Aufsteiger VSV mischt Liga und Cup auf!

alt15 Jahre lang war der Villacher SV als eigenständiger Verein nicht mehr in den drei höchsten Spielklassen Österreichs vertreten, unter dem für das ehemalige Fußballwunder in Bad Bleiberg verantwortlichen Präsidenten Egon Putzi, wurde letzte Saison die Rückkehr in die Regionalliga geschafft, will man sich dort heuer etablieren und klopft man zugleich schon wieder leise an der Tür zum Profifußball. Um das Wunder möglich zu machen, hat der Präsident mit Trainer Günther Kronsteiner und dem sportlichen Leiter Peter Hrstic zwei "alte Bekannte" ans Steuerbord geholt, um den Kahn in den nächsten Jahren in den Zielhafen namens "Aufstieg" zu manövrieren.

 

Der Erfolgslauf scheint sich fortzusetzen

Nachdem die Draustädter letztes Jahr schon überlegen mit 23 Punkten Vorsprung Meister der Kärntnerliga geworden sind, scheint es, dass die Mannschaft von Neo-Coach Günther Kronsteiner den Erfolgslauf in dieser Saison prolongieren kann. Nach dem klaren 6:2 Erfolg zum Meisterschaftsauftakt gegen den Vorjahresmeister LASK Juniors, konnte am letzten Wochenende im ÖFB Stiegl Cup der SV Retz mit 4:2 besiegt werden. Will man hier gar an den sensationellen Torschnitt von 2,83 in der Landesliga anschließen?


"Offensives und attraktives Spiel" lautet das Villacher Credo

Vor Saisonbeginn kündigte Sportdirektor Peter Hrstic an, dass die Mannschaft mit offensivem und attraktivem Spiel  in der Regionalliga überzeugen will - dies waren keine leeren Versprechungen! Die Mannschaft hat sich sofort in der neuen Liga akklimatisiert, spielt rotzfrech und sorgt bei den gegnerischen Abwehreihen reglmäßig für Schweißausbrüche. Zehn Tore in zwei Spielen - welcher Liganeuling kann das schon von sich behaupten? Hauptverantwortlich dafür ist sicher das sehr spielfreudige und torgefährliche Mittelfeld, das von Michi Kirisits, der im ersten Spiel dreimal ins Schwarze traf, angetrieben wird. Komplettiert wird die brandgefährliche Mittelfeldachse mit Stefan Friessnegger, Nico Hrstic  und  Kapitän Mario Ramusch. Doch auch an forderster Front besitzen die Kärntner mit Denis Curic und Rok Pavlicic zwei Waffen, die jeder Zeit eine Verteidigungslinie in die Bredouille bringen können. Eine Qualitätssteigerung konnte auch in der eigenen Hintermannschaft verzeichnet werden. Von der SG Austria Klagenfurt kamen der bundesligaerprobte Christian Prawda (u.a. Sturm Graz und Austria Kärnten) und Johannes Isopp dazu, sollen sie der Abwehr die nötige Stabilität verleihen. Doch dieie Marschroute bleibt trotz des furiosen Beginns gleich, will man sich zunächt in der neuen Spieklasse etablieren.

 

ÖFB-Cup - Bei Losglück würde das Stadion aus allen Nähten platzen

Im ÖFB-Samsung-Cup hoffen die Draustädter nun auf einen großen Namen. In der 60000 Einwohner großen Stadt schlummert ein großes Fanpotential, welches mit dem zuletzt spürbaren Aufwind in immer größeren Ausmaßen zum Vorschein kommt. Die ausgehungerten Villacher-Fußballfans lechzen förmlich nach höherklassigem Fußball, würden wohl das heimische Stadion Lind bei einem Pokalgegner mit Format à la Rapid Wien, Red Bull Salzburg oder Sturm Graz in Massen stürmen und für einen unvergesslichen Pokalabend sorgen.

 

KSV Amateure als richtungsweisende Standortbestimmung

Am nächsten Sonntag steht für die Villacher die nächste harte Bewährungsprobe auf dem Programm, geht die Reise zu einem weiteren Aufsteiger, den Amateuren des Bundesligisten SV Kapfenberg, die sich mit einem 4:2 über die Sturm Amateure ebenfalls glänzend in der Regionalliga Mitte eingelebt haben. Nach diesem Spiel wird man schon etwas genauer wissen, wo die Reise der Kronsteiner-Elf hingehen wird. Egal wie das Sonntagsspiel jedoch ausgehen wird, bleibt eines unbestritten: Der ViSV ist mit seinem herzerfrischenden Offensivfußball, seiner Tradition und dem hohen Zuschauerpotential eine absolute Bereicherung für die Regionalliga Mitte.

 

von Michael Miklautsch