Runde 23: Spieltaganalyse mit Reinhard Burits

Runde 23

Vorwärts Steyr steckt weiter im Abstiegssumpf fest, BW Linz beendet seine Krise mit einem Auswärtserfolg in Villach. Kalsdorf unterbricht den Vöcklamarkter Erfolgslauf, Lafnitz ist weiter nicht zu stoppen. Wie das und alle weiteren Ergebnisse passieren konnten, versuchen wir in unserer Spieltaganalyse zu klären. Unser ligaportal-Experte Reinhard Burits blickt hinter die Kulissen und nimmt die Leistungen der Teams unter die Lupe. Lesen Sie hier die ligaportal-Spieltaganalyse zum 23. Spieltag in der Regionalliga Mitte.

SK Austria Klagenfurt – SK Puntigamer Sturm Graz Amateure 4:2

ligaportal: „Trotz aller Unruhen und der massiven Verjüngung im Winter hält sich die Austria weiter im Spitzenfeld der Tabelle. Überraschend?“

Reinhard Burits: „Vielleicht ist das gerade wegen der Verjüngung so. Die Jungen wollen zeigen, dass sie auch etwas drauf haben. Zudem haben sie auch noch ein paar routinierte Eckpfeiler drinnen. Diese Mischung kann schon sehr positiv sein. (Über ein mögliches Umdenken hinsichtlich der Planungen für die neue Saison): Das ist schwer einzuschätzen. Ich befürchte aber, dass das nicht so sein wird.“

etoxx VSV – FC Blau Weiß Linz 1:2

ligaportal: „Für BW Linz ein wichtiger Befreiungsschlag nach der Krise im Frühjahr?“

Reinhard Burits: „Ganz wichtig natürlich. Wobei ich nicht glaube, dass es noch einmal eng geworden wäre. Dieses Mal hat Blau-Weiß endlich die Tore gemacht. Die letzten Male war man meist knapp dran, hatte aber mit der Chancenauswertung Schwierigkeiten. Zudem war man hinten immer wieder anfällig für Tore. Dieses Mal hat es aber geklappt, das war wichtig. Bei noch sieben Runden sind es jetzt elf Punkte, da wird es kein Problem mehr geben.“

KSV 1919 Amateure – SK Vorwärts Steyr 0:0

ligaportal: „Selbst beim abgeschlagenen Letzten gelingt Vorwärts kein Sieg. Was spricht noch für den Klassenerhalt?“

Reinhard Burits: „Auf alle Fälle dafür spricht, dass wahrscheinlich nur zwei Vereine absteigen müssen. Steyr ist im Frühjahr noch gar nicht in die Gänge gekommen. Es gab einen kleinen Hoffnungsschimmer mit dem Auswärtssieg bei Blau-Weiß, ansonsten läuft es aber ziemlich unrund. Ich hatte es zu Beginn schon gesagt: Steyr muss einmal deklarieren, was für ein Verein man sein will. Da hat man noch keinen Weg gefunden.“

LASK Linz – USV Stein Reinisch Allerheiligen 4:2

ligaportal: „Trotz des ungefährdeten Heimerfolgs war LASK-Trainer Karl Daxbacher bis auf die ersten 15 Minuten gar nicht zufrieden mit der Vorstellung seiner Truppe...“

Reinhard Burits: „Verständlich. Wenn man rasch mit 3:0 in Führung und mit einem 4:1 in die Pause geht, dann die zweite Hälfte sozusagen mit 0:1 verliert, wäre ich als Trainer auch unzufrieden. Sich aber auf einem 4:1 ein wenig auszuruhen, ist auch ein bisschen menschlich. Wenn man im LASK-Dress steckt, sollte man trotzdem schauen, 90 Minuten durchzuziehen. Wie gesagt, ist das aber absolut menschlich. Wie schwierig es ist, Spannung und Konzentration da aufrechtzuerhalten, sieht man auf höherer Ebene bei Bayern München oder Red Bull Salzburg. Ich denke aber, die Konkurrenzsituation im Kader ist so groß, dass sich keiner hängen lassen will. In der Relegation hat jeder Gegner seine Vor- und Nachteile. Da wird wichtig sein, dass der LASK sein Potenzial ausschöpft. Das ist meist auch eine Frage des Kopfes. Da hat man aber genügend Typen, die schon bewiesen haben, Leistung zu bringen, wenn es drauf ankommt.

UVB Vöcklamarkt – SC copacabana Kalsdorf 2:5

ligaportal: „Der Erfolgslauf der Vöcklamarkter ist beendet – in diesem Fall aber eher ein Zeichen für die Stärke der Kalsdorfer?“

Reinhard Burits: „Ich glaube, man hat da eher gesehen wie stark Kalsdorf ist. Nach dem guten Lauf kann man den Vöcklamarktern auch einmal ein Spiel zugestehen, wo sie nicht so stark sind. Bei Kalsdorf wie bei Lafnitz merkt man jetzt im Frühjahr, was da für ein Potenzial drinnen steckt. Ich glaube nicht, dass das für Vöcklamarkt Grund zur Unruhe gibt. Dort ist man auf einem guten Weg. Man muss auch immer bedenken, dass hinten sechs Punkte Vorsprung mehr Wert sind als vorne, weil der Tabellenzweite eher einen Siegeslauf bekommt als der Vorletzte. Ich glaube eher, dass sich die UVB noch in Richtung einstelliger Tabellenplätze orientieren wird.“

Union T.T.I. St. Florian – SV Licht&Loidl Lafnitz 0:2

ligaportal: „Der Aufsteiger aus Lafnitz ist zur Zeit die Mannschaft der Stunde...“

Reinhard Burits: „Die Lafnitzer haben grundsätzlich ein sehr gutes Spielsystem, sind sehr kompakt. Im Winter haben sie von den Spielern her nochmal ein wenig ausgetauscht. Da haben sie ein gutes Händchen bewiesen. Sie haben jetzt einen Lauf, den sie ausnützen, sie spielen konstant und konsequent. St. Florian ist im Frühjahr zu Hause nicht unbedingt eine Macht. Mit dem dünnen Kader kann man es eben nicht kompensieren, wenn der eine oder andere Spieler ausfällt. (Über Gerüchte zu möglichen finanziellen Einbußen im Sommer): Ich habe auch gehört, dass die Florianer finanziell voraussichtlich nochmals herunterschrauben müssen. Das wird die Situation nicht leichter machen. Sie agieren vom Finanziellen her jetzt schon im unteren Bereich. Das hebt natürlich die sportliche Leistung noch mehr hervor. Es wäre aber sicher ein Schlag, wenn sie noch mehr reduzieren müssten.“

RZ Pellets WAC Amateure – FC Pasching 0:3

ligaportal: „Wie viel Respekt muss man den Paschingern dafür zollen, trotz der aller Ungewissheit im Hinblick auf die kommende Saison konstant Top-Leistungen abzurufen und die Spiele zu gewinnen?“

Reinhard Burits: „Sehr hohen Respekt. Einerseits, dass die routinierten Spieler Woche für Woche ihre Leistung abrufen und die Mannschaft führen. Hoch anzurechnen ist andererseits auch, wie sich die Jungen einfügen. Etwa ein Pellegrini, der jetzt zum zweiten Mal hintereinander getroffen hat, unter der Woche auch im Nationalteam gespielt hat. Grundsätzlich ist es also sehr hoch einzuschätzen, dass man trotz der Unsicherheiten, des Kaderumbruchs und dem Einbau der jungen Spieler so eine Serie hinlegen kann.“

SAK Celovec/Klagenfurt – SV Zaunergroup Wallern 3:1

ligaportal: „Kann man da von einem klassischen Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe sprechen, in dem der Heimvorteil mit ausschlaggebend war?“

Reinhard Burits: „Ja, ich glaube schon. Sie sind auf Augenhöhe, neben dem Heimvorteil spielt da natürlich auch die Tagesverfassung eine große Rolle. Der SAK war jetzt etwas unbeständig. Die Klagenfurter haben aber eine Mannschaft mit einer sehr hohen Qualität, die jederzeit jeden Gegner in Bedrängnis bringen kann. Dass es in Wallern mit der jungen Mannschaft manchmal Leistungsschwankungen gibt, ist auch ganz normal.“

 

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