademie begleitet. Akteure wie Franjo Dramac oder Fabian Altmanninger kenne ich schon aus deren Schulzeit. Der Bezug zum Nachwuchs war also immer da. Ich habe im Nachwuchs immer sehr gerne gearbeitet. Es war auch grundsätzlich mein Plan, dass ich weitermache. Dann kam der Anruf aus Bad Ischl und als publik wurde, dass ich übernehmen würde, meldeten sich Spieler bei mir und sagten: Komm, mach das!“

Ligaportal: Johann Roitmayer hat davon gesprochen, Ihre Söhne verpflichten zu wollen. Wie ist der Stand der Dinge?

Scherpink: „Es hat Gespräche gegeben. Ich bin positiv gestimmt, dass es was wird. Es ist noch nicht ganz finalisiert. Die beiden sind 21 Jahre alt und müssen das selber entscheiden. Ich mische mich da nicht ein, würde mich aber freuen, wenn sie kommen. Ich habe noch einen dritten Sohn, den ich in Bad Goisern schon trainiert habe. Das wäre also für mich keine neue Situation.“

Ligaportal: Ex-Trainer Erich Renner betonte, dass die Mannschaft vergleichsweise alt ist und ihr daher etwas die Dynamik fehlt. Sie sei indes aber offensivstark und technisch versiert. Wie beurteilen Sie den Kader?

Scherpink: „Mein erster Eindruck ist, dass der Teamspirit groß ist. Das ist extrem positiv und eine sehr gute Basis. Im Kader sind viele Spieler mit hoher Qualität und fortgeschrittenem Alter. Ich sehe da aber das Positive. Auf die Balance kommt es an. Wenn jemand etwa läuferische Defizite hat, muss das auf eine andere Art und Weise kompensiert werden. Es ist oft der Wunschgedanke eines Trainers, eine Mannschaft zusammenzustellen, die seinem System oder seiner Idee von Fußball entspricht. Ich sehe das anders: Ich muss zuerst schauen, welches Spielermaterial ich habe und wie ich damit erfolgreich sein kann. Das System ist die eine Sache. Harmonie und Balance sind aber ebenfalls sehr wichtig.“

 

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