Frühjahrsausblick Teil 10: SK Vorwärts Steyr

steyr-bigDas Transferfenster ist geschlossen, die Vorbereitung der 16 Regionalliga Mitte-Klubs geht in die Endphase. Bis zum 7. März dauert es noch, bis der Ball wieder rollt, die Frühjahrssaison angepfiffen wird. Grund genug, um die einzelnen Vereine genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir analysieren Transferpolitik und Testspiele, lassen auch unsere ligaportal-Experten zu Wort kommen. Im zehnten Teil kümmern wir uns um den SK Vorwärts Steyr.

 

Die Neuzugänge

Dragan Dimic, Rade Djokic (beide Wiener Viktoria)
Um die Probleme in der Offensive zu beheben, bediente sich der SK Vorwärts gleich zweimal in der Regionalliga Ost bei Aufsteiger Wiener Viktoria. Das erfahrene Duo Dimic/Djokic soll künftig für die nötigen Tore in Steyr sorgen. Entsprechend der neuen, offensiv ausgerichteten Spielweise des Traditionsklubs passen die beiden ideal in das Konzept von Neo-Trainer Helmut Kraft. Während Dimic (32) auf dem linken Flügel die gegnerischen Abwehrreihen durcheinanderwirbeln soll, gilt Djokic (30) als echter Torjäger. In der Hinrunde hatte er zwölf Mal für seinen Ex-Klub getroffen, in der Vorbereitung erzielte er fünf Tore für Vorwärts. 
 
Armin Masovic (SC Mürzhofen/Allerheiligen), Burak Demir (Safranboluspor)
Das Duo aus der Ostliga ist nicht die einzige Verstärkung für die Offensivabteilung. Mit Armin Masovic konnte ein Spielmacher an Land gezogen werden. Der 20-jährige Ex-Kapfenberger soll im Mittelfeldzentrum die Fäden ziehen. Weiters verpflichteten die Steyrer einen alten Bekannten aus der Türkei. Angreifer Burak Demir war mit zwischenzeitlichen Unterbrechungen 14 Jahre für Vorwärts aktiv gewesen, ehe er 2012 ins Ausland wechselte. Nun streift er erneut das Trikot des Traditionsvereins über, soll den Kollegen Djokic und Bytyci Konkurrenz machen. 
 
Michael Popp (LASK Linz)
Bei allem Fokus auf das Spiel nach vorne vergaßen die Steyrer nicht, auch den Defensivverbund zu stärken. Mit Michael Popp konnte ein erfahrener Innenverteidiger geholt werden. Zwar konnte sich der 24-Jährige beim LASK nicht durchsetzen, seine Qualitäten sind aber unbestritten. Nicht umsonst hatte Popp bis zur vergangenen Saison die Kapitänsbinde bei Zweitligist St. Pölten getragen. Gelingt es ihm, nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis rasch den Rhythmus zu finden, sollte er für ausreichend Stabilität in der Steyrer Hintermannschaft sorgen. 


Die Abgänge

Christoph Prandstätter (Union St. Florian)
Zwar waren einige Abgänge im Vorfeld der Transferzeit angekündigt worden, jener von Christoph Prandstätter war jedoch nicht eingeplant gewesen. Der Verlust des Mittelfeldakteurs wiegt schwer. Dass der 24-Jährige genügend Qualität für eine tragende Rolle im neuformierten Vorwärts-Team mitgebracht hätte, beweist er mittlerweile bei Ligakonkurrent St. Florian. Dort war er in den Tests mit sechs Treffern bester Torschütze. 
 
Peter Orosz (ASKÖ Oedt) 
Nachdem der Angreifer mehrere Wochen dem laufenden Trainingsbetrieb unentschuldigt ferngeblieben war, stand der Abgang von Peter Orosz rasch fest. Vier Treffer hatte der Ungar im Herbst beigesteuert, ist damit bester Torschütze im Team der Oberösterreicher. Nach den Neuverpflichtungen für die Offensive und dem disziplinären Fehlverhalten des ehemaligen Bundesliga-Profis legte Trainer Helmut Kraft keinen Wert mehr auf den 32-Jährigen. Er geht ab sofort für Siebtliga-Krösus ASKÖ Oedt auf Torejagd. 
 
