WSC Hertha Wels: Der Verein peilt mittelfristig den Aufstieg an und will heuer in die Top 5!

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Regionalliga Mitte dürfte der WSC HOGO Hertha Wels zu einem der Favoriten auf die vorderen Plätze zählen. Die Messestädter um Neo-Trainer Waldl bauten ihren Kader massiv um - dabei holte der Verein einige Spieler mit Erfahrung in höheren Spielklassen. Ligaportal sprach mit Wolfgang Minichshofer, Sektionsleiter beim WSC, über die vergangene Saison, den Kaderumbruch und die Saisonziele für 19/20.

Sechs Neuzugänge aus Stadl-Paura plus Coach Waldl: Funktioniert die ATSV-Achse auch in Wels?

Vor der vergangegen Saison formulierte man beim WSC einen Platz unter den ersten Drei als Saisonziel - am Ende sprang nur ein enttäuschender zwölfter Tabellenplatz heraus: ''Mit unserem Kader hatten wir uns mehr erhofft, da braucht man auch nichts schön zu reden. Die letzte Saison war schon enttäuschend'', bestätigt Minichshofer. Die Herthaner reagierten im Verlauf der Saison und ersetzten Chef-Coach Kuranda durch Interims-Trainer Sulimani, doch auch der konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Zur neuen Saison 19/20 stellten sich die Welser deshalb auf- und außerhalb des Platzes neu auf: An der Seitenlinie steht Markus Waldl, Ex-Coach des ATSV Stadl-Paura und für die sportlichen Belange gibt es mit Gerald Perzy einen neuen Sport-Chef. Die Zielsetzung bei den Herthanern ist klar formuliert: ''Wir wollen in die Top Fünf und am Ende die beste oberösterreichische Mannschaft sein.'' Mittelfristig sei allerdings der Aufstieg in die zweite Liga das Ziel. Deshalb zauderte der neue Sport-Chef Gerald Perzy nicht lange und wurde früh auf dem Transfermarkt aktiv: Vom ATSV Stadl-Paura kommen Lukas Mayer (25) und Florian Maier (27), um die Herthaner-Defensive zu stärken. Beide Spieler gehörten in der heurigen Regionalliga Mitte Spielzeit zum Stammpersonal des ATSV und folgen ihrem Coach zum WSC. Der bundesligaerfahrene Maier wird überwiegend in der Innenverteidigung eingesetzt, Mayer ist ein Mann für die Außenverteidigerposition. Beim dritten Stadlinger Neuzugang - Indir Duna - verhält es sich ein wenig anders: Zwischenzeitlich fielen beim ATSV nahezu alle Tormänner aus, weswegen Duna im Winter verpflichtet wurde. Im Frühjahr machte das Torwart-Talent mit starken Leistungen auf sich aufmerksam - der WSC schlug zu und sicherte sich die Dienste des 18-jährigen. Der vierte ATSV-Transfer ist David Poljanec (32), der mit elf Saisontreffern seinen Torinstinkt in der letzten Saison bewies. Goalie Moritz Lüftner (21) und Abwehrmann Misel Danicic (27) sind die Stadlinger Transfers Nummer fünf und sechs.

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Foto: Manuel Hartl (li.) bringt jede Menge Profi-Erfahrung mit und kommt von BW Linz.

Ein Mix aus Erfahrung & Jugend: Bundesliga-Erfahrung und Youngster-Potenzial für den WSC

Neben den vier Stadlingern kommen außerdem Lukas Gabriel (27) und Mario Reiter (32) zur Elf von Neo-Trainer Markus Waldl. Gabriel kickte zuletzt für den SK Vorwärts Steyr, für die er in der zweiten Liga in dieser Saison 13 Mal in der Innenverteidigung zum Einsatz kam. Der mittlerweile 32-Jährige Mario Reiter kickte in seiner Karriere unter anderem beim SC Wiener Neustadt, der SV Ried, Pasching und dem LASK. Zuletzt war der Mittelfeldmann beim ASKÖ Oedt aktiv. Reiter kommt auf 130 Spiele in der 2. Liga (5 Tore, 5 Vorlagen), 112 Bundesliga-Partien (8 Tore, 4 Vorlagen) und stand zudem im Kader der österreichischen Nationalmannschaft. Ein weiterer Neuzugang mit Bundesliga-Erfahrung ist Manuel Hartl (33): Der Routinier blickt auf viel Erfahrung mit Stationen beim SV Horn, dem SKN St. Pölten und BW Linz zurück und kam in seiner Karriere bisher auf fast 300 Spiele in der zweiten Liga und auf einige Bundesliga-Einsätze. Auch in der Kategorie ''Jugend forscht'' wurden die Herthaner aktiv: Mit Stevo Rozic (20) schnappte sich der WSC von Stadtrivale FC Wels ein vielversprechendes Sturm-Talent, das in der vergangenen Saison 22 Mal zum Einsatz kam und dabei drei Mal traf. Mit Stefan Holzinger (18) kommt darüber hinaus ein Youngster, der zuletzt bei den LASK Juniors unter Vertrag stand. Die Liste der Neuzugänge komplettieren David Klausriegler (18), der vom SV Micheldorf nach Wels wechselt und in der vergangenen Saison in der OÖ-Liga in neun Spielen zwei Mal traf und Tormann Josef Gruber (21), der in Gallspach als Stammkeeper das Tor hütete, am Ende jedoch als Tabellenletzter den Abstieg aus der Bezirksliga Süd hinnehmen musste.

AUT OEFB Samsung Cup WSC Hertha Wels vs LASK Linz

Foto: Stammkeeper Hamzic zieht es zum Stadtrivalen FC Wels.

Zwölf Spieler verlassen den Verein - im Cup wartet der VfB Hohenems als erste Hürde

Ein Großteil der Stammspieler der letzten Saison hingegen verlässt den Verein: Mit Stürmer Tobias Pellegrini (23) und Goalie Sadin Hamzic (20) verabschiedet sich ein Duo zu Stadtrivale FC Wels. Auch Ersatz-Keeper Daniel Kovacic (20) wechselt den Verein und heuert bei den Jungen Wikinger Ried an. Mit Philipp Mitter (25) zum SV Wallern, Stefan Rabl (32) zu Viktoria Marchtrenk, Julian Baumgartner (24) zum SV Grieskirchen, Christopher Bibaku (23) zu Vorwärts Steyr, Ljeon Aljiji (19) zum SC Marchtrenk und Albin Ramadani (21), dessen Ziel derzeit unbekannt ist, verlassen darüber hinaus sechs unumstrittene oder erweiterte Stammspieler der letzten Saison den Verein. Auch Denny Schmid (21), Matej Vulic (28) und Simon Abraham (27) versuchen ihr Glück anderswo: Schmid zieht es zum SV Wallern, Abraham geht zu den ''Sängerknaben'' nach St. Florian. Vulic will seine Karriere beim SV Bad Schallerbach fortsetzen. Als erster Prüfstein wartet am kommenden Samstag, 20. Juli 2019 in der ersten Cup-Runde der Vorarlberger-Regionalligist VfB Hohenems auf die neu formierte Waldl-Truppe: ''Das ist ein unbekannter Gegner für uns, aber ich erwarte eine Mannschaft auf Augenhöhe.'' Den Liga-Auftakt bestreiten die Herthaner eine Woche später - wie im Vorjahr - gegen den DSC Deutschlandsberg: Mit den Meier-Männern haben die Messestädter noch eine Rechnung auf - mit 1:4 zogen die Welser vor einem Jahr den Kürzeren.

Fotos: Harald Dostal

Bericht: Pascal Stegemann