GAK-Captain Christian Deutschmann ist unser Spieler der Runde 12

Beim GAK ist oft nur die Rede von Rauter, Brauneis und den anderen Offensivspielern - vergessen werden dabei nicht selten die unscheinbaren, aber umso wichtigeren Mosaiksteine im Erfolgsgeflecht der Roten. Einer davon ist zweifelsohne Abwehrchef und Kapitän Christian Deutschmann, der schon zum fünften (!!!) Mal ins Team der Runde gewählt wurde. Wir haben mit dem 23-Jährigen über den im Sommer auslaufenden Vertrag, die erst drei erhaltenen Gegentore und die Bedeutung der Kapitänsbinde gesprochen.

Ein Gegentor pro Monat

Nicht nur die viel zitierte Offensivabteilung der Grazer ist erste Sahne, sondern auch die Defensive befindet sich auf Rekordkurs. So musste die Rotjacken in den bisherigen zwölf Ligaspielen gerade drei Mal den Ball aus den eigenen Netz holen - im Schnitt ein Gegentreffer pro Monat. Der Captain kennt die Gründe: "Wir schalten sehr gut von Offensive auf Defensive um, zudem fängt bei uns die Abwehrarbeit schon vorne an." Begonnen hat der Weg zur enormen Stabilität schon in der letzten Saison unter Peter Stöger: "Unter Peter haben wir vieles umgestellt, das versuchen wir jetzt auch unter Ales Ceh fortzusetzen. Außerdem kommt sicher hinzu, dass unsere Viererkette schon seit der letzten Saison konstant in derselben Formation zusammenspielt."

"Ich mache die Drecksarbeit am Feld"

chr. Deutschmann 2Dass ehe seine offensiver ausgerichteten Mitspieler in aller Munde sind, stört den 23-Jährigen nicht. "Es ist mir eigentlich ganz recht. Ich bin nicht der Zauberer am Spielfeld, sondern mache die Drecksarbeit", schmunzelt der von "Geburt an Rote" (Zitat: Chr. Deutschmann). Seit der Frühjahrssaison trägt der Abwehrchef auch die Kapitänsbinde: "Ich bin natürlich stolz, die Kapitänsbinde zu tragen, das war vor allem am Beginn etwas ganz Besonderes, bin ich schon als kleiner Bub ein GAK-Fan gewesen", spricht Deutschmann über seine Rolle als Chef am Platz.

"Mein Ziel heißt weiter oben spielen - am besten mit dem GAK!"

Wie lange der Captain noch die Schuhe für seinen Herzensklub schnüren wird, ist noch nicht ganz geklärt. Ende Juni 2012 läuft sein aktueller Kontrakt jedenfalls aus. "Mein großes Ziel ist es natürlich weiter oben zu spielen - am liebsten mit dem GAK! Ich bin überzeugt, dass wir aufsteigen - wir sind zurzeit echt extrem stark drauf. Es hat schon ein erstes kleines Vorgespräch mit dem GAK gegeben, doch die Konzentration gilt zu hundert Prozent der Meisterschaft", hält sich der Steirer noch bedeckt.

"Gregor Pötscher war wie ein zweiter Vater"

Auch in die letzten drei Herbstrunden blickt der Defensivspezialist optimistisch: "Wir haben in dieser Saison noch nicht verloren, ich kann mir gut vorstellen, dass wir aus den letzten drei Runden auch neun Punkte holen." Spaziergang wird dies jedoch sicherlich keiner, weiß Deutschmann: "Allerheiligen und Pasching sind unangenehme Gegner, doch die schwerste Partie wartet in Leoben auf uns." Dort trifft der "Fußball- und Football-Freak" auch auf seinen Ex-Coach beim GAK, Gregor Pötscher, mit dem ihn ein besonderes Verhältnis verbindet: "Der Gregor hat mich unheimlich weitergebracht. Unter ihm bin ich vom Durchschnittsspieler zum Führungsspieler geworden. Er ist so etwas wie eine zweite Vaterfigur für mich" spricht Deutschmann von der gemeinsamen Zeit beim GAK. Eine tiefe Freundschaft, die in der 14. Runde im direkten Duell in Donawitz wohl 90 Minuten ruhen wird.

Foto: RIPU Sportfotos

von Marco Wolfsberger