Frühjahrsausblick Teil 13: FC Pasching

pasching bigDas Transferfenster ist geschlossen, die Vorbereitung der 16 Regionalliga Mitte-Klubs geht in die Endphase. Bis zum 7. März dauert es noch, bis der Ball wieder rollt, die Frühjahrssaison angepfiffen wird. Grund genug, um die einzelnen Vereine genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir analysieren Transferpolitik und Testspiele, lassen auch unsere ligaportal-Experten zu Wort kommen. Im 13. Teil kümmern wir uns um den FC Pasching. 

 

Die Neuzugänge

Lukas Gabriel (Union St. Florian)
Der 22-jährige Abwehrspieler ist kein Unbekannter in Pasching. Schon in der Vorsaison hatte er das Trikot des amtierenden Cup-Siegers getragen, ehe er im Sommer nach St. Florian wechselte. Nach den Abgängen von Abwehrchef Kablar und Innenverteidiger Kablar sollte dem fünffachen Bundesligaspieler ein Stammplatz in der Paschinger Hintermannschaft sicher sein. Was in dem ehemaligen Rieder steckt, bewies Gabriel in der Herbstsaison in St. Florian. Dort mauserte er sich nicht nur zum Leistungsträger, sondern auch zu einem Führungsspieler.  
 
Tobias Pellegrini (FAL), Maximilian Ullmann (FAL), Arlind Hamzaj (AKA RB Salzburg), Marin Zubcic (NK Zadar)
Die neue Transferpolitik des FC Pasching ist offenkundig: Mit jungen, hungrigen Talenten versucht man, die zahlreichen Abgänge vergessen zu machen. Die Youngsters mit zweifellos enormem Potenzial sollen dem Verein langfristig weiterhelfen. Vor allem der 17-jährige Angreifer Tobias Pellegrini konnte bereits mehrfach auf sich aufmerksam machen. Auch Verteidiger Ullmann (17) und Mittelfeldakteur Hamzaj (18) haben eine große Zukunft vor sich. Zudem verpflichteten die Paschinger das kroatische Juwel Marin Zubcic, der bei Erstligist NK Zadar unter Vertrag gestanden war. Auf Dauer ein vielversprechender Weg - ob man allerdings Spitzenreiter LASK in der aktuellen Saison den Titel streitig machen kann, bleibt fraglich, werden die Jungen Zeit benötigen. 

 

Die Abgänge

Martin Grasegger (SKN St. Pölten) , Marco Perchtold (SV Grödig), Nacho Casanova (SV Horn)
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge können die Paschinger auf die Abgänge von Innenverteidiger Grasegger, Mittelfeldmotor Perchtold und Torjäger Casanova zurückblicken. Zum einen galten alle drei als absolute Leistungsträger, hatten maßgeblichen Anteil an den großen Erfolgen der vergangenen Monate. Zum anderen unterstreicht der Wechsel des Trios in eine höherklassige Liga die bemerkenswerte Entwicklung, die ein Großteil des Kaders innerhalb der vergangenen anderthalb Jahre erlebte. Der Aufstieg der Drei steht sinnbildlich für die hervorragende Arbeit in der Linzer Vorstadt. 

Davorin Kablar (FC Wels), Markus Blutsch (LASK)
Fast schon mehrere Generationen liegen zwischen dem 36-jährigen Vollblutfußballer aus Kroatien und dem 18-jährigen Supertalent aus Linz. Dennoch schmerzen beide Abgänge massiv. Während Kapitän Kablar mit seiner Routine Abwehr und Mannschaft zusammenhielt, war Blutsch drauf und dran, sich als Stammspieler zu etablieren, stellte auch seine Torgefährlichkeit unter Beweis. Nun konnte der Enkel der lebenden LASK-Legende "Dolfi" Blutsch dem Ruf des Tabellenführers aus Linz nicht widerstehen, schloss sich den Schwarz-Weißen an. Kablar tritt dagegen als Profi kürzer, soll mit seiner Erfahrung Viertligist Wels auf die Sprünge helfen. Nebenbei konzentriert er sich auf den Trainerschein. 
 
