Regionalliga Mitte 14/15: Spieltaganalyse Runde 21 mit Reinhard Burits

Wie schon in der letzten Woche hat auch heute Reinhard Burits seine Analyse zum 21. Spieltag der Regionalliga Mitte preisgegeben. Im heutigen Rückblick wird vor allem das sehr strittige Thema der Unterstützung durch Profispieler in den Amateur- und B-Mannschaften behandelt. Ob die Mannschaften, die momentan ganz hinten in der Tabelle stecken, seiner Meinung nach noch Chancen auf den Klassenerhalt haben, teilt er ebenso mit wie den Abstiegskandidaten Nummer eins.

Reinhard Burits über...

... die Unterstützung durch Profispieler

Immer wieder flammen Diskussionen auf, wenn Teams wie die SPG FC Pasching/LASK Juniors, die Amateure von Sturm Graz oder des WAC von "oben" unterstützt werden. Gerade an diesem Wochenende war es sehr auffällig, wie positiv oder auch negativ sich diese Zusatzmöglichkeiten auf die Leistung auswirken kann, haben die Paschinger doch trotz mehrerer Akteure des LASK gegen die UVB Vöcklamarkt verloren. Reini Burits: "Ich habe so eine Situation selbst miterlebt, als ich bei den LASK Amateuren war. Grundsätzlich verstehe ich die Diskussion nicht ganz, denn die Regionalliga ist selbst schon eine halbe Profiliga. Außerdem sind das in der Regel junge Spieler, die Einsatzzeit bekommen sollen, und nur selten gestandene Profis. Die Talente können sich in einer höheren Liga präsentieren, dass man das nicht unterstützt, kann ich nicht nachvollziehen." Warum die Vöcklamarkter einen Erfolg feiern konnten, obwohl man gegen eine mit Profis bestückte Elf antreten musste, kann er ebenso erklären: "Unter der Woche wird ohne die Profis trainiert. Beim Spiel ist das dann keine eingespielte Mannschaft mehr und auch nicht gerade toll für das Gefüge. Das ganze hat also einfach zwei Seiten. Außerdem hat Vöcklamarkt eine Mannschaft, die stark genug und in der Lage ist, auch eine Profi-Elf zu schlagen!"

dorta lask lageder vorwärts

Felipe Dorta rackerte in dieser Saison bereits gegen Vorwärts Steyr (im Bild Michael Lageder) und zuletzt gegen die UVB

... die Chancen auf den Klassenerhalt

"Karl Vietz sagt es meiner Meinung nach völlig richtig: Er schaut nicht auf die Tabelle, sondern von Spiel zu Spiel. Und was am Ende herauskommt, das steht fest", meint ligaportal.at-Experte Reinhard Burits, "Man kann die Situation zwar nicht ausblenden, aber wenn man sich verrückt macht, dann läuft es sowieso nicht." Mit Untersiebenbrunn hat Burits selbst schon eine ähnliche Situation erlebt, wie sie die Tabellennachzügler in der Regionalliga Mitte momentan durchmachen. "Damals haben wir die zweite Liga eigentlich schon abgeschlossen, der Verein war auch im Konkurs. Diese Hoffnungslosigkeit war aber so befreiend, dass wir gewonnen und gewonnen haben und den Abstieg doch noch abgewendet haben! Und genau das kann der Schlüssel für eine Mannschaft wie ATSV Wolfsberg sein: Man hat nichts mehr zu verlieren, der Druck fällt weg und man startet einen Erfolgslauf." Sieht man aber die Tabelle an, so ist es optisch fast ein Disaster für die hinteren Mannschaften. Burits denkt, dass es "die Mannschaft schaffen wird, die des Fußballs wegen spielt und nicht nur auf die Punkte schaut. Das wäre die einzige Lösung gegen den Abstieg." Er selbst möcht sich im moment nicht auf den Abstiegskandidaten