3:1 in St. Florian - Austria Klagenfurt lässt sich trotz Umbrüchen nicht vom Treppchen stoßen!

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altGleich zu Beginn der Rückrunde kreuzten mit der Union St. Florian und Austria Klagenfurt zwei absolute Topmannschaften der Liga die Klingen. Mit einem Heimsieg gegen die Kärntner hätten die Sängerknaben zumindest bis morgen Samstag sogar den dritten Tabellenplatz erklimmen können. Am Ende blieben aber aus Florianer Sicht nur lange Gesichter zurück, eine der Heimelf in allen Belangen überlegene Austria Klagenfurt reüssierte am Ende verdient mit 1:3.

Vorbereitung auf den Kopf gestellt

Die Vorbereitungen der beiden Mannschaften hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während in St. Florian wie gewohnt Ruhe herrschte blieb in der Kärntner Landeshauptstadt kein Stein auf dem anderen. Einige Spieler kehrten dem Verein im Winter den Rücken, Ex-Bundesliga-Coach Joze Prelogar warf ebenfalls das Handtuch. Keine leichte Aufgabe für Alexander Suppantschitsch, den neuen Mann auf der Klagenfurter Trainerbank. 

Von all dem ließen sich, soviel sei vorweggenommen, die Kärntner allerdings nicht beeindrucken. Zunächst aber stellte sich vorsichtiges Beschnuppern ein. 250 Zuschauer sahen ein zu Beginn von beiden Seiten vorsichtig geführtes Spiel. Ein Himmelfreundpointner-Freistoß bereitete dem starken Austria-Schlussmann Böck keine Probleme, muss aber an dieser Stelle als bis dato beste Torgelegenheit verbucht werden.

Austria übernimmt die Kontrolle

Mitte der ersten Halbzeit schließlich nahmen die Kärntner die Zügel in die Hand. Man agierte aggressiv, jedoch stets im Rahmen des Erlaubten. Mit dieser beherzten Spielweise konnte man der Heimelf rasch die Schneid abkaufen. Die Mannen aus dem Süden Österreichs gewannen die Zweikämpfe und erkämpften sich eine klare optische Überlegenheit. Folgerichtig schepperte es in der 33. Minute im Kasten der Florianer. Patrick Eler wird von einem ansonsten starken jungen Florianer Keeper Clemens Moser unmittelbar angeschossen, der Ball kullerte über die Linie.

Von diesem Schock fingen sich die "Sängerknaben" erst kurz vor der Pause. Zu diesem Zeitpunkt kam man besser in die Zweikämpfe, wurde jedoch nie zwingend. Die vielleicht beste Phase aus Sicht der Wahlmüller-Elf ereignete sich kurz nach dem Seitenwechsel. Nach Leininger-Handspiel entschied der Schiedsrichter knapp vor der Strafraumgrenze auf Freistoß. Thomas Höltschl trat an und zirkelte den Ball sehenswert in die Maschen.

Gelungenes Trainerdebüt

Lange jedoch konnten sich die Oberösterreicher darüber nicht freuen. Etwa 100 Sekunden nach dem 1:1 landete ein abgefälschter Zakany-Schuss im Florianer Gehäuse. Clemens Moser war bei dieser Situation chancenlos. Was folgte war ein offener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. Aus Sicht der Heimelf war es aber unterm Strich zu wenig, man probierte viel, war aber am Ende nicht zwingend genug.

Somit war es den Gästen aus Klagenfurt vorbehalten den Schlusspunkt in diesem sehenswerten Regionalliga-Spiel zu setzen. Nach einem Freistoß schaltete Miesenböck am schnellsten und krönte mit einem Hebertor seine gute Leistung mit dem 1:3. Austria Klagenfurt behauptet durch diesen Auswärtssieg den dritten Tabellenplatz während St. Florian die Chance aufs Treppchen zu springen klar verpasste. Neo-Coach Suppantschitsch durfte also gleich im ersten Spiel seiner Ära über einen wichtigen Dreier jubeln, stieg aber im Gespräch mit ligaportal.at gleich etwas auf die Euphoriebremse.

 

Stimmen zum Spiel:

Wolfgang Spat, (Sportlicher Leiter Union St. Florian):

"Es war dies ein verdienter Sieg von Klagenfurt. Sie waren einfach aggressiver, spritziger und dazu kamen ein paar unglückliche Situationen von uns. Wir sind mit ihrer Aggressivität heute nicht zurecht gekommen."

Alexander Suppantschitsch, (Trainer Austria Klagenfurt):

"Die Mannschaft hat alles zu hundert Prozent umgesetzt. Sie hat mit Kampf, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft gespielt. Die Bäume werden aber nicht in den Himmel wachsen, es werden auch Rückschläge folgen. Wir haben nun mit dem LASK eine schwere Aufgabe."

Die Besten: Zakany, Tiffner

 

Peter Öfferlbauer