Matthias Felber (FC Liefering), Patrick Pfennich (WAC Amateure), Kevin Hinterberger (SKU Amstetten)
Zwar gehörte das Trio im vergangenen Herbst nicht zum Stammpersonal, als Alternativen in der Breite wären die Drei den Paschingern aber gut zu Gesicht gestanden. Dennoch ging man in der Winterpause getrennte Wege. Angreifer Patrick Pfennich kehrte nach Wolfsberg zurück, Kevin Hinterberg versucht sein Glück in der Regionalliga Ost bei Amstetten. Felber hatte der FCP im vergangenen Sommer ausgeliehen, nach einem Einsatz in der ersten Mannschaft kehrte er zu Zweitligist Liefering zurück. 
 

Die Vorbereitung

Bisher gespielt:
SV Grödig - FC Pasching 2:4 (0:1)
SV Seekirchen - FC Pasching 0:6 (0:2)
ATSV Stadl-Paura - FC Pasching 0:2 (0:0)
ASKÖ Donau Linz - FC Pasching 0:1 (0:0)
SKN St. Pölten - FC Pasching 2:0 (1:0)
FC Pasching - SV Horn 0:2 (0:0)
Mjällby - FC Pasching 0:2 (0:0)
FC Zorya Luhansk - FC Pasching 4:2 (2:0)
FC Pasching - SG USK Anif/RB Salzburg Juniors 4:1 (2:1)
 
Die besten Torschützen:
Otubanjo (5), Mössner (3)

Abschreiben sollte man den FC Pasching im Titelkampf definitiv nicht. Mit der Truppe von Trainer Martin Hiden wird auch im Frühjahr zu rechnen sein - das bewiesen unter anderem die starken Resultate in der Vorbereitung. So konnte man zu Beginn den Bundesligazweiten Grödig in die Knie zwingen, der prompt Paschings Marco Perchtold unter Vertrag nahm. Ebenfalls für Aufsehen sorgte man mit den deutlichen Erfolgen über die Drittligisten Seekirchen und Anif/Red Bull Juniors sowie mit dem Sieg im Duell mit dem schwedischen Erstliga-Vertreter Mjällby.  

Die weiteren Tests:
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Der Auftakt

Es ist ein echter Prüfstein, der auf den amtierenden Vizemeister zum Auftakt der Frühjahrssaison wartet. Im Duell mit dem SK Vorwärts Steyr bekommt man es nicht nur mit einem neuformierten Traditionsklub zu tun, sondern auch mit zahlreichen lautstarken Anhängern. Damit muss die extrem verjüngte Mannschaft des FCP erst umgehen lernen. Ein Erfolgserlebnis zum Start würde andererseits für jede Menge Oberwasser sorgen, wodurch man dem LASK im Titelkampf nochmals Probleme bereiten könnte. Im Hinspiel gingen die Paschinger als Sieger vom Platz, gewannen eine Regenschlacht knapp mit 1:0. 

Sa, 08. März 2014, 15:30 Uhr: SK Vorwärts Steyr - FC Pasching


Die Expertenmeinung

Reinhard Burits, ligaportal-Experte OÖ:
"Natürlich hat man sehr viel Qualität verloren, vor allem im zentralen Mittelfeld hat man mit Marco Perchtold einen echten Top-Spieler verloren. Er tut gemeinsam mit Casanova von allen Abgängen wahrscheinlich am meisten weh. Die Paschinger sind schwer einzuschätzen. Sie haben trotzdem noch eine sehr gute erste Elf., darüber hinaus wird nicht viel passieren dürfen. Die Dichte des Kaders ist auf alle Fälle weniger geworden. (Zu den Neuzugängen): Es ist begrüßenswert, dass Spieler aus der Akademie zu einem Verein kommen, wo sie unter Profibedingungen trainieren können. Das ist in der Regionalliga nicht immer gewährleistet. Es ist absolut zu befürworten, wenn Spieler, die Profi werden wollen, den Weg mit Vormittags- und Nachmittagstraining gehen können. Dieser Zwischenschritt wird für die jungen Spieler auch langfristig die Idee sein. Wenn man so einen Umbruch hat und so viele neue Spieler dazubekommt, braucht das ganze natürlich immer Zeit. Trotzdem ist Pasching momentan eine große Unbekannte. Es wird darauf ankommen, wie man von Verletzungen verschont bleibt und wie schnell sich die Jungen einfügen und weiterentwickeln."  

Christoph Gaigg