Mane-Festspiele verhindern Kalsdorfer Sensation gegen Red Bull

kalsdorf scsalzburg red-bullNach den sensationellen Leistungen in der Regionalliga-Mitte peilte der SC copacabana Kalsdorf auch im ÖFB Samsung-Cup ein kleines Fußballwunder an. Gegen Titelverteidiger und Doublegewinner Red Bull Salzburg schrammte man an einer Cup-Sensation vorbei. Lange Zeit hielt man hervorragend mit, konnte sogar die Führung des Favoriten ausgleichen. Am Ende machte einmal mehr Sadio Mane den Unterschied aus, mit drei Treffern schoss er die Bullen beinahe im Alleingang ins Viertelfinale. 

Spielstarke Kalsdorfer bringen Favorit in Bedrängnis 

Der Außenseiter erwischte einen guten Start, Torjäger Tadej Trdina nützte beinahe einen schwachen Rückpass der Gäste, Red Bull-Goalie Gustafsson klärte (2.). Der Schwede ersetzte den etatmäßigen Keeper Alexander Walke, durfte Spielpraxis sammeln. Zwei weitere gut angetragene Distanzschüsse von Christian Weber und Thomas Miedl warnten die Salzburger zu Beginn. Die Elf von Roger Schmidt kam nach zehn Minuten zur ersten guten Gelegenheit. Ein Rodnei-Kopfball strich knapp über die Querlatte. Der Favorit tat sich schwer, die Kalsdorfer präsentierten sich spielfreudig und laufstark. Und waren gefährlich: Einen Freistoß von Marco Heil konnte Eddie Gustafsson gerade noch entschärfen (20.). Beinahe im Gegenzug gutes Pressing der Salzburger. Sadio Mane störte den Spielaufbau der Hausherren erfolgreich, der Abschluss von Havard Nielsen fiel danach zu schwach aus (22.). Die Steirer ließen aber weiter kaum einen Klassenunterschied erkennen. Man glaubte an die Sensation, bot dem Bundesligisten Paroli. Die Peintinger-Elf agierte frech und druckvoll im Spiel nach vorne. Defensiv überzeugte man mit kompaktem Abwehrverhalten, zwíngende Chancen für die Gäste waren bis dato selten.

Red Bull wird stärker und schlägt zu - Außenseiter antwortet 

Nach etwas mehr als einer halben Stunde kamen die Bullen etwas besser ins Spiel. In Minute 37 folgte einer der wenigen Fehler in der Kalsdorfer Hintermannschaft. Das falsche Stellungsspiel machte sich Sadio Mane zu Nutze, aus zwölf Metern schoss er sein Team mit einem platzierten Versuch ins Eck in Führung. Die individuelle Klasse schien den Unterschied auszumachen, der erste Fehler wurde eiskalt bestraft. Die 2.100 Fans sahen nun die stärkste Phase der Schmidt-Elf. Genau in dieser schlugen die Steirer zurück: Langer Pass auf die linke Seite zu Martin Gründler, der zog Richtung Strafraum. Von der Sechzehner-Linie traf er exakt ins lange Eck - 1:1 (41.)! Nach dem Seitenwechsel kam der Favorit gestärkt aus der Kabine. Mit aggressivem Pressing versuchte man, den Gegner unter Druck zu setzen. Die erste brenzlige Situation fand dennoch im Salzburger Strafraum statt. Nach angeblichem Handspiel forderten die Hausherren vehement Strafstoß, Schiedsrichter Hameter ließ weiterspielen. Die besseren Gelegenheiten hatten aber die Bullen. Ein Hinteregger-Kopfball verfehlte das Tor knapp (53.), auch ein Distanzschuss des 20-Jährigen streifte am Gehäuse vorbei. Die Schmidt-Elf hatte das Kommando übernommen, drängte auf den Führungstreffer. Kalsdorf wurde in die eigene Hälfte gedrückt, fand selten Entlastung. 

Sadio Mane bestraft Kalsdorf eiskalt 

Der Regionalligist wehrte sich aber mit allen Mitteln, bot einen leidenschaftlichen Kampf. Je länger die Partie dauerte, desto unruhiger wurden die Gäste. Die Drangphase konnte man immer seltener zu Torchancen nützen. Red Bull agierte zu hektisch, Abspielfehler waren die Folge. Die Steirer blieben im Konter vorerst ungefährlich. Erst nach 79 Minuten kam Gefahr auf, Marco Heil sah den Salzburger Schlussmann zu weit vor seinem Tor positioniert. Aus 25 Metern versuchte er, ihn zu überraschen. Sein Heber landete aber deutlich über dem Gehäuse. Direkt im Gegenzug war es einmal mehr Sadio Mane, der den Unterschied ausmachte. Langer Ball auf Georg Teigl, sein Zuspiel fand den Senegalsen. Aus fünf Metern schob er völlig freistehend ein (80.). Die Steirer wollten sich nicht geschlagen geben. Man bewies Herz und Moral, glaubte weiter an seine Chance. Im Gegenzug hatte Kevin Kampl die Entscheidung auf dem Fuß, Goalie Sallinger zeigte sich aufmerksam (84.). Die Hausherren riskierten alles, wollten den Ausgleich erzwingen. Bereits in der Nachspielzeit die Entscheidung. Soriano leitete den Konter ein, Kevin Kampl verlängerte sein Zuspiel in Richtung Mann des Abends. Sadio Mane blieb eiskalt, mit seinem dritten Treffer besiegelte er den 3:1-Auswärtssieg der Bullen. Nach einer starken zweiten Halbzeit letztlich verdient. Sekunden vor dem Abpfiff sah Kalsdorfs Rafael Dorn nach unnötigem Foulspiel die Ampelkarte. Für kurze Aufregung sorgte danach ein Flitzer, der Eddie Gustafsson gratulierte. Das Spiel ging aber friedlich zu Ende. 

Stimmen 

Franz Schauer (Sportl. Leiter SC sopacabana Kalsdorf):

Unser Ziel war, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Das ist uns gelungen, phasenweise hatten wir sogar Möglichkeiten auf das 2:1. Leider wurde uns ein Handelfmeter vorenthalten, das war ein ganz klarer Elfer. Ich bin sicher, Salzburg hätte den Elfmeter bekommen. Wir nicht, das ist ärgerlich. Das 1:2 war zudem stark abseitsverdächtig. Wir sind aber sehr zufrieden, es ist uns alles aufgegangen. Die Jungs haben sich super verkauft, jeder Zuschauer ist zufrieden nach Hause gegangen. In Klagenfurt am Wochenende wird es genauso schwer, deswegen glaube ich nicht, dass das eine große Umstellung sein wird. Es wäre schön, wenn wir über die Winterpause Dritter bleiben. 

Christoph Gaigg