Herbstrückblick Teil 11: RZ Pellets WAC Amateure

Die Herbstsaison der Regionalliga Mitte ist Geschichte, nun wird es Zeit, die Geschehnisse zu analysieren. Das ligaportal nimmt dazu alle 16 Vereine genauer unter die Lupe. Den elften Teil des großen Herbstrückblickes machen die RZ Pellets WAC Amateure. Nach dem souveränen Aufstieg in der vergangenen Saison hatte die junge Mannschaft mit großen Anpassungsproblemen an die neue Liga zu kämpfen. In 16 Runden gelangen nur zwei Siege, fünf Punkte fehlen auf den ersten Nichtabstiegsplatz. 

Interview mit Teammanager Wolfgang Eberhard

ligaportal: "Herr Eberhard, mit zehn Punkten überwintert eure Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz. War die Umstellung von der Kärntner Liga auf die Regionalliga schwieriger als gedacht?"

Wolfgang Eberhard: "Ja, schon. Auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir ja nur vier ältere Spieler einsetzen dürfen. Da sieht man schon, dass es für eine reine Amateurmannschaft wie etwa auch Kapfenberg sehr schwierig ist, gegen routinierte Teams wie zum Beispiel den LASK zu bestehen. Die Jugend braucht sicherlich Zeit, ich glaube aber, dass wir im Frühjahr eine gute Figur abgeben werden."

ligaportal: "Sie würden also die fehlende Erfahrung als Hauptgrund sehen, dass es nicht wie gewünscht lief?"

Eberhard: "Ja, auf alle Fälle. Die größten Probleme lagen im körperlichen, läuferischen und im taktischen Bereich."

ligaportal: "Auffallend war, dass der Großteil der Niederlagen relativ knapp ausgefallen ist. Insgesamt sieben Mal verlor man mit einem Tor Unterschied. Inwieweit zeigt das, dass der Abstand zu den restlichen Mannschaften gar nicht so groß ist?"

Eberhard: "Das ist richtig. Bei uns ist es eben so, dass die Amateurmannschaft auch dazu verwendet wird, rekonvaleszente Profis wieder aufzubauen. Die sind natürlich beim Training nicht immer bei der Mannschaft dabei. Daher gibt es in vielen Bereichen Abstimmungsschwierigkeiten, die Automatismen greifen nicht. Das ist aus meiner Sicht einer der Hauptgründe, weshalb die Spiele meist knapp verloren gegangen sind. Dazu haben wir in der Offensive noch nicht die Durchschlagskraft. Defensiv kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen."

ligaportal: "Das macht sich auch in der Tordifferenz bemerkbar: 15 Treffer wurden erzielt, nur Vorwärts Steyr hat weniger Tore auf dem Konto. Sehen Sie diesbezüglich die Probleme allgemein im Offensivspiel oder fehlt einfach ein echter Knipser?" 

Eberhard: "Wir haben immer wieder unsere Chancen, verwerten sie dann aber nicht. Das ist das Problem."

ligaportal: "Zusätzlich hat sich die Mannschaft immer wieder selbst geschwächt, hatte mit einigen Sperren zu kämpfen. Inwiefern ist das auch ein Aspekt, den es im Frühjahr unbedingt abzustellen gilt?"

Eberhard: "Vielfach hatten wir das Problem, dass es vor allem die Profis erwischt hat. Meistens haben wir in jenen Spielen, wo wir in Unterzahl waren, gut gespielt, diese Partien dann aber verloren. In dieser Liga ist es einfach so, wenn du einen Ausschluss wegen einer Undiszipliniertheit hast, wirst du dafür bestraft. Zum einen hat es auch damit zu tun, dass man manchmal den einen Schritt zu spät dran ist, weil das Tempo doch höher ist. Daran müssen sich die Jungen erst gewöhnen. Zum anderen müssen wir einfach disziplinierter auftreten."

ligaportal: "Auf das rettende Ufer fehlen derzeit fünf Punkte. Wie groß ist die Zuversicht, dass der Klassenerhalt noch gelingt?"

Eberhard: "Das Ziel ist das Halten der Klasse. Gleich am Anfang kommen die wichtigen Spiele, Vöcklamarkt ist der erste Gegner. Da wird es sich dann zeigen, in welche Richtung es geht. Wenn wir dort positiv bestehen, geht es ganz klar in Richtung Klassenerhalt - ansonsten wird es schwierig."

ligaportal: "Was würde ein Abstieg für den gesamten Verein bedeuten?"

Eberhard: "Das wäre schon eine kleine Katastrophe. Die Regionalliga ist vom Niveau her um einiges höher als die Landesliga und deshalb die ideale Plattform für junge Spieler. Es wäre schon ein großer Rückschritt, weil es für den Verein wichtig ist, nachhaltig junge Spieler in der Profimannschaft zu etablieren. Und wenn man das nicht über die Regionalliga machen kann, wird es schwierig, weil der Sprung einfach zu hoch ist. Wir merken es selbst, in der Landesliga hatten wir keine Gegner, jetzt stehen wir auf dem vorletzten Platz. Ein Abstieg wäre für den Verein also schon ein großer Schaden."

ligaportal: "Inwieweit sind Veränderungen auf dem Spielersektor geplant?" 

Eberhard: "Das obliegt alles dem Herrn Kühbauer (Trainer der Kampfmannschaft, Anm.). Wir müssen jetzt einmal warten, wie die Saison bei den Profis zu Ende geht. Er als Cheftrainer bestimmt auch hier die Zukunft. Wie die weitere Richtung ausschaut, liegt in den Händen von Herrn Kühbauer."

Statistik zur Herbstsaison 

So geht es weiter

Trainingsstart: 7. Jänner 2014

Fotos: Harald Dostal

Christoph Gaigg

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