Poljanec führt Blau Weiß zu einem souveränen Heimsieg

blauweiss bigvienna first_fcZum Abschluss der ersten Hälfte der „Heute für Morgen“ Erste Liga-Saison 2011/12 stand für den FC Blau Weiß Linz, wie schon des öfteren in dieser Spielzeit, ein vermeintlich für die kommenden Runden richtungsweisendes Spiel gegen die First Vienna FC 1894 auf dem Programm. Die Linzer hatten die Möglichkeit mit einem Sieg vor eigenem Publikum, sich einen großen Respektabstand zu den Abstiegsplätzen zu verschaffen, um somit beruhigt die vor der Winterpause noch anstehenden Partien in Angriff nehmen zu können. Bei einer Niederlage gegen den Traditionsverein aus Wien könnte die Tendenz für Blau Weiß jedoch auch sehr schnell in eine ganz andere Richtung gehen.

Rückkehr dreier Stammspieler

Bereits vor Spielbeginn konnte sich Thomas Weissenböck der Trainer der Linzer, über die Rückkehr dreier wichtiger Stützen seiner Mannschaft in die Startformation freuen. So standen ihm Stammtorhüter David Wimleitner, Wolfgang Bubenik und Philipp Huspek nach überstandenen Verletzungen wieder zur Verfügung. Ansonsten merkte man bei einem Blick auf das Spielertableau aber beiden Vereinen die Belastungen der bereits langen Herbstsaison an. So fehlten auch auf Seiten der Gäste mit Marco Salvatore, Matthias Hattenberger und Mario Kröpfl gleich drei wichtige Akteure aufgrund von Gelbsperren. Zusätzlich hatten die Döblinger, genauso wie ihr Konkurrent in diesem Spiel, mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen.

Auftakt nach Maß für Weissenböck-Elf

Blau Weiß Linz erwischte den weitaus besseren Start in diese Partie. Bereits in der 3. Minute hätte David Poljanec, nachdem er ein Solo von der Mittellinie weg gestartet hatte, die Gastgeber in Führung bringen können. Er scheiterte letztendlich aber alleine vor Vienna-Torwart Kuru mit seinem Abschluss an diesem. Nur wenige Minuten später machte es der slowenische Stürmer aber besser. Als nämlich Kuru im Tor der Gäste an einem langen aus dem Mittelfeld geschlagen Ball vorbeifuhr, war Poljanec zur Stelle, um sich dieses Mal die Chance auf das 1:0 nicht nehmen zu lassen. Die frühe Führung ging zu diesem Zeitpunkt absolut in Ordnung, auch wenn die Gäste dabei tatkräftig mithalfen.   

Alles unter Kontrolle

Die Stahlstädter blieben auch nach diesem raschen Erfolgserlebnis im Spiel die klar dominierende Mannschaft. Immer wieder gelang es den Linzern über beide Flügel Druck zu erzeugen und im Angriffszentrum hatten die Gäste große Probleme den quirligen Poljanec unter Kontrolle zu bringen. Dieser war es auch, der nach einer Flanke von Philipp Huspek nur kurz nach seinem ersten Streich an diesem Abend beinahe sein zweites Tor erzielt hätte. Je länger die erste Halbzeit dauerte, desto mehr flachte das Spiel ab. Die Hausherrn kontrollierten zwar immer noch die Partie, waren aber nicht mehr so gefährlich wie noch in der Anfangsphase. Von der Vienna war offensiv, bis auf eine Hand voll Eckbällen, nur wenig zu sehen.

 Späte Tore in der ersten Hälfte

In der 41. Spielminute ging dann wie schon des öfteren in dieser Begegnung wieder einmal eine gute Möglichkeit der Königsblauen vom Spiel über die Flügel aus. Philipp Huspek setzte sich auf seiner linken Seite durch und drang in den Strafraum ein, um im Anschluss eine gefühlvolle Flanke genau auf den Kopf von Dominic Hassler zu platzieren. Dieser hatte im Anschluss kein Problem damit, diese Vorarbeit zum 2:0 zu versenken. Dass dieses Aufeinadertreffen aber auch in Durchgang Nummer zwei noch spannend blieb, dafür sorgte kurz vor dem Pausenpfiff Viennas Christoph Mattes. Dieser schnappte sich aus halbrechter Position das Spielgerät und drang nach einem Doppelpass mit Marjan Markovic mit diesem am Fuss in den Strafraum ein. Bei seinem anschließenden Schuss ins lange Eck hatte Blau Weiß-Tormann Wimleitner keine Chance.

