Geburtstagskind beendet "Ländle-Fluch"

lustenau sc austriablauweiss bigDie langen Reisen in Österreichs westlichstes Bundesland endeten für den FC Blau Weiß Linz bislang stets ohne Punkte. In der 20. Runde der „Heute für Morgen“ Erste Liga hatten die Linzer nun beim Auswärtsspiel gegen Austria Lustenau zum insgesamt vierten Mal in dieser Saison die Chance, diese Negativserie zu beenden. Mit der Kolvidsson-Elf wartete aber ein alles andere als leicht zu spielender Gegner auf die Königsblauen. Der Tabellenvierte aus Vorarlberger wollte sich einerseits siegreich vom heimischen Publikum aus dem alten Jahr verabschieden, andererseits mit einem Heimerfolg die Ligaspitze weiterhin nicht endgültig aus den Augen verlieren.

Aluminium verhindert erstes Tor im Ländle

Die Blau Weißen mussten in diesem schwierigen Auswärtsspiel, wie schon öfters in dieser Meisterschaft, auf gleich mehrere Stammspieler verzichten. So saßen der nominelle Kapitän Tino Wawra und Manuel Hartl ihre Gelbsperren ab. Im Angriff fehlte dieses Mal mit Dominic Hassler zudem noch eine wichtige Komponente im Offensivspiel der Gäste. Nichts desto trotz gehörten die Anfangsminuten klar den Linzern, die nicht nur mehr vom Spiel hatten, sondern auch die gefährlicheren Chancen auf ihrem Konto verbuchen konnten. So scheiterte nach 15 Minuten Svetozar Nikolov per Freistoss nur an der Stange. Hätte der Ball den Weg bei dieser Aktion ins Tor gefunden, wäre dies überhaupt der erste Treffer von Blau Weiß bei einem Spiel in Vorarlberg in dieser Saison gewesen. Nur wenige Augenblicke später verfehlte dann auch noch ein Höltschl-Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp sein Ziel.

Harmlose Heimelf

Die Austria aus Lustenau fand in der ersten halben Stunde nicht wirklich gut in die Partie hinein. Den Gastgebern passierten viel zu viele Fehler im Spielaufbau, weshalb sie auch kaum einmal gefährlich vor das Tor von Blau Weiß-Keeper David Wimleitner kamen. Die Gäste aus Linz zeigten es hingegen vor, wie es gehen könnte. So kombinierten sie sich in der 33. Minute schön in den gegnerischen Strafraum hinein, wobei der Abschluss von Boris Arapovic schließlich knapp über die Querlatte segelte. Erst gegen Ende der ersten Spielhälfte konnten die Lustenauer erstmals in dieser Begegnung so etwas wie Druck ausüben. Ein Schuss von Jürgen Kampel, welcher zur sicheren Beute von Torhüter Wimleitner wurde, blieb jedoch ihre einzige nennenswerte Szene vor dem Pausenpfiff.

Traumtor von Poljanec

Im ersten Durchgang ließen die Blau Weißen ihre zahlreichen Chancen noch ungenützt. Gleich zu Beginn der zweiten 45 Minuten machten es die Schützlinge von Trainer Thomas Weissenböck besser. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff fasste sich David Poljanec ein Herz und zog aus rund 20 Metern ab. Sein strammer Schuss schlug letztendlich genau im Kreuzeck zum 0:1 für die Gäste ein. Der slowenischen Stürmer markierte mit diesem Tor seinen insgesamt zehnten Treffer in der Meisterschaft. Lustenaus Trainer Helgi Kolvidsson reagierte auf diesen Rückschlag und brachte für den bis zu diesem Zeitpunkt glücklos agierenden Manuel Honeck, Dursun Karatay neu ins Spiel. Am Geschehen auf dem Platz änderte diese Rochade vorerst nichts, hatte doch Blau Weiß weiterhin alles fest im Griff.

Geburtstagskind entscheidet die Partie

In der 63. Spielminute konnte sich dann wiederum Poljanec im Laufduell gegen Toni Tipuric entscheidend durchsetzen, um anschließend aus spitzem Winkel abzuziehen. Sein Versuch passte perfekt ins lange Eck, womit der Stürmer einen Konter mustergültig in Form eines Tores abschloss. Lange durften sich die Gäste aber, trotz des zweiten Treffers von Poljanec an diesem Abend, nicht  in Sicherheit wiegen, denn nur wenige Minuten später brachte Jan Zwischenbrugger Austria Lustenau wieder auf 1:2 heran. Lustenaus Nummer 19 konnte in der 69. Minute einen Stanglpass von Benedikt Zech zum Anschlusstreffer verwerten. Blau Weiß Linz begann aber auch nach diesem Gegentor nicht zu wackeln. In der 77. Spielminute wurde Wolfgang Bubenik regelwidrig im gegnerischen Strafraum von den Beinen geholt, weshalb Schiedsrichter Andreas Heiss auf Elfmeter für die Linzer entschied. Den verhängten Strafstoss verwandelte, wie sollte es auch anders sein, David Poljanec. Damit beschenkte sich der noch 24-Jährige zu seinem am Sonntag bevorstehenden Jahrestag gleich in dreifacherweise selbst.

Nach dem Tor zum 1:3 war die Luft aus dieser Begegnung heraußen. Den Oberösterreichern gelang es ihren Zwei-Tore-Vorsprung sicher über die Zeit zu bringen. Am Ende durften sich die Kicker aus der Stahlstadt, erstmals in dieser Saison, bei ihrer langen Fahrt von Vorarlberg zurück in die Heimat über einen verdienten Sieg freuen.

SC Austria Lustenau - FC Blau Weiß Linz 1:3 (0:0)
Torschützen: Zwischenbrugger (69.); Poljanec (48., 62., 78.)
Reichshofstadion, 2.500 Zuschauer
SR Heiss

Aufstellung von Blau Weiß Linz:
Wimleitner – Bubenik, Koll, Knabel, Rabl – Piesinger, Höltschl – Arapovic (84. Miksits), Nikolov, Huspek (91. Teufl) - Poljanec

von Michael Obrecht