SAK Klagenfurt: Langzeitcoach Jagodic macht den Weg frei

Eine Ära ist zu Ende: Nach über vier Jahren gehen Trainer Alois Jagodic und der SAK Celovec/Klagenfurt getrennte Wege. Der Erfolgscoach räumt seinen Sessel, "um dem Verein zu helfen", wie er betont. Auch die viel diskutierten Wechselspiele im Saisonfinish der Regionalliga Mitte waren ausschlaggebend. Ein Nachfolger inklusive einer slowenischen Sponsorengruppe steht indes bereit. 

Seit September 2009 schwang Alois Jagodic das Trainerzepter beim SAK. Der 68-Jährige prägte eine höchst erfolgreiche Ära, führte den Klub zweimal auf Rang drei in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs und damit zu Kärntens Nummer eins im Regionalliga-Fußball. Nun zog der Erfolgscoach einen Schlussstrich. "Ich möchte dem Verein helfen. Es gibt eine Gruppe aus Slowenien, die ein bisschen was sponsern will und von Joze Prelogar kundgemacht wurde. Er ist in der Lage, drei, vier Spieler zu bringen. Da der Verein wirtschaftlich nicht so gut gestellt ist, habe ich gesagt, dann verzichte ich", erklärt Jagodic, dem aller Voraussicht nach Prelogar selbst nachfolgen wird. "Er hat gesagt, er möchte Trainer sein. Da bin ich der Erste, der den Weg freimacht."

"Da musst du dich genieren"

Ausschlaggebend dafür sei aber auch die vergangene Spielzeit gewesen, wie der nunmehrige Ex-Coach berichtet. Nach einer beeindruckenden Siegesserie im Herbst war der Klub einmal mehr in Lauerstellung zu den Spitzenplätzen gelegen. Am Ende sprang nur Rang elf heraus. Auch wegen der Wechselspiele, um die Amateurmannschaft im Abstiegskampf zu verstärken. "Seit Winter wurde viel falsch gemacht, ist alles den Bach heruntergegangen. Die guten Spieler haben bei den Amateuren spielen müssen. Wir hatten keine Mannschaft mehr, deswegen haben wir zum Schluss alles verloren." Nicht nur einmal musste der Coach wenige Sekunden nach Anpfiff drei Wechsel vornehmen, damit die betroffenen Akteure in der zweiten Mannschaft spielberechtigt waren. "Das hat mir nicht gepasst. Was wir da gemacht haben - da musst du dich genieren. Das ist aber nicht auf meinen Mist gewachsen", sagt Jagodic.

"War uns selbst nicht recht"

 

Sportchef Igor Ogris zeigt Verständnis für diesen Unmut: "Wir haben den Entschluss gefasst, im Rahmen des Regulativs alles zu unternehmen, damit die Amateure oben bleiben. Das ist natürlich zu Lasten der Kampfmannschaft gegangen und war uns selbst auch nicht recht. Du musst aber immer den gesamten Verein sehen. Ein ehrgeiziger Trainer wie Alois Jagodic kann das natürlich nicht gutheißen, wenn die Mannschaft darunter leidet. Es ist absolut klar, dass da ein Trainer nicht erfreut ist." Jagodic selbst blickt dennoch in jeder Hinsicht positiv auf die vergangenen Jahre beim SAK zurück. "Die vier Jahre waren eine sehr schöne Zeit. Dass wir mit diesen Verhältnissen zweimal Dritter geworden sind, ist sensationell. Wir gehen im Guten auseinander, es hat alles gepasst", schiebt er jeglichen Diskussionen über Ungereimtheiten einen Riegel vor. Das bestätigt auch Ogris: "Der SAK und Jagodic war immer eine super Geschichte und das wird auch in Zukunft in irgendeiner Form so erhalten bleiben."

Erster Neuzugang fix

Bei den Klagenfurtern steht mit Joze Prelogar, der bereits zweimal Stadtrivale Austria betreute, ein Nachfolger für Jagodic vor der Tür. In trockenen Tüchern ist sein Engagement als Übungsleiter laut Sportchef Igor Ogris aber noch nicht. Fix ist indes die Verpflichtung von Johannes Isopp. Der 29-Jährige wechselt von Absteiger Villacher SV in die Kärntner Landeshauptstadt.