Daniel "Sobal" Sobkova ist unser Spieler der Runde 19

Zuerst donnerte er den Ball nach einen schönen Schobesberger-Vorlage mit seinem linken Hammer unhaltbar in die lange Ecke, dann packte er sein ganzes Gefühl aus und schnibbelte einen Freistoß wunderbar und unhaltbar für SAK-Keeper Reichmann ins Eck zum letztendlichen 2:1-Endergebnis. Die Rede ist von Daniel Sobkova, der mit seinen beiden sehenswerten Treffern den FC Pasching beinahe im Alleingang zum ersten vollen Erfolg in der Ära Red Bull geführt hat. "Dieser Sieg war nicht nur wichtig, sondern lebenswichtig", misst der 26-jährige Linzer den drei Punkten enorme Bedeutung zu. Im Interview mit liga3.at sprach der technische beschlagene Mittelfeldakteur auch noch über die geglückte Heimkehr nach Linz, schwere Zeiten in Grödig, die Findungsphase innerhalb der Mannschaft, Personen die ihm den Rücken stärken und seinem schönsten Karrieremoment in Schwarz-Weiß.

 

"Haben uns das Glück erarbeitet"

Als am vergangenen Freitag in Pasching der Schlusspfiff ertönte, fiel mit einem Schlag eine schier tonnenschwere Last von den Schultern der Paschinger Spieler und Funktionäre. Mit dem 2:1 über den SAK konnte man sich über den ersten Sieg seit dem Einstieg von Red Bull feiern: "Wir haben diesen Sieg unbedingt gebraucht, er war lebenswichtig", so der überglückliche Matchwinner Daniel Sobkova, der beide Tore mit seinem bekannt starken "linken Pratscherl" erzielte und - wie die Sobalgesamte Mannschaft - viel investiert hat, um am Ende als Sieger dazustehen: "Wir haben unzählige Chancen kreieren können, sind sehr kompakt aufgetreten und hatten am Schluss auch noch das nötige Quäntchen Glück, welches wir uns erst hart erarbeiten mussten, uns in Gratkorn beim unglücklichen 1:1 noch gefehlt hat."

"Haben seit dem ersten Spiel den Siegesdruck"

Ein erster kleiner Schritt ist geschafft, doch die nächsten wichtigen "Must-Big-Points" stehen bevor, warten doch in den nächsten beiden zunächst mit Wels auswärts und den LASK Juniors daheim zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. "Wir haben seit dem ersten Spiel den Druck siegen zu müssen, das ist in den nächsten Spielen nicht anders. Nach dem ersten Sieg können wir nun ein kleines bisschen befreiter aufspielen und wollen in Wels unsere Leistung vom Freitag bestätigen", blickt "Sobal", wie er von seinen Freunden und Teamkollegen genannt wird, dem OÖ-Derby am Samstag gespannt entgegen. Auch innerhalb des Teams ortet der Ex-LASK und Ried-Akteur eine Steigerung im Vergleich zum Saisonstart: "Zu Beginn war es nicht einfach, da wir eine komplett neue Mannschaft waren und etwas Zeit brauchten bis wir uns richtig gefunden haben. Auch ich war in den ersten beiden Partien nicht glücklich, da ich kaum zu Offensivsaktionen gekommen bin und für diese lebe ich nun einmal als kreativer Spieler. Doch mittlerweile haben wir uns wirklich schnell gesteigert, können das Konzept des Trainers gut umsetzen und wissen auch wo der Mitspieler den Ball hin haben will", zeigt sich Sobkova mit der Entwicklung des Teams zufrieden.

Nach unglücklichem Grödig-Engagement: "Bin froh wieder daheim zu sein"

Sobkova, der in der Fußballakademie der Wiener Austria seinersobal3 fußballerische Ausbildung genoss, kann mit seinen 26 Jahren schon auf einige Stationen in ganz Österreich zurückblicken. Während er bei manchen noch regelrecht ins Schwärmen gerät, kommen bei so manch anderem Klub keine positiven Gefühle mehr auf: "Die Zeit bei Austria in Lustenau war wirklich schön. Ein toller, familär geführter Klub, nicht umsonst bin ich dort vier Jahre geblieben" An seine Zeit vor dem Wechsel nach Pasching erinnert sich der Linzer mit gemischten Gefühlen zurück: "Beim LASK bin ich unter Helmut Kraft noch relativ oft zum Einsatz gekommen und habe auch mein erstes Bundesliga-Tor erzielen können, ehe mich Georg Zellhofer dann plötzlich aussortiert hat. Als ich dann 2011 in Grödig unter Vertrag stand, musste ich jeden Tag zwei Mal eineinhalb Stunden von Linz nach Grödig und wieder retour pendeln, um dann ohne Freude ins Training gehen zu müssen. Es hat einfach nicht gepasst. Nun bin ich froh, dass ich in Pasching bin und fühle mich extrem wohl in meinem gewohnten Umfeld mit meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden. Sie stärken mir den Rücken und so kann ich viel leichter meine Leistung abrufen."

"Der Klassenerhalt ist das Um und Auf"

Vom Potential her ist der begnadete Linksfuß sicherlich ein heißer Kandidat für einen Transfer in eine höhere Liga, doch damit will sich der 26-Jährige vorerst nicht beschäftigen: "Der Klassenerhalt ist das Um und Auf für uns alle, bis zum letzten Spieltag am 1. Juni zählt für uns nichts anders. Das Rundherum in Pasching und vor allem das Verhältnis zu meinem jetzigen Coach Gerald Baumgartner ist wirklich ausgezeichnet. Er schenkt mir sein vollstes Vertrauen und ich versuche es ihm mit guten Leistungen am Feld zurückzuzahlen", spricht "Sobal" von perfekten Bedingungen bei der Red-Bull-Filiale, deren Klassenerhaltsambitionen er beinahe im Alleingang am Leben hielt und alle drei Paschinger Tore im Frühjahr bisher selber erzielte. "In Linz läuft auch privat alles bestens. Ich weiß was ich kann und brauche nur das passende Umfeld, um Topleistungen abzurufen. Diese finde ich in Pasching nun vor." Beste Voraussetzungen also um weitere "lebenswichtige Siege" mit Sobkova-Toren herbeizuführen. Gut möglich, dass Wels schon ein wenig zittert...

 

Foto 1 + Foto-Slide: www.picture-style.com
Foto 2: KUESS

von Marco Wolfsberger