Vorschau Runde 24


von Wolfgang "banky" Bankowsky

In der 24. Runde (von 26 Runden) gibt es keine direkten Nachbarschaftsduelle, nur ein sehr spannendes Fernduell der Weißkirchner mit Altheim. Beide spielen daheim - beide gegen den Abstieg. Da sich der Titelkampf auf ein Derby LASK-Blau Weiß Linz zugespitzt hat, kommt es bei den Begegnungen der beiden vor allem auch auf kollektive Nervenstärke an. Drei Runden vor dem Ende bedeutet ein Ausrutscher das Aus aller Titelhoffnungen. Und wir beleuchten diesmal auch ein wenig, was auf den Stehplätzen und hinter den Kulissen so gemunkelt wird und was die Spatzen so von den Kabinendächern pfeifen...

Freitagsspiele
18 Uhr: 
Traun-Donau 
Die Frage lautet, ob die Elf von "Noch-Trainer" Harry Gschnaidtner auch aus der Frühjahrsmüdigkeit von Donau punkte- und prämienbezogenes Kapital schlagen kann? Die Donauknaben laufen nun schon seit drei Spielen aus dem Ruder, das ganze Frühjahr ist nicht mehr das, was der Herbst war. Traun hat sich gerettet und kann befreit aufspielen. Die Elf ist zu einem starken Kollektiv zusammengewachsen, dank Trainer Gschnaidtner, dessen Ablöse für viele Beobachter unverständlich erscheint. Andererseits ist Gschnaidnter für Blau-Weiß Linz ein interessanter Kandidat, hört man aus dem Donaupark. Das bestätigte Präsident Hermann Schellmann in einem RADIO OÖ-Interview in dieser Woche.
 
19 Uhr: 
Altheim-Micheldorf 
Die Gastgeber haben daheim erst ein Spiel verloren und wollen daher in Altheim die Basis für den Klassenerhalt legen. Doch in Rohrbach haben sich die Roten Teufel möglicherweise durch unbedachte Aktionen selbst das größte Ei der Saison gelegt. Spielgestalter Dmitrov ging nach Ellbogencheck mit tiefroter Karte, Eisner mit gelb/rot. Damit fehlen die Kreativzelle und einer der Goalgetter. Neutrale Beobachter haben an Altheim aber auch etwas anderes entdeckt. Sie spielen anders als im Herbst unter Mittermayr. Manchmal wurde Leistungsträger zum Nachdenken auf die Bank gesetzt. Normalerweise müssten Altheim mit diesem Material an Spieler nämlich vorne mitgeigen. Irgend etwas passt am Gefüge nicht. Andererseits wurde in Micheldorf der Abgang von Nussi Roidinger bekannt, der zum FC Wels wechselt. Anderswo wird ein Spieler nicht mehr aufgeboten, den es in die Fremde zieht. Wie ist das aber in Micheldorf? Das Verhältnis der Mannschaft zu Trainer Kabashi ist manchmal gespalten, das flüstern einem die Grashalme in Micheldorf. Albert Kabashi seufzt deswegen desöfteren - und murrende Spieler machen nicht immer das, was der Trainer will. Aber liegt das alles wirklich am Trainer? Der war einst ein Wunschkind des Sportchefs Wolfesberger. Und der ist verdächtig leise geworden.

Perg-Sattledt 
Perg will sich mit Anstand verabschieden, Sattledt sucht offenbar schon nach der Mischung für das kommende Jahr. Aber der Cup-Platz ist auch noch ein Anreiz für Bauer, Arnitz & ihre Kumpanen. Die Olzi-Combo hat im Frühjahr einige Male nicht den Walzer gespielt, den der Trainer wollte, zumindest haben einige Takte - spricht Tore - für Siege gefehlt. Die Burschen sollten endlich beweisen, ob in ihnen das Zeug für einen Titelfavoriten steckt. Provokant gefragt: Ist Sattledt wirklich "nur etwas besser als der Durchschnitt?" Oder geht mehr? Zum Titel braucht es im kommenden Jahr viel Klasse, wenn Pasching, Sierning oder Vorwärts bzw. Grieskirchen und/oder Gmunden kommen. Es kann nicht das Ziel der Klubs sein, immer nur vorne dabei zu sein. Da muss man auch mal ganz oben stehen, sonst stumpfen Ziele ab und man fällt tiefer.

Vöcklamarkt - Braunau 
Die Gäste sind so gut wie abgestiegen, und die Gastgeber stehen plötzlich auf einem Platz, den sie ansonsten nur oben betrachten: punktegleich mit dem Bezirksrivalen Mondsee auf Platz 9. Das muss rasch korrigiert werden. Im Übrigen gilt für Vöcklamarkt das, was für Sattledt gesagt wurde. Immer hoch gehandelt, aber dann dank unerklärlicher Patzer doch nie ganz oben. Und kommendes Jahr wird es schwer. Zwanzig Jahre ist es her, dass Vöcklamarkt in der zweiten Division spielte. Die dreiseitigen Tribünen erinnern daran. Das steht nicht zur Diskussion. Aber bei den Fans im Bezirk die Nr. 1 zu sein, obwohl Vöcklabruck aufgestiegen ist, das will man weiterhin schaffen. Dazu muss es aber konstantere Leistungen geben. Dazu stellt sich in Vöcklamarkt die Trainerfrage.
 
Weißkirchen-Mondsee 
Schon wieder ein Abstiegsduell - für Weißkirchen zumindest. Denn dort gibt es nach wie vor das Fernduell mit Altheim. Wenn Weißkirchen nicht absteigt, könnte die Elf im Vorjahr für Überraschungen sorgen. Bohensky zaubert immer Überraschungen aus dem Hut, sein Naheverhältnis zu den Akademikern ist legendär. Und wann immer es frustrierte LASKler zu erben gibt, versteht Juan es, sie für seine Elf zu begeistern. Da es derzeit viele frustrierte LASK-Amateure gibt, die sauer sind, weil sie in einem 3-Jahres-Vertrag gebunden sind oder waren, könnte sich hier etwas für Weißkirchen tun. Umso wichtiger ist das Match gegen Mondsee, dass gewonnen werden MUSS, um diese oder ähnlliche Ziele im nächsten Jahr zu verwirklichen. Bei Mondsee hat Trainer Stadler bereits seinen Abgang angekündigt. Auch dort wird nach einem neuen Trainer gesucht. In dieser Situation wird sich auch zeigen, wie die Mannschaft für ihren Trainer spielt, der mit dem Kopf weg ist?  Aber wo ist Stadler  mit dem Herzen?

Samstag
16 Uhr 
Bad Schallerbach - Blau-Weiß Linz 
Die Schallerbacher wollen noch Boden gut machen. Blau Weiß darf nicht verlieren. Das Match ist auch ein Duell der Bomber - Neuhold gegen Haderer. Aber Haderer war heuer nicht wirklich in Traumverfassung. Dazu hat ihn die Verletzung im Herbst zu sehr zugesetzt. Neuhold dagegen machte eine bemerkenswerte Wandlung durch. Vom "Problemkind" zum gefeierten Musterknaben. Den Bomber mit dem wuchtigen Körper könnten auch Bundesligavereine brauchen. Interessant ist auch das Ziel der Blau-Weißen, denen man den Aufstieg in die Regionalliga vergönnt. Aber wie sehen die das selbst? Kommendes Jahr könnte die Radio OÖ-Liga zum Zuschauermagneten werden - da gehört Blau-Weiß einfach als einer der maßgeblichen Protagonisten dazu. In der Regionalliga bleiben Derbies gegen St. Florian, Wels, wenn man nach derzeitigem Status geht.
Bei diesem Match in Bad Schallerbach ist auch das "Fußballfieber 08" deutlich zu spüren. Im Rahmen der RADIO OÖ-Fußball-Arena gibt es für gute Schützen einen Flat-TV zu gewinnen. Eine Stunde vorher geht es los. Und ich darf das Schützenfest um den EURO-Fernseher moderieren.
 
17 Uhr 
LASK Amateure/ESV gegen Rohrbach 
Die Rohrbacher sind frühjahrsstark und könnten in diesem Spiel zum Steigbügelhalter für Blau-Weiß Linz werden - oder für den LASK. Bei den LASK Amateuren ist aber nicht alles eitel Wonne, wie es sich für einen Tabellenführer gehört. Derzeit ist so etwas wie Vakuum zu spüren. Das beginnt bei den Akademikern, deren nächstes Treppchen ja die Amateure und dann der Sprung in die Kampfmannschaft sein soll. Die spüren, dass diese Pläne so nicht gelebt werden. Cheftrainer Daxbacher war kaum zu sehen. Er ist weg. Manager Thalhammer war ebenfalls kaum zu sehen - auch er ist weg. Wenn aber von "oben" nie einer zuschaut, wie soll es dann mit dem letzten Sprung zu den Profis klappen?  Das nagt verständlicherweise in einem jungen Amateur. Schaut der dann auf seinen Vertrag und dort steht "drei Jahre", dann kommt der Frust schneller, als es diesem oder jenem lieb ist. So hört man von unzufriedenen Kickervätern und abwanderungswilligen Kickern. Die aber nicht aus dem Vertrag können. Deshalb sollte der LASK sich dieser Problematik endlich einmal annehmen. Auch der Abgang von Trainer Lindenberger war nicht das, wie sich das ein junger Fußballer mit ehrgeizigen Zielen vorstellt. "Burschen, ich bin jetzt nicht mehr Euer Trainer!" Da merkte doch jeder, dass Lindi viel mehr am Team als an ihnen liegt. Die oft strapazierten Worte der  "guten Nachwuchsarbeit" sind bis dato nur ein Lippenbekenntnis - praktiziert wird sie bei den Zebras nur halbherzig bis gar nicht. Denn sonst müsste sich jetzt jemand stark machen, der zumindest zwei oder drei Jungs der Amateure dem neuen Coach Panadic ans Herz legt, sie in den Profikader zu holen. Wenn da wieder nur Fremde bevorzugt waren, weiß man, was es um die Amateure geschlagen hat. Derzeit können einem die Burschen leid tun. Mit dem Meistertitel sollten sie aber selbst die Chance wahren, sich mehr ins Rampenlicht der neuen Trainergeneration zu rücken. Panadic soll ja in Kroatien ein Faible für junge Spieler gehabt haben. Hoffentlich hat er es auch für LASK-Amateure...

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