LASK-Fohlen sammeln die ersten drei Punkte (mit Fotos)

Ein sehr brisantes und auch emotionales Fußballspiel bekamen heute die Zuseher in der HAKA Arena in Traun zu sehen. Beim letzten Aufeinandertreffen der LASK Juniors und dem SVU Tondach Gleinstätten musste die Partie beim Stand von 1:2 abgebrochen werden. Die Linzer sind bereits sehr früh in dieser Saison stark angeschlagen. Zum Saisonauftakt musste man eine herbe Schlappe beim VSV hinnehmen. 2:6 zeigte damals die Anzeigetafel nach 90 Minuten. Und auch am darauffolgenden Wochenende bekam man ordentlich eingeschenkt. Eine 0:7-Niederlage setzte es gegen den SK Rapid Wien im ÖFB-Samsung-Cup. Die Steirer starteten besser, da sie in der ersten Runde einen 2:0 Sieg über den FC Wels feiern konnten. Ein weiteres interessantes Detail am Rande: Der heutige Schiedsrichter Thomas Fröhlacher pfeift seine erste Regionalliga-Partie im zarten Alter von 18 Jahren.

 

Eine flotte Partie von beiden Seiten

Beide Mannschaften starteten furios in die Partie und schenkten sich nichts. Vor allem die Gerlitz-Elf versteckte sich nicht und spielte frech mit. Natürlich war man sich bei Gleinstätten bewusst, dass heute die Chance bestand, mehr mitzunehmen als nur neue Erfahrungen. Die erste gute Torchance blieb aber den Gastgebern vorbehalten. Shawn Barry drang auf der rechten Seite in den Strafraum ein und bediente Daniel Dramac, der den Ball aus zehn Metern direkt nahm. Jedoch wurde sein Schuss von Gleinstätten abgeblockt. Von Beginn an war es ein flottes und interessantes Spiel zwischen beiden Teams. In der Anfangsphase stachen Shawn Barry und Sebastian Schröger heraus, da sie mit ihrer Regionalliga-Erfahrung sofort Verantwortung im Team der Linzer Fohlen übernahmen. Im Verlauf der 1. Halbzeit erarbeiteten sich die Gäste leichte Feldvorteile. Immer wieder suchte man Neo-Stürmer Igor Hajduk aus Kroatien. Dieser legte schließlich meist auf die nachrückenden Spieler ab. Bei den Linzern erkannte man nach wie vor einige Abstimmungsschwächen, doch der Abwehrriegel hielt gut dicht gegen die Steirer.

SVU Gleinstätten am Drücker

Die Gerlitz-Elf drang immer wieder gefährlich vor, doch noch fehlte die Entschlossenheit um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Aber auch die Köglberger-Elf nahm aktiv am Spiel teil. So zum Beispiel in der 24. Minute, als der Ball nach einer guten Kombination von Schröger & Varga bei Adilaid Dizdorevic landete. Dizdorevic hätte „freie Bahn“ gehabt, doch der Schiedsrichter-Assistent hatte seine Fahne oben. Abseits. Wenige Minuten später waren die LASK Juniors der Führung ganz nahe. Dominik Stadlbauer schlenzte einen Freistoß gefühlvoll über die Mauer. Das Spielgerät landete auf der Latte. Großes Glück für die Gerlitz-Elf. Der SV Gleinstätten hatte aber eine Antwort parat. Michael Rabko brach auf der rechten Seite durch und legte auf Florian Thomann ab. Die gute Einschussmöglichkeit konnte Thomann aber nicht nutzen. Gegen Ende der 1. Hälfte bekamen die Steirer das Spiel gut unter Kontrolle und hatten eine starke Phase, in der sie die gegnerische Abwehr stark in Bedrängung brachten. Die Schwarz-Weißen konnten aber immer wieder in höchster Not klären. In Minute 39 eroberte sich Gleinstätten-Akteur Ervin Bevab die Kugel und fackelte nicht lange. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und kullerte knapp am Gehäuse des Gegners vorbei. LASK-Keeper Pavao Pervan hätte in dieser Situation keine Chance mehr gehabt, denn er warf sich in die andere Ecke. Auch kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste noch zwei gute Möglichkeiten, bei denen immer wieder Spielmacher Ervin Bevab eine entscheidende Rolle spielte, doch sie brachten nichts ein. Schlussendlich pfiff Schiedsrichter Fröhlacher seine erste Hälfte in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs beim Stand von 0:0 ab. SV Gleinstätten hatte die Kontrolle über das Spiel übernommen und kam zu zahlreichen, sehr guten Möglichkeiten. Bei den Juniors passierten nach wie vor einige Fehler im Spielaufbau, doch Chancen konnte man trotz allem verzeichnen.

Gleinstätten mit Lattenschuss – Juniors mit der Führung

Die LASK-Fohlen kamen gut aus der Kabine. Innerhalb von drei Minuten hatte man gute Möglichkeiten, welche meist von Dominik Stadlbauer oder Shawn Barry eingeleitet wurden. Aber auch in diesen Szenen erkannte man, dass die Abstimmung in der völlig neuformierten Juniors-Mannschaft noch nicht passte. Der Ball wurde entweder vertändelt oder Gäste-Goalie Lukas Waltl hatte den Ball sicher. Die Heimischen machten in den ersten Minuten in Durchgang zwei viel Druck und erarbeiteten sich mehr Spielanteile. In der 55. Minute dann wieder ein kräftiges Lebenszeichen der Gäste. Florian Thomann wagte einen Distanzschuss und hätte fast die Führung bejubeln dürfen, doch der Ball knallte an die Latte. In Minute 58 bekamen die LASK-Fohlen einen Freistoß aus idealer Position zugesprochen, den abermals Dominik Stadlbauer ausführte. Er bewies schon vor dem Pausentee mit seinem Lattenschuss, dass er es kann. Bei diesem Freistoß machte er es aber perfekt. Sein Schuss segelte über die Mauer genau ins Eck und somit zum 1:0 für die Gastgeber. Direkt im Gegenzug legte Florian Thomann einen beeindruckenden Alleingang hin. Bei seinem Schuss von der Strafraumgrenze warf sich LASK-Verteidiger Sebastian Wimmer vor den Ball und blockte ihn ab.

LASK Juniors dem 2:0 näher als Gleinstätten

SV Gleinstätten spielte nach dem Rückstand aggressiv drauf los. Immer wieder versuchte man zum Torerfolg zu kommen, doch die Heimelf staffelte sich in der eigenen Hälfte, um den knappen Vorsprung zu halten, lediglich Daniel Dramac lauerte etwas offensiver auf Kontermöglichkeiten. Auch Gleinstätten-Coach Christian Gerlitz reagierte und brachte frische Kräfte ins Spiel. Die offensive Ausrichtung der Gäste hatte aber auch Nachteile. In der 75. Minute hatte die Köglberger-Elf die Riesenchance auf das 2:0. Adilaid Dizderovic hatte Torhüter Lukas Waltl bereits per Lupfer bezwungen, doch Robert Kothleitner konnte gerade noch vor der Torlinie retten. Nur drei Minuten später hatten die LASK´ler die nächste Top-Chance. Attila Varga setzte sich links im Strafraum durch und scheiterte lediglich an Keeper Lukas Waltl, der am kurzen Eck zu einem Corner klärte. Die Linzer blieben dran und hatten kurz vor dem Ende weitere Möglichkeiten, um auf 2:0 zu erhöhen. Zuerst zog Sebastian Schröger aus 25 Metern ab. Der stramme Schuss ging aber knapp am Pfosten vorbei. 60 Sekunden später war es erneut Schröger, welcher von Attila Varga perfekt in Szene gesetzt wurde, den Schuss setzte er jedoch neben das Tor. Debüt-Schiedsrichter Thomas Fröhlacher stand am Ende im Mittelpunkt, als er den auffälligen Florian Thomann nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Dies war die letzte aufregende Szene in diesem Spiel und schlussendlich siegten die schwarz-weißen Fohlen, nicht unverdient, mit 1:0. Die Heimischen kamen nach der Pause verbessert ins Spiel und waren nach der Führung sogar dem 2:0 näher als die Gäste dem Ausgleich. Somit konnte die Köglberger-Elf die ersten drei Punkte in dieser Saison sammeln.

Gerhard Zirngast (Obmann SV Tondach Gleinstätten)

„In der ersten Hälfte war die Partie ausgeglichen. Im zweiten Durchgang waren wir nicht mehr so stark und die LASK Juniors haben besser gespielt, vor allem in den letzten 20 Minuten. Heute hat bei uns die Kampfbereitschaft und der Wille gefehlt. Wir nehmen auch noch nicht das Risiko nach vorne zu spielen.“


Alois Zauner (Torwarttrainer LASK Linz Juniors)

„In den ersten 15 bis 20 Minuten waren wir etwas nervös und wirkten vermutlich wegen der Niederlagen gegen VSV und Rapid Wien nicht ganz sattelfest. Umso länger das Spiel dauerte, desto besser kamen wir in die Partie. Auch unsere Routiniers Sebastian Schröger und Shawn Barry haben gut gespielt und hatten einen super Einstand in dieser jungen Truppe.“

LASK Juniors:
Formation: 4-4-2
Bester Spieler: Sebastian Schröger (Mittelfeld), Pavao Pervan (Torwart)

SV Tondach Gleinstätten:
Formation: 4-4-2
Bester Spieler: Keiner

 

Fotos vom Spiel

Zur Galerie LASK Juniors - SV Tondach Gleinstätten

 



von Stephan Keplinger