Hodenkrebs! Schock-Diagnose für Ex-Profi und Pregarten-Kapitän Markus Blutsch

Donnerstag, 26. Jänner: Markus Blutsch, Kapitän und prägender Spieler der SPG Algenmax Pregarten aus der Oberösterreich-Liga, absolviert – wie so oft in diesen Wochen und Monaten der Vorbereitung – ein Training mit der Mannschaft. Die Einheit verläuft absolut normal, der 27-Jährige fühlt sich fit. Am Abend setzen dann aber akute Schmerzen ein, deren zunehmende Intensität ihn den Entschluss fassen lässt, noch in der Nacht das Krankenhaus aufzusuchen. Dort ereilt Blutsch eine Diagnose, die ihm schlagartig den Boden unter den Füßen wegzieht: Hodenkrebs. Am Freitag wird er operiert. Kommende Woche startet die Chemotherapie. Ligaportal.at sprach mit ihm über den Schicksalsschlag, Ängste und Hoffnung.

 

Blutsch Dostal

Ligaportal: Was waren Ihre ersten Gedanken nach der Diagnose?

Blutsch: „Es war ein riesen Schock. Man hat dann aber nicht viel Zeit, um zu überlegen. Alles war durchgeplant – Untersuchungen, Operation. Im Gespräch mit den Ärzten wurde mir gleich klar: Das wird wieder – zu 100%. Ich bin ein Kämpfer und möchte so schnell wie möglich wieder gesund werden. Ich kann mich auf einen gesunden Körper verlassen. Mein Körper war mir immer sehr wichtig. Ich bin davon überzeugt, dass alles gut wird. Ich sehe es als Herausforderung und diese nehme ich an. Ich bin in dieser Phase froh, dass ich Freunde und eine Familie habe, die mich unterstützen und mir positive Energie geben. Ich war schon am ersten Tag nach der Operation total positiv. Viele sagen auch, dass man es mir im Gespräch nicht anmerkt, dass ich Krebs habe.“

Ligaportal: Wie sieht der weitere Weg nun aus?

Blutsch: „Nächste Woche bekomme ich die Fäden der OP-Wunde raus. Da muss ich noch aufpassen. Ich bin jetzt schon spazieren, bin mobil. Mein Plan ist ganz klar: Je nachdem wie ich die Chemo vertrage, möchte ich so schnell wie möglich wieder Sport machen. Man muss dann schauen, was geht und in welchem Umfang es möglich ist. Ich muss da auf meinen Körper hören. Wenn ich in drei Wochen wieder laufen oder etwas mit dem Ball machen kann, wäre das eine riesen Freude. Die Hoffnung ist groß. Ich glaube, dass ich die Chemo gut vertrage.“

Ligaportal: Wie hat die Mannschaft auf Ihre Diagnose reagiert?

Blutsch: „Die waren alle geschockt. Die Anteilnahme der Truppe war ein Wahnsinn. Ich habe sehr viele Anrufe und Nachrichten bekommen. Auch alle im Verein haben sich gemeldet. Der Trainer hat mich jeden Tag angerufen seitdem. Das ist schon beeindruckend. Gleichzeitig ist es ein Motivationsschub. Ich bin der Kapitän und so etwas wie das Herz der Mannschaft. Ich tue daher alles, um der Truppe zu helfen. Vielleicht geht es auch am Beginn nur darum, einfach anwesend zu sein. Der Trainer hat mir angeboten, in nächster Zeit im Trainerteam tätig zu sein. Für mich und für die Mannschaft wäre das viel wert.“

Ligaportal: Geben Ihnen prominente Beispiele wie etwa Sébastien Haller von Borussia Dortmund, der im vergangenen Sommer ebenfalls die Diagnose Hodenkrebs erhielt und mittlerweile wieder eine tragende Rolle auf dem Platz einnimmt, zusätzlich Hoffnung?

Blutsch: „Bei Haller war der Krebs noch fortgeschrittener. Mein Hausarzt hat mir auch von Aksel Lund Svindal erzählt, der zwei Monate nach seiner Krebsdiagnose wieder voll fit war. Zurzeit kommt es oft vor, dass junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren an Hodenkrebs erkranken. Das haben sie mir im Krankenhaus so gesagt. Man weiß aber nicht, woran das liegt. Solche Comebacks von prominenten Sportlern machen natürlich Hoffnung. Bei mir ist die Chance, dass alles gut ausgeht, äußerst hoch. Gottseidank wurde die Erkrankung bald erkannt.“

Ligaportal: Kevin Brungraber, der in der OÖ-Liga etwa für die ASKÖ Donau Linz oder für die SPG Pregarten spielte und 2019 auch an Krebs erkrankte, ist ein guter Freund von Ihnen. Tauscht ihr euch über die Krankheit aus?

Blutsch: „Kevin ist wieder gesund. Wir sehen uns am kommenden Samstag. Natürlich reden wir darüber. Auch er war geschockt, als er von meiner Erkrankung erfuhr. Er hat aber gesagt, wenn es jemanden gibt, der so etwas gut wegsteckt, dann bin ich das.“

 

Fotocredit: Harald Dostal 

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