Gäste machen Dampf

In der Halbzeit reagierte Viennas Coach Alfred Tatar auf den Rückstand seines Teams und brachte für Marcel Toth mit Rade Djokic einen zusätzlichen Angreifer. Dieser fand bereits drei Minuten nach seiner Einwechslung seine erste gute Möglichkeit im Spiel vor. Sein Freistoss aus aussichtsreicher Position stellte aber letztendlich kein Problem für David Wimleitner im Tor der Blau Weißen dar. Die Vienna kam im Gegensatz zur ersten Hälfte weitaus besser aus den Startlöchern. Die Wiener nahmen nun die Zweikämpfe an und wurden so auch immer wieder gefährlich. In der 51. Minute verfehlte ein Schuss von Mattes von der Strafraumgrenze nur knapp sein Ziel.

Linzer Angreifer sorgen für die Entscheidung

Gerade in diese Drangperiode der Tatar-Elf hinein schlug Blau Weiß-Angreifer Poljanec zum zweiten Mal an diesem Tag zu. Nach schöner Kombination mit Sturmpartner Hassler, mit welcher die gesamte Vienna-Abwehr ausgehebelt werden konnte, stand er plötzlich alleine vor Gäste-Keeper Kuru, welchen er mit einem satten Flachschuss bezwang. Der alte Zwei-Tore-Abstand war somit wiederhergestellt. Die Vienna warf im Anschluss auf diesen erneuten Gegentreffer nun alles nach vorne und riskierte so in einen Konter zu laufen. In der 73. Spielminute dann der nächste herbe Rückschlag für die Bemühungen der Döblinger doch noch etwas Zählbares mit in die Bundeshauptstadt zu nehmen. Innerhalb von nur drei Minuten erhielt Viennas Konstantin Kerschbaumer von Schiedsrichter Andreas Kollegger die Ampelkarte, wobei er die zweite Verwarnung für ein Foulspiel im Strafraum bekam. Den daraufhin verhängten Elfmeter verwandelte, wie sollte es in dieser Begegnung auch anders sein, wiederum David Poljanec, der somit sein 9. Meisterschaftstor erzielen konnte.

Nach dem vierten Linzer Treffer in dieser Partie, verlegten sich die Hausherrn nur noch darauf den Erfolg möglichst sicher über die Zielgerade zu bringen. Da sich auch die Gäste in ihr Schicksal ergaben, passierte in der letzten Viertelstunde der Begegnung nicht mehr allzu viel. Schlussendlich feierte Blau Weiß einen verdienten und mit Blickrichtung Tabelle auch einen wichtigen Heimsieg. Verlaufen für die Schützlinge von Trainer Weissenböck auch die restlichen Spiele vor der Winterpause ähnlich erfolgreich, dürfen die Anhänger der Königsblauen vielleicht sogar noch von mehr als nur dem Klassenerhalt träumen.

 

Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):
„Mit diesem Sieg über einen direkten Konkurrenten aus dem Mittelfeld sind wir natürlich sehr zufrieden. Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden und hätten in der ersten Hälfte schon drei Tore erzielen können. Der Gegentreffer kurz vor dem Pausenpfiff hat kurz für etwas Verunsicherung bei uns gesorgt. Spätestens mit dem Tor zum 3:1 hatten wir dann aber wieder alles unter Kontrolle. Besonders froh sind wir heute, dass die Umstellung auf zwei echte Spitzen in dieser Partie derart gut funktioniert hat.“

Aufstellung des FC Blau Weiß Linz:
Wimleitner – Bubenik (90. Duvnjak), Knabel, Koll, Rabl – Hartl (61. Nikolov), Piesinger, Wawra, Huspek (82. Sulimani)– Hassler, Poljanec

Die Besten: David Poljanec, Dominic Hassler

von Michael Obrecht