Hertha Wels mit turbulentem Arbeitssieg gegen starke Kärntner

Titelfavorit WSC Hertha Wels traf nach der Niederlage in der vergangenen Woche zu Hause auf den SAK Klagenfurt. Laut Tabelle der Regionalliga Mitte waren die Rollen vor diesem Aufeinandertreffen klar verteilt. Nach der Pausenführung der ersatzgeschwächten Herthaner schlugen die Gäste aber eiskalt zurück und lagen zwischenzeitlich sogar in Führung, in der finalen Phase traten die Welser aber doch noch als gerechter Favorit in Erscheinung und brachten die drei Zähler in einem turbulenten Spiel ins Ziel.

 Pausenführung nach einem Blitzstart für Hertha Wels

 Kaum war die Partie angepfiffen riss es - sofern schon alle ihren Platz eingenommen hatten - die Hertha Wels Anhänger von ihren SItzen. Nach gerade einmal einer halben Minute donnerte Belmin Cirkic das Leder nach einer Flanke aus ungefähr 20 Metern per Direktabnahme unhaltbar ins Kreuzeck. Dadurch gelang den Messestädtern ein Auftakt nach Maß und die Klagenfurter erlitten einen frühen Schock. In weiterer Folge wussten die Oberösterreicher viel mit dem Vorsprung anzufangen und ließen keinen Zweifel am Spielstand aufkommen. Wenngleich ihnen in der Offensive wenig erzwingende Möglichkeiten gelangen. Der SAK Klagenfurt tat sich nach dem Rückstand schwer, fightete aber tapfer um Ballgewinne. Die Sulimani-Elf aus Wels nahm die Führung aber in die Pause mit.

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Hitzige zweite Halbzeit, Hertha behält aber die drei Punkte

 Im zweiten Abschnitt wollten die Hausherren erneut keine Zweifel über den Führenden aufkommen lassen und den Vorsprung parallel ausbauen. Es kam aber dann ganz anders als den Vorstellungen der Messestädter entsprechend. Kristjan Sredojevic im SAK-Trikot tankte sich sehenswert durch die Hertha Wels-Reihen durch und erzielte danach im Strafraum den Ausgleich. Somit mischte der Außenseiter in einer entscheidenden Phase die Karten komplett neu und das Spiel bekam nun tatsächlich ein völlig neues Gesicht. Wenige Minuten später waren wieder die Kärntner offensiv aktiv. Diesmal über die rechte Seite Richtung 16er verwertete Yosifov Angelov auf Seiten der Gäste einen Schussversuch zur sensationellen Führung des SAK. Diese Partie erhielt fortan ein Thriller-Drehbuch aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse. Hertha, die einige Spieler für diese Begegnung vorgeben mussten, musste nun die ganze Moral und den kompletten Willen aus der Trickkiste von ganz unten hervorkramen, um noch was Zählbares mitnehmen zu können. Nur fünf Minuten später folgte die Antwort. Der Ball gelang auf die rechte Seite auf Höhe des 16ers und Philipp Ablinger konnte den Ball als Querschläger zum Ausgleich im SAK-Gehäuse unterbringen. Nun gab der Croupier wie im Casino erneut die Karten an die Akteure aus und Hertha Wels wollte nun das turbulente Spiel für sich entscheiden. Die Jolic-Elf hielt dem Welser Ansturm vorerst stand und hoffte auf einen Punktgewinn nach Schlusspfiff. Die Welser zogen aber das Ass und zwangen den Gegner aus Klagenfurt zu einem haarsträubenden Fehler. Ein Pass verendete in der eigenen Zone des SAK als viel zu kurz gespielt und Wels-Spieler Alexander Mayr wandelte den Fehlpass in die späte Führung für seine Elf um. Ganz, ganz bitter für den SAK. So hatten die tapfer kämpfenden und teilweise effektive auftretenden Kärntner am Ende doch noch das Nachsehen.

 

Emin Sulimani (Trainer WSC Hertha): "Ich bin noch ganz baff, was in dieser zweiten Halbzeit alles passiert ist war surreal. Wir hatten vier gesperrte und zwei verletzte Spieler. Nach der Führung waren wir besser im Spiel. Der Gast trumphte dann aber plötzlich voll auf und drehte die Partie. Das war ein starker Gegner, aber ich muss den Willen und die Moral meiner Mannschaft hervorheben, die wirklich wie verbissen rackerte und sich durch eine Moraldemonstration am Schluss doch noch den Sieg sicherte"

Bester Spieler: Belmin Cirkic

 

Bericht: Andreas Neumayer

Foto Credit: Harald Dostal