OÖ-Liga: Letzte Herbstrunde im Zeichen von 2G – Das sagen die Vereine!

Während in einigen Spielklassen des Unterhauses nur noch vereinzelt Nachtragsspiele ausständig sind, steht in der Oberösterreich-Liga am kommenden Wochenende noch ein ganzer Matchtag auf dem Programm. Die Vereine werden dann mit einer ganz besonderen Herausforderung konfrontiert sein, wenn aufgrund der 2G-Pflicht im Amateurfußball nur noch geimpfte und genesene Akteure am Platz stehen dürfen – ein Umstand, der umgehend enorme Auswirkungen auf die einzelnen Kader zeitigt. An der neuen Verordnung der Bundesregierung scheiden sich die Geister. Ligaportal.at hörte sich diesbezüglich in den Lagern einiger OÖ-Ligisten um.

 

Kurt Baumgartner: „Die Entscheidung ist nicht fair!“

Der Sportmanager der ASKÖ Donau Linz: „Es gibt Vereine, deren Mitglieder sich impfen lassen müssen – wie beispielsweise Oedt, wenn Franz Grad sagt: ‚Impfen, sonst gibt es kein Geld.‘ Dann ist es eben so. Für uns und auch sicherlich für andere Vereine wird diese Woche eine Herausforderung, da viele Spieler nicht geimpft sind. Ich hätte die Regelung, wie sie war, diese Woche noch gelassen. Ab dem Frühjahr muss dann jeder geimpft sein. Das wäre fair. Es wäre auch kein Problem gewesen, die letzte Herbstrunde am Beginn des Frühjahrs auszutragen. So ist es auf jeden Fall Wettbewerbsverzerrung. Das ist nicht okay.“

Donau Jubel Dostal 1

Franz Scherpink: „Das ist eine krasse Wettbewerbsverzerrung!“

Der Trainer des SV Bad Ischl: „Uns unter diesen Voraussetzungen in ein für den Verein entscheidendes Spiel zu schicken, ist absolut nicht in Ordnung – vor allem wenn man unsere Tabellensituation betrachtet und den Umstand, dass dann die Meisterschaft gewertet werden kann. Bei mir sind fünf absolute Stammspieler betroffen, welche jetzt nicht trainieren können. Selbst wenn diese Woche kurzfristig die Impfung erfolgt, weiß man nicht, welche Nebenwirkungen es gibt. Neben diesen fünf habe ich noch vier verletzte Spieler, welche am Freitag sicher nicht einsatzbereit sind. Das ist für uns eine Katastrophe, was die sportliche Leistungsfähigkeit betrifft. Situationen, dass ein Nachtragsspiel vom Herbst stehen bleibt, hat es schon immer gegeben. Nun wäre es auch die beste Entscheidung für alle.“

 

Harald Guselbauer: „Die korrekte Entscheidung wurde getroffen!“

Der sportliche Leiter des ASK St. Valentin: „Angesichts der Historie der letzten beiden Abbruchssaisonen aufgrund des Infektionsanstiegs im Herbst war auch heuer zu befürchten, dass es zu Maßnahmen kommen wird, um die Herbstrunde bestmöglich abzuschließen. Dass die Impfung dabei als der Faktor schlechthin die Hauptrolle spielen wird, müsste auch allen klar gewesen sein. Dem Landesverband blieben aufgrund der Verordnung der Regierung nur zwei Optionen: Unterbrechung der Saison und Fortsetzung im Frühjahr oder Weiterspielen unter der 2G-Pflicht. Bei uns betrifft es aktuell einen Kaderspieler. Für die finale Runde werden wir dies zwar schmerzlich zur Kenntnis nehmen, sind aber andererseits auch froh, dass es nun eine klare Richtlinie zur Ausübung des Amateursports gibt. Ob oder wann die Regelung wieder aufgehoben wird, steht in den Sternen. Somit wissen die aktiven Amateursportler und Betreuer nun auch, unter welchen Auflagen wahrscheinlich die ersten Wochen der Frühjahrsvorbereitung zu absolvieren sind.“

 

Robert Pessentheiner: „Die Entscheidung ist gefallen und so nehme ich sie auch an!“

Der Trainer der SPG Friedburg/Pöndorf: „Es hätte natürlich Alternativen gegeben – siehe Kärnten. Aber bei uns wurde eben anders entschieden. Ganz fair wird ein solches Vorgehen wohl nicht sein, da es hier doch um die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen geht – Impfung ja oder nein – und doch die ganze Mannschaft beziehungsweise der Verein betroffen sind. Natürlich sind wir auch davon betroffen, zumal wir aktuell zusätzlich positive Fälle haben. Die Entscheidung ist recht kurzfristig gekommen. Dafür kann der Verband aber natürlich nichts. Es stimmt aber auch, dass man die Eventualität der Möglichkeit schon gewusst hat.“

 

Fotocredit: Harald Dostal 

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