Drei Tore binnen sieben Minuten – ASK St. Valentin siegt dank Blitz-Comeback gegen SV Gmundner Milch

Empfindliche Pleiten hatten in der jüngeren Vergangenheit sowohl beim ASK Case IH Steyr St. Valentin als auch beim SV Gmundner Milch dafür gesorgt, dass der Druck unweigerlich angestiegen war. Heute kam es zum direkten Aufeinandertreffen in der LT1 OÖ-Liga. In einer absolut kuriosen Partie, sieben Volltreffer und mehrere unerwartete Wendungen mitumfassend, setzten sich schlussendlich die Niederösterreicher mit 4:3 durch und verschärften gleichsam die sportliche Situation des Kontrahenten. Für den Liganeuling, der sich nicht von der kritischen Zone des Rankings entfernen kann, war es die dritte Niederlage am Stück.

 

Julian Riedl gleicht frühen Rückstand aus

In der Anfangsphase schafften es gleich beide Offensivfraktionen, sich entscheidend in Szene zu setzen und für Bewegung auf der Anzeigetafel zu sorgen. Nachdem Gmundens Patrick Plojer, von einer Unachtsamkeit in St. Valentins Defensivverbund profitierend, auf 0:1 gestellt hatte (13.), brachte Julian Riedl mit einem Schuss ins lange Eck nach Vorlage von Sebastian Madl (17.) den ASK wieder zurück in ein vom Start weg mitreißendes Match. Nur kurze Zeit später fand Riedl die große Chance vor, die Partie komplett zu drehen. Der Schuss des Mittelfeldakteurs wurde aber vom SV Gmundner Milch auf der Linie geklärt. In Durchgang eins hatte auch der Aufsteiger noch eine dicke Gelegenheit, um abermals in Führung zu gehen. Bei einem Kopfball, der an den Querbalken klatschte, hatte man aber Pech.

 

Hausherren drehen Match sensationell

Der Liganeuling aus dem Salzkammergut startete auch in den zweiten Durchgang perfekt. Durch einen Doppelschlag in den Minuten 48 und 51 schockte man den Kontrahenten und stellte gleichsam die Weichen auf Sieg. Zunächst hatte Erol Zümrüt per verwandeltem Strafstoß das 1:2 besorgt, ehe Amar Hodzic aus kurzer Distanz auf 1:3 erhöhte. Was danach aber passierte, war absolut kurios und lässt den neutralen Beobachter fassungslos zurück. Das Kartenhaus, das sich der Gast durch erfrischenden Fußball, drei Tore und mehrere gute Umschaltsituationen in mühsamer Kleinarbeit aufgebaut hatte, brach mit einem Schlag in sich zusammen. Was wohl eher passt: Es wurde vom ASK regelrecht eingerissen. Zur ganzen Wahrheit gehört nämlich auch: Die Windischhofer-Truppe zeigte eine tolle Moral und kombinierte jene vorbildhafte Einstellung mit gnadenlosem Offensivfußball, durch welchen man den Kontrahenten vor massive Probleme stellte, auf die er insbesondere in der Phase zwischen der 70. und der 77. Minute keine Lösung hatte. Zunächst stellte der heute sehr stark aufgelegte Marco Bühringer mit einem Doppelpack (70., 75.) auf 3:3. Bei seinem ersten Treffer hatte er nach einem hohen Ball den Körper perfekt eingesetzt, um dann mit einem gefühlvollen Heber erfolgreich zu sein, ehe er fünf Minuten später nach Vorlage des eingewechselten Adrian Kadriu aus kurzer Distanz einschoss. In der 77. Minute trat dann genannter Assistgeber selbst als Torschütze in Erscheinung und traf zum 4:3, wobei der Ball via Innenstange den Weg über die Linie fand. Gegen völlig geschockte, desillusionierte Gmundner fand Kadriu in der Schlussphase noch eine weitere Top-Chance vor, er setzte das Leder aber aus kurzer Distanz über das Gehäuse.

 

Stimmen zum Spiel:

Michael Windischhofer (Trainer ASK St. Valentin):

„Es war die umkämpfte Partie, die wir erwartet haben. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Wenn man ein 1:3 noch dreht, spricht das für die Truppe. Sie gibt nie auf. So muss es weitergehen. In St. Valentin kommen wir über das Kollektiv. Jeder weiß das.“

 

Markus Waldl (Trainer SV Gmundner Milch):

„Ich bin jetzt schon lange Trainer. So etwas habe ich aber noch nie erlebt. Es steht 3:1 und du musst eigentlich noch höher führen. Am Ende verlierst du mit 3:4. Das passiert, wenn man sich wie eine Knabenmannschaft verhält und einen toten Gegner richtig stark macht.“

 

Die Besten: Marco Bühringer (ST, ASK St. Valentin), Julian Riedl (RMF, ASK St. Valentin), Sebastian Madl (ZDMF, ASK St. Valentin)

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