Kurioses Eigentor besiegelt zweite Niederlage von Blau Weiß im Frühjahr

blauweiss bigst-poeltenIm ersten Heimspiel des Jahres 2012 empfing der FC Blau Weiß Linz den auf Platz sechs liegenden Tabellennachbarn SKN St. Pölten. Nachdem die Linzer am vergangenen Freitag zum Rückrundenstart gegen Titelaspirant St. Andrä zwar eine ordentliche Leistung boten, dafür aber nicht mit etwas Zählbaren belohnt wurden, wollte man an diesem Spieltag, mit dem eigenen Anhang im Rücken, die ersten Punkte im Frühjahr erobern. Kein leichtes Unterfangen für den Aufsteiger, reiste der Gegner aus Niederösterreich doch - beflügelt durch den Heimsieg über den FC Lustenau in der letzten Runde - mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen an.

Blau Weiß Trainer Thomas Weissenböck konnte in diesem Spiel wieder auf seinen Abwehrchef Torsten Knabel zurückgreifen, welcher sich nach überstandenem grippalen Infekt wieder fit meldete. Durch seine Rückkehr in die Innenverteidigung rückte Simon Piesinger wieder auf seine angestammte Position im defensiven Mittelfeld vor. Weiterhin verletzungsbedingt verzichten mussten die Linzer hingegen auf ihren bislang erfolgreichsten Angreifer in der laufenden Saison David Poljanec, sowie auf Thomas Höltschl und den Langzeitausfall Michael Miksits. Die St. Pöltner veränderten ihre Startformation im Vergleich zur Vorwoche, ebenso wie die Königsblauen, auf einer Position. So wurde Michael Ambichl von Robert Gruberbauer ersetzt.

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Kaum Chancen

Nach einem gegenseitigen Abtasten beider Mannschaften in den ersten Spielminuten, gehörte die erste wirklich torgefährliche Szene den Hausherrn. Nach Zuspiel von Daniel Offenbacher konnte sich Svetozar Nikolov auf der rechten Seite durchsetzen. Seinen Pass zur Mitte konnte Michael Popp aber noch zur Ecke ablenken, welche letztendlich nichts einbrachte. Den Linzern gelang es nun die Partie immer besser in den Griff zu bekommen, auch wenn sich die Gäste keinesfalls versteckten, sondern ihrerseits ebenfalls versuchten offensiv zu agieren. In der 14. Minute ging eine scharfe Hereingabe von Wolfgang Bubenik nur knapp an Freund und Feind vorbei. Beide Teams zeigten sich bemüht und willig, jedoch waren gute Möglichkeiten in den ersten rund 20 Minuten Mangelware.

Ruhende Bälle stehen im Mittelpunkt

Wenn es einmal gefährlich wurde dann meist nach Standards. So scheiterte zunächst Dominik Hofbauer mit seinem Freistoss aus großer Distanz am gut positionierten Linzer Torhüter Wimleitner, ehe auf der Gegenseite ein Kopfball von Simon Piesinger nach Freistossflanke von Kapitän Tino Wawra nur knapp das Tor verfehlte. Nur wenig später fand abermals Hofbauer nach einer Standardsituation eine gute Chance vor, die Gäste in Führung zu bringen. Bei seinem Versuch einer Direktabnahme der Hereingabe traf er den Ball jedoch nicht wie gewünscht, weshalb es weiterhin beim 0:0 blieb. An diesem Zwischenstand sollte sich bis zur Pause nichts mehr ändern.   

Aluminium und Wimleitner verhindern Rückstand

Kurz nach dem Wiederanpfiff waren es die Niederösterreicher, die sich beinahe über den ersten Treffer an diesem Abend freuen durften. Jochen Fallmann platzierte seinen Kopfball aus rund sechs Metern Entfernung aber zu genau, wodurch er letztendlich an der Stange scheiterte. Der SKN St. Pölten, der mit viel Schwung aus der Kabine kam, blieb weiterhin am Drücker. So gehörten auch die nächsten guten Chancen den Gästen. Zuerst scheiterte der erst kurz davor eingewechselte Daniel Segovia mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Blau Weiß-Keeper Wimleitner, ehe nur kurz darauf Thomas Fröschl im Eins-gegen-Eins  am Linzer Schlussmann scheiterte. Die Hausherrn konnten sich in dieser Phase bei ihrem starken Torhüter bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. In der 66. Minute musste Wimleitner erneut seine ganze Klasse aufweisen, um erneut einen Kopfball aus kurzer Distanz von Segovia, welcher nach einem Freistoss völlig frei zum Kopfball kam, zu entschärfen.

