„Dass wir absteigen, weil keiner aufsteigen will, macht es extrem bitter!“ – Grieskirchen-Coach Reinhard Furthner im Interview

Vergangener Freitag, 20.30 Uhr, Abpfiff in Micheldorf: Nach einer empfindlichen 0:2-Pleite ist der SV Pöttinger Grieskirchen als Viertletzter grundsätzlich aus der Oberösterreich-Liga abgestiegen. Was eigentlich nicht dem Naturell einer Meisterschaftspartie entspricht: Wir befinden uns gewissermaßen in der Nachspielzeit – und das aufgrund mehrerer Faktoren: Verzichtet tatsächlich jedes Team der Oberösterreich-Liga auf den Aufstieg? Legt der Drittletzte aus St. Florian Protest ein? Was planen der ATSV Stadl-Paura und der FC Wels? Es handelt sich hierbei um Fragen, auf die es aktuell keine Antworten gibt und welche ergo die Situation der Grieskirchner verkomplizieren. Ein Verein, der in diesen Tagen irgendwie in der Luft hängt, kann und will sich noch nicht voll auf die Landesliga fokussieren. Ligaportal.at sprach mit Trainer Reinhard Furthner.

 

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Ligaportal: St. Florian hat unmittelbar nach Meisterschaftsende angekündigt, Protest einzulegen. Gab oder gibt es derartige Überlegungen auch bei euch?

Furthner: „Überlegungen gibt es momentan viele. Es gibt zwei Seiten: In Micheldorf haben wir es sportlich nicht geschafft. Wir müssen aber auch absteigen, weil keiner aufsteigen will. Das macht es einfach extrem bitter. Der Verein hat schon überlegt, was möglich ist. Fakt ist aber auch, dass wir für beide Szenarien sehr gut aufgestellt sind. Wir haben einen Kader für die OÖ-Liga, der auch in die Landesliga gehen wird. Es ist aktuell ganz schwer zu sagen, wie es kommen wird. Es sind so viele Gerüchte im Umlauf. Es gibt viele Fragezeichen. In den kommenden Tagen wird es wohl Gewissheit geben. Wir sind auf alles eingestellt.“

Ligaportal: Wenn kein Verein, der in der Tabelle vor euch steht, aufsteigen will, könntet ihr theoretisch in die Regionalliga gehen, um den Abstieg zu verhindern. Wird das intern diskutiert?

Furthner: „Nein. Auch ich als Trainer wurde von Vereinsseite gefragt, wie ich zu einem derartigen Szenario stehe. Mit unseren Mitteln müssen wir in der Oberösterreich-Liga schon das Optimum rausholen, um dann etwa die 34 Punkte zu erreichen. Und dann sollen wir uns das Abenteuer Regionalliga antun? Wir würden uns in diesem Fall auch schwertun, eine Mannschaft zu stellen. Viele Spieler würden nicht in die Regionalliga mitgehen.“

Ligaportal: Werden Sie mit dem SV Grieskirchen in die nächste Saison gehen?

Furthner: „Das ist noch nicht ganz fix. Es sind noch ein paar Details zu klären. Es sind auch noch ein paar Kaderfragen offen. Wir kommunizieren das aber offen und sind uns auch grundsätzlich einig. Ich will aber auch Klarheit.“

Ligaportal: Hat Ihre Entscheidung etwas mit der Ligazugehörigkeit in der neuen Saison zu tun?

Furthner: „Nein. Der Verein hat signalisiert, dass wir in den kommenden Jahren die nächsten Schritte setzen wollen. Ich bin dem Verein auch dankbar, dass ich damals als junger Trainer die Chance bekommen habe, in der Oberösterreich-Liga zu arbeiten. Ich blicke optimistisch in die Zukunft – auch wenn zurzeit Enttäuschung und Ungewissheit überwiegen.“

Ligaportal: Der Transfer von Offensivmann Florian Spitzer, der aus Wallern kommt, steht schon seit gut einer Woche fest. Gibt es Neuigkeiten vom Spielermarkt?

Furthner: „Der Transfer von Spitzer zeigt, dass es in die richtige Richtung geht. Wir haben mit ihm einen wirklichen Unterschiedsspieler geholt. Das ist uns in den vergangenen fünf Jahren nicht gelungen. Aus Andorf kommen Thomas Kickinger und Jacob Manetsgruber. Torhüter Marcel Hartl wechselt von Bad Schallerbach zu uns. Florian Frauenhuber ist ein weiterer Neuzugang. Er kommt von Gurten 1b. Zwei Spieler haben uns schon verlassen. Daniel Steinmayr geht nach Wallern und Ivan Grabovac nach Andorf.“

 

Fotocredit: Harald Dostal

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