Keine Tore im OÖ-Kellerderby (mit Fotos)

pasching bigfcwelsIn der fünften Runde der Regionalliga Mitte kam es zum rein inneroberösterreichischen Duell zwischen dem FC Superfund Pasching und dem FC Wels. Für beide Vereine verlief der Saisonstart nicht gerade nach Wunsch, konnten sich doch weder die Welser, noch die von Erwin Spiegel betreute Heimelf bislang über einen vollen Erfolg freuen. Somit durften sich die Zuschauer eine heiß umkämpfte Partie erwarten, gab es in diesem Duell zweier Klubs aus den unteren Tabellenregionen doch nichts zu verschenken. Denn Punkte wurden dringend benötigt, um nicht zu früh in den Abstiegskampf verwickelt zu werden.

Lebersorg mit Comeback

Beide Teams mussten für diese Begegnung den einen oder anderen wichtigen Spieler vorgeben. So fiel auf Seiten Paschings Kevin Hinterberger aufgrund einer Knöchelverletzung aus. Die Gäste mussten ihrerseits auf Florian Schneeberger und Spielmacher Milan Koprivarov verzichten. Dafür stand Wels-Trainer Reinhard Burits Mittelfeldmotor Michael Lebersorg erstmals nach längerer Verletzungspause wieder zur Verfügung, welcher zunächst aber noch auf der Ersatzbank Platz nahm.   

Fehlendes Selbstvertrauen deutlich ersichtlich

Die Verunsicherung aufgrund der zuletzt nicht gerade berauschenden Ergebnisse war von Anfang an bei beiden Teams zu spüren. So war es auch nicht verwunderlich, dass die erste Möglichkeit des Spieles aus einem individuellen Fehler heraus resultierte. Nach einer missglückten Kopfballabwehr von Paschings Kapitän Davorin Kablar im eigenen Strafraum landete der Ball vor den Füßen vom Welser Angreifer Neunteufel. Sein Schuss wurde jedoch im letzten Moment geblockt.

Die Gäste waren in den Anfangsminuten die etwas aktivere Mannschaft, auch wenn das Geschehen auf dem Platz insgesamt noch von viel Leerlauf geprägt war. Die Elf von Trainer Burits hatte zunächst vor allem im Punkto Ballbesitz die Nase klar vorn, jedoch gelang es den Welsern kaum, diese Feldüberlegenheit auszunützen, um zwingende Torchancen zu kreieren. Von den Hausherrn war bis zur 23. Minute nichts zu sehen. Dann trat aber erstmals der 20-jährige Mittelfeldspieler Rene Kober in Erscheinung, in dem er einen sehenswerten Drehschuss auf das Gehäuse von Gäste-Keeper Kramer abfeuerte. Dieser war jedoch auf seinem Posten, um diesen Schuss zu parieren.

Ein Fauxpas der sich beinahe rächte

In der 33. Minuten war es mit Benjamin Neunteufel der Bayer im Dress der Welser, welcher die nächste gute Möglichkeit im Spiel vorfand. Freistehend kam der Stürmer im 16er zum Abschluss, wobei sein Schuss letztendlich doch klar rechts am Tor vorbeistrich. Nur kurze Zeit später bekamen die Messestädter, in Form eines verunglückten Passes von Paschings Tormann Turbic direkt zu Hinterreiter, die nächste riesige Chance in Führung zu gehen, auf dem Silbertablett präsentiert. Jedoch konnte der bosnische Schlussmann seinen Fehler mit einer Fussabwehr gerade noch ausbessern. Da der FC Wels auch dieses Geschenk nicht zum ersten Tor in der Fremde ausnützen konnte, ging es schließlich mit einem torlosen Remis in die Pause.

Aluminium verhindert schnelles Tor in Durchgang zwei

Lange dauerte es nicht, bis das Spiel in Halbzeit zwei Fahrt aufnahm. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff eilte Paschings Peter Orosz, nach einem Fehlpass im Welser Mittelfeld, all seinen Bewachern auf und davon. Sein Schuss über den herausstürmenden Kramer hinweg landete aber nicht im Tor sondern nur an der Latte. Von diesem Aufreger abgesehen, änderte sich am Spielverlauf wenig. Das Bemühen und die Einsatzbereitschaft waren auf beiden Seiten klar erkennbar, jedoch waren wirklich gelungene Kombinationen im OÖ-Derby eher Mangelware. In der 57. Spielminute wechselte FC-Wels-Coach Burits für Kai Fazeny Michael Lebersorg ein, der somit zu seinen ersten rund 30 Einsatzminuten in dieser Saison kam.

Viel Kampf und Krampf

Die Zuschauer im Paschinger Waldstadion bekamen für ihr Geld zwar viel Kampf, aber dafür kaum Torchancen zu sehen. Die beiden bislang erfolglosesten Angriffsreihen der Liga taten sich auch in diesem Spiel schwer, gute Gelegenheiten herauszuspielen. In der 77. Minute versuchte es der Paschinger Nuredini einmal, nach schöner Einzelleistung, mit einem strammen Schuss aus rund 18 Metern. Doch auch Wels-Torwart Kramer bewies in dieser Aktion sein Können und verhinderte so diesen guten Versuch. Bis zum Abpfiff der Partie tat sich dann, bis auf eine Unzahl von Fehlpässen, nur noch wenig. So endete die Begegnung schlussendlich mit einer torlosen Punkteteilung. Dieser eine gewonne Punkt brachte beiden Vereinen, ihrem Ziel sich nach unten Luft zu verschaffen, nicht wirklich näher. Die Schwächen im Angriff waren auch heute wieder auf beiden Seiten augenscheinlich und ohne erzielte Tore kann man nun einmal schwer ein Spiel gewinnen. 

Stimmen zum Spiel:

Harald Hartl (Sektionsleiter des FC Superfund Pasching):
"Im Endeffekt müssen wir froh über den Punkt sein. Vor dem Spiel wäre dies nicht der Fall gewesen, da wir in unserer Lage natürlich auf einen Heimsieg gehofft hätten. Der Wille und das Bemühen waren auf jeden Fall vorhanden, leider hat heute aber die Chancenauswertung bei den beiden guten Möglichkeiten von Orosz nicht gestimmt. Somit endete dieses Kampfspiel ohne Sieger!“

Formation: 4 – 4 – 2
Beste Spieler: gesamte Abwehr

Reinhard Burits (Trainer des FC Wels):
"Mit diesem torlosen Unentschieden können wir auf keinen Fall zufrieden sein. Dieses Spiel ist heute für mich wie auf einer schiefen Ebene abgelaufen. Meine Mannschaft hat das Geschehen auf dem Platz über 90 Minuten klar diktiert, aber wenn man keine Tore schießt, dann kann man auch nicht gewinnen. Dieses Problem verfolgt uns seit Beginn der Saison und ich bin es selbst schon Leid, diesen Standardspruch wiederholen zu müssen.“

Formation: 4 – 2 – 3 – 1
Bester Spieler:
Gabriel Schneider

 

Fotos vom Spiel

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von Michael Obrecht