Bum, Bum, Bum... so sehr sich Wallerns Torhüter Matija Dandic auch streckte - drei Mal musste er im Spiel beim LASK Linz (0:3) hinter sich greifen. Und nach jedem Torerfolg schrie der Linzer Stadionsprecher Manfred Payrhuber einen Satz in das weite Rund des Linzer Stadions: "Toooor für den LASK. Torschütze mit der Nummer fünf: Radovan." Und die meisten der 1300 Zuschauer antworteten: "Vujanovic". Für den gebürtigen Serben waren es seine Saisontore Nummer acht, neun und zehn. Der 30-Jährige liegt damit nur noch drei Treffer hinter Paschings Daniel Sobkova, zwei hinter Tadej Trdina vom Sensationsaufsteiger SC copacabana Kalsdorf. "Mir ist es egal wer die Tore bei uns macht, Hauptsache wir gewinnen die Spiele", nimmt es Vujanovic locker, genießt aber sichtlich seinen sportlichen Lauf.
"Eigentlich habe ich bei einem neuen Verein immer vier bis fünf Wochen gebraucht, bis ich getroffen habe", lächelte Vujanovic bereits nach dem Triplepack in der siebenten Runde gegen den SK Austria Klagenfurt. In Linz sparte sich der Stürmer allerdings die Anlaufzeit, traf gleich in seinem ersten Pflichtspiel. Zum 7:0-Kantersieg in der ersten Runde des ÖFB Samsung Cups gegen Spittal steuerte "Vujo" zwei Treffer bei. Danach folgten in der Liga gegen Gratkorn, Kapfenberg und St. Florian jeweils ein Tor, gegen Klagenfurt ein Triplepack, bei Sturm Graz ein Treffer und nun im Derby gegen Wallern erneut ein "Dreier zum Dreier". "Tore machen ist mein Job", nimmt Vujanovic die Trefferquote beinahe unbeirrt und schickt bescheiden hinterher: "Es zählt nicht Vujanovic, es zählt der LASK."
Scheinbar egal scheint es, mit welchem System der LASK dabei spielt. Im Spiel gegen Klagenfurt gab Vujanovic die Solospitze, dahinter agierte der Brasilianer Fabiano als hängende Spitze. Gegen Wallern durfte Harald Unverdorben neben Vujanovic ran. "Ich würde Harry auch die Tore sehr vergönnen", so "Vujo". Auch wenn in der Trefferquote der beiden LASK-Angreifer ein Unterschied von sieben Toren besteht (Unverdorben hält bei drei Liga-Saisontreffern) - eines hat das Duo doch gemeinsam. Unverdorben wurde vor kurzem Vater, bei Vujanovic ist es nach der Saison so weit. Dann bekommt Söhnchen Alexander ein Geschwisterchen
Als Belohnung für die drei Treffer gegen Wallern schnappte sich Vujanovic nach dem Spiel gleich den Nike-Matchball. Auf Anfrage von liga3, ob der Ball ein Geschenk für seinen Sohn sei, antwortete er mit einem Lächeln: "Mal schauen. Vielleicht behalte ich ihn ja auch selber."
Markus Neißl