Kurioses Eigentor bringt die verdiente Führung

Blau Weiß Coach Weissenböck reagierte auf die im zweiten Durchgang keinesfalls berauschende Leistung seiner Mannschaft und wechselte für Offenbacher, Boris Arapovic und für Nikolov, Philipp Huspek ein. Nur wenige Augenblicke später musste er erneut einen Austausch vornehmen, nachdem sich Manuel Hartl, nach einem Foulspiel an ihm, sichtlich schwerer verletzt hatte. Der Linzer Flügelflitzer musste schlussendlich das Spielfeld per Trage verlassen. Für die Gastgeber sollte es schließlich in der 80. Minute noch schlimmer kommen. Wieder einmal war der Ausgangspunkt eine lange, hohe Hereingabe nach einer Standardsituation durch Fallmann. Diese Vorlage erwischte Jano per Kopf gerade noch vor der Toroutlinie. Den Kopfball konnte Blau Weiß Torhüter Wimleitner noch parieren, jedoch lenkte er bei seiner Rettungstat den Ball direkt auf den hinter ihm stehenden Stefan Rabl ab. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und bugsierte so, etwas unbeholfen, den Ball ins eigene Tor.

Schlussoffensive ohne Erfolg

Die Linzer wollten sich nicht so einfach geschlagen geben und bewiesen Moral. Aber obwohl man gegen Ende der Begegnung alles nach vorne warf, konnten sich die Hausherrn, wie beinahe in der gesamten zweiten Hälfte, keine wirkliche Torchance herausspielen. Wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff fand dann aber Dominic Hassler doch noch eine gute Gelegenheit vor, die Niederlage zu verhindern. Nach einer Hereingabe vom eingewechselten Michael Guselbauer, kam der Angreifer aus rund fünf Metern zum Abschluss. Bei seinem Versuch wurde er jedoch stark bedrängt, weshalb er letztlich das Spielgerät auch knapp am Tor vorbeisetzte. So konnten die Gäste aus St. Pölten im zweiten Spiel nach der Winterpause den zweiten Sieg feiern, wodurch man nun auch Blau Weiß Linz in der Tabelle überholen konnte. Der Erfolg für die Niederösterreicher war vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient, wobei er aufgrund des Zustandekommens des Siegestores dennoch etwas glücklich ausfiel.

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Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC BW Linz):
„In der ersten Halbzeit waren wir wohl die bessere Mannschaft und hatten durchaus die eine oder andere Chance, um in Führung zu gehen. Mit Beginn der zweiten Hälfte riss unser Spielfluss jedoch total ab. Wir haben regelrecht um ein Gegentor gebettelt, wobei ich dennoch glaube, dass wir ohne dieses dumme Eigentor zumindest einen Punkt erobern hätten können. Zur Verletzung von Manuel Hartl kann ich bislang nur so viel sagen, dass er mit seinem Gegenspieler Knie auf Knie zusammengestossen ist. Eine Bänderverletzung scheint er davon zum Glück jedoch nicht davongetragen zu haben.“

FC Blau Weiß Linz – SKN St. Pölten 0:1 (0:0)
Tore: Rabl Eig. (81.)
Stadion der Stadt Linz; 1.600 Zuschauer
SR Mag. Hirschbichler

Bester Spieler BW Linz: Wimleitner

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Wimleitner; Bubenik, Knabel, Koll, Rabl; Piesinger, Wawra; Hartl (77. M. Guselbauer), Nikolov (72. Huspek), Offenbacher (67. Arapovic); Hassler

System: 4-2-3-1

Aufstellung SKN St. Pölten: Riegler; Popp, Rödl (83. Kotynski), Speiser, Zwierschitz; Fallmann, Hofbauer, Jano, Schibany (51. Segovia), Gruberbauer (72. Becirovic); Fröschl

von Michael Obrecht