Goran Aleksic (WSC Hertha Wels), Denis Rosca (SV Sierning), Edwin Skrgic
Der Umstrukturierung des Kaders zum Opfer fiel das Trio Aleksic/Rosca/Skrgic. Alle drei konnten sich im Herbst nicht durchsetzen, blieben Kurzeinsätze das höchste der Gefühle. Während der 18-jährige Edwin Skrgic mit Verletzungen zu kämpfen hatte, nun vereinslos ist, folgte Angreifer Goran Aleksic (28) Ex-Trainer Adam Kensy in die sechste Liga. Keinen Einsatz verbuchen konnte Denis Rosca (22), der sein Glück nun eine Liga tiefer beim SV Sierning versucht. 
 
 

Die Vorbereitung

Bisher gespielt:
SK Vorwärts Steyr - SK Admira Linz 9:0 (3:0)
SV Gmunden - SK Vorwärts Steyr 1:5 (1:2)
SK Vorwärts Steyr - UFC St. Peter/Au 3:1 (2:0)
SV Austria Salzburg - SK Vorwärts Steyr 1:4 (0:1)
ATSV Ober-Grafendorf - SK Vorwärts Steyr 0:5 (0:2)
SK Vorwärts Steyr - FC Gandzasar B 4:2 (3:2)
SK Vorwärts Steyr - Shkendija Tetovo 2:2 (1:0)
 
Die besten Torschützen:
Peham (7), Djokic (5), Bytyci (5)

Nahezu eine perfekte Bilanz verzeichnete der SK Vorwärts in den Testspielen. Bei einem Unentschieden konnte die Kraft-Elf sechs Mal als Sieger vom Platz gehen, blieb ohne Niederlage. Die 32 erzielten Treffer untermauern die neue Spielphilosophie von Trainer Kraft sowie die Torgefährlichkeit der Neuzugänge. Vor allem Stürmer Rade Djokic zeigte sich in Trefferlaune. Besonders beachtlich erscheinen der 4:1-Kantersieg gegen den überlegenen Westliga-Spitzenreiter Austria Salzburg sowie das Remis gegen den mazedonischen Erstligisten Tetovo im Rahmen des Türkei-Trainingslagers. Als einziger Klub der Regionalliga Mitte hat der SKV seine Testspielphase noch nicht beendet. Am heutigen Dienstag gastiert man bei Viertligist FC Wels. 

Die weiteren Tests:
Di, 04.03.14, 18:30 Uhr: FC Wels - SK Vorwärts Steyr (ASKÖ-Stadion, Wels)

 

Der Auftakt

Die Vorfreude bei den Vorwärts-Anhängern auf den Frühjahrsstart am kommenden Samstag könnte größer kaum sein. Nicht nur, weil man sich nach den zahlreichen Neuerungen eine deutlich bessere Punkteausbeute sowie ein attraktiveres Spiel erhofft. Sondern auch, weil mit dem Tabellenzweiten aus Pasching ein echtes Spitzenteam an die Volksstraße kommt. Daran änderten auch die Verluste einiger Leistungsträger nichts. Dennoch rechnen sich die Steyrer vor heimischem Publikum einiges aus - zumal schon das Hinspiel nur knapp mit 0:1 verloren ging. Für eine Gänsehaut-Atmosphäre im Vorwärtsstadion sollte in jedem Fall gesorgt sein. 

Sa, 08. März 2014, 15:30 Uhr: SK Vorwärts Steyr - FC Pasching


Die Expertenmeinung

Reinhard Burits, ligaportal-Experte OÖ:
"Ich denke, die Steyrer müssen einmal eine gewisse Philosophie für sich selbst finden. Es würde ihnen gut tun, einen gewissen Stamm an Spielern zu haben und darauf zu vertrauen. Im Endeffekt hat man jetzt wieder Wandervögel geholt, man wird sehen, wie lange das hält. Ich würde mir natürlich wünschen, dass Steyr in die Gänge kommt und Stabiltät findet, weil es ein absolut genialer Verein mit super Fans und einem super Stadion ist. Mein Herz ist noch immer ein bisschen dort, weil ich dort selbst vor Jahren einmal gespielt habe. Steyr ist sicherlich eine Unbekannte, auch mit dem neuen Trainer, der ja angekündigt hat, offensiv spielen zu wollen, was ich sehr begrüße. Ich habe Steyr im Herbst zweimal gesehen und war sehr überrascht. Ich kenne Adam Kensy, habe ihn selbst als Trainer gehabt. Er war immer jemand, der den gepflegten Fußball forciert hat. Deshalb war ich sehr überrascht, wie defensiv Steyr agiert hat. Es ist auf alle Fälle zu begrüßen, das Spiel offensiver anzulegen. Ob es gelingt, ist eine andere Frage. Ich hoffe, dass man relativ rasch Punkte macht, um nicht unten hineinzurutschen."

Christoph Gaigg

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