Spieler der Runde 11 - "Goleador" Thomas Zemann

Thomas Zemann war zweifelsohne der Mann der 11. Runde. Zuerst erlegte der 25-Jährige Vorwärts Steyr mit zwei Volltreffern und einem Zuckerpass als Assist beinahe im Alleingang, kassierte dann, schon auf der Bank sitzend, die gelb-rote Karte und übernahm trotz allem die Führung in der Torschützenliste der Regionalliga Mitte. liga3.at hat mit dem sympathischen Linzer über Ziele, die Ampelkarte gegen Steyr und das sommerliche Interesse des LASK gesprochen.

 

"Bin zu meine Florianer Kumpels zurückgekehrt"

Die Saison 2011/12 ist gerade einmal elf Spieltage alt und Thomas Zemann hat sich schon in den zweistelligen Scorer-Bereich bombardiert und das als "Neuzugang". Oder stimmt diese Bezeichnung gar nicht? "Ich war auch zu meiner Zeit in Niederösterreicher regelmäßig in Kontakt mit den Florianer Kickern. Man kann sagen, dass ich im Sommer zu meine Kumpels zurückgekehrt bin und das ganze Umfeld, fast alle Mitspieler eigentlich schon gekannt habe", berichtet der Angreifer von der Rückkehr in seine fußballerische Heimat.

 

"Die erste Gelbe war unverständlich, die zweite eine Dummheit von mir"

Schon von 2001 bis 2007 trug der Oberösterreicher den Dress der Sängerknaben, ehe er für ein halbes Jahr nach Schwanenstadt in die Erste Liga wechselte, um dann beim Ostligisten Waidhofen/ Ybbs zu unterschreiben, wo er dreieinhalb Jahre als Schrecken der gegnerischen Keeper galt, 2010 sogar den Meistertitel erringen konnte, der AufstiZemann St. Floeg aufgrund der fehlenden Lizenz jedoch nicht möglich war. Seit der heurigen Sommerübertrittszeit schnürt er wieder die Schussstiefel für die Sängerknaben und dies, wie sich zuletzt wieder in Steyr zeigte, äußerst erfolgreich.

Die Gelb-Rote in der Endphase trübt jedoch ein wenig die tolle Leistung von Zemann: "Die erste Gelbe ist mir noch heute ein Rätsel, der Referee hat nichts von meiner Auswechslung signalisiert, Ewald Huber wollte sogar schon den Freistoß ausführen. Ich denke es hat sich hierbei um ein Kommunikationsproblem zwischen dem Schiri und seinem Assistenten gehandelt. Die zweite Gelbe war eine Dummheit, das weiß ich selber. Das war der Frust, weil ich die erste zugleich meine fünfte Gelbe war und ich somit gegen den GAK gesperrt war", beschreibt der Torjäger die turbulenten Szenen in der Endphase des OÖ-Derbys. Den Optimismus für den Schlager gegen den GAK verliert er dennoch nicht: "Dann werden eben meine Mitspieler die Kohlen aus dem Feuer holen."

Auch der LASK war an ihm dran

 Mit der bisherigen Saisonperformances der Florianer zeigt sicher Stürmer sehr zufrieden: "Wir haben einen Top-5-Platz angepeilt, das schaut bisher sehr gut aus. Alles was besser ist, nehmen wir natürlich auch" grinst der Linzer. Das Ende der Fahnenstange soll jedoch noch nicht erreicht sein: "Diese Saison wird's schwierig, doch warum sollten wir in den kommenden Jahren nicht auch ganz vorne mitspielen?" Auch der LASK zeigte im Sommer Interesse am 25-Jährigen: "Ich habe ein Probetraining gehabt, doch es hat einfach nicht gepasst, trauere dem auch nicht nach, da ich mich in St. Florian sehr wohl fühle."

Doch Thomas Zemann hat auch so alle Hände voll zu tun, arbeitet neben dem Kicken auch noch in der Kabelfirma von Vize-Präsident Meinhardt. "Außerdem herrscht in der Mannschaft gerade ein kleiner Tennisboom, da muss ich natürlich auch mitziehen", lacht der Stürmer. Auch wenn Österreich ein guter Tennisspieler neben Jürgen Melzer nicht schaden würde, hoffen wir, dass uns der Goalgetter weiterhin mit seinen Toren und nicht mit "Serve and Volley" in Staunen versetzen wird...

Foto: LUI

von Marco Wolfsberger