Spieler der Runde - FC Wels Keeper Florian Froschauer

alt"Teufelskerl", "Hexer" oder ganz einfach "Klassekeeper". Ja Florian Froschauer, der Schlussmann des FC Wels, hat dank seiner Vorstellung am Freitagabend  viele neue Spitznamen bekommen und jeder von diesen hat seine absolute Berechtigung. Bei seinem Debüt in der Regionalliga Mitte wartete mit dem GAK gleich die offensivstärkste Mannschaft der Liga auf den "RLM-Neuling", der gesteht: "Ich war nervöser als sonst." Von Nervosität war jedoch nichts zu merken, so zog er (beinahe) der gesamten GAK-Offensive rund um Goalgetter Herbert Rauter, der sich mehrmals die Zähne am 23-Jährigen ausbiss, den letzten Nerv. Deshalb ist Florian Froschauer der erste Keeper in dieser Saison der das Prädikat "Spieler der Runde" verliehen bekommt.

 

Regionalliga-Debüt gleich gegen den GAK

"Unter der Woche hat mir Trainer Reini Burits mitgeteilt, dass ich mich in den letzten zwei, drei Wochen im Training besonders aufdrängen konnte und am Freitag gegen den GAK meine Chance bekommen werde", spricht der Tormann, der im Sommer aus der OÖ-Liga von Weißkirchen in die Messestadt gewechselt war, über seine "Beförderung" zur Nummer eins. Mit dem GAK wartete gleich beim Debüt in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs, die Torfabrik der Liga auf den 23-Jährigen. "Beim Aufwärmen war ich schon nervöser, als sonst, doch im Match lief ich zu Beginn zwei Mal ganz gut heraus und von da an lief es wie von selber.", spricht Froschauer über seine Liga-Premiere im Welser Kasten. Mit Glanzparaden machte er Hochkaräter von Rauter, Brauneis und Kollmann zunichte, brachte die hochgelobte Offensivabteilung an den Rand der Verzweiflung, ehe selbst er beim einzigen Gegentor von Patrick Durlacher chancenlos war.


Ungewohnte Situation in Wels für langjährigen Stammgoalie

wk-neuhofen3 haslSeine Karriere begann der Keeper mit knapp sieben Jahren beim SV Gramastetten etwas nördlich von Linz. Von 2002 bis 2006 wechselte der Goalie dann ein paar Kilometer weiter südlich in die Landeshauptstadt zur LASK-Jugend. Mit 18 verschlug es den Oberösterreicher nach Weißkirchen, wo er innerhalb kürzester Zeit zum unangefochtenen Stammkeeper mutierte, 2007 in der Landesliga beim damaligen Endspiel um den Aufstieg in die Oberösterreich-Liga gegen Vorwärts Steyr mit einem 1:1 vor 7000 Zuschauern den Meistertitel schon in jungen Jahren als Standardtorhüter feiern konnte. Auch nach dem Aufstieg war er im Weißkirchener Gehäuse fix gesetzt und entwickelte sich vielen Trainer- und Expertenmeinungen zu Folge zum "besten Tormann der OÖ-Liga".

Nach fünf Jahren in Weißkirchen wagte der nun 23-Jährige den nächsten Schritt und unterschrieb diesen Sommer beim Regionalligisten FC Wels, wo er zunächst mit der harten Ersatzbank vorliebnehmen musste, da Benjamin Kramer zu Saisonbeginn das Tor hütete. "Das hat mir natürlich nicht gepasst. Ich habe zwar gewusst, dass es in der Regionalliga noch schwerer ist, als in der OÖ-Liga Stammgoalie zu werden, dass Benjamin ein guter Keeper ist, der mir auch von der Statur und dem Alter her ähnlich ist. Doch ich denke jeder ehrgeizige Fußballer will so lang und viel wie möglich spielen. Ich bin froh, dass ich mich gleich mit einer guten Leistung bei meinem Debüt einstellen konnte und habe von Reinhard Burits erfahren, dass ich dieselbe Chance wie Benjamin Kramer bekomme, ich nun die nächsten Spiele im Gehäuse beginnen werde. Ich werde alles geben, dass ich diese nutzen kann!"

Bietet nicht nur in der Defensive eine Lebensversicherung

Der Keeper steckt sich sowohl persönlich als auch mit dem FC Wels ehrgeizige Ziele: "Das kurzfristige Ziel ist natürlich der erste "Dreier" mit dem FC Wels. Langfristig will ich bei meinem neuen Verein, wie schon in Weißkirchen, eine tragende Rolle als Stammgoalie einnehmen kann. Außerdem hoffe ich, dass wir uns so schnell wie möglich im gesicherten Mittelfeld etablieren können und nichts mit dem Abstieg zu tun haben." Doch selbst, wenn sich der 23-Jährige eine Auszeit vom Fußball nimmt, dreht sich in seiner Freizeit alles um Bälle. Zählen Golf und Tennis zu den absoluten Hobbys des Goalies. Doch nicht nur im eigenen Kasten strahlt der "seit kurzem wieder ledige" Keeper Sicherheit aus, sondern diese bietet er auch in seinem Berufsleben. So ist der Keeper untertags im Außendienst Angestellter bei den Generali Versicherungen. Und wenn Florian Froschauer weiterhin die anrennenden Stürmer so zur Verzweiflung, wie vergangenen Freitag, bringt, dann könnte es bald wieder "back to the roots" heißen - ein Thomas Mandl wird nicht ewig im schwarz-weißen Trikot fangen...

 

Foto: Archiv ooeliga.at

von Marco Wolfsberger

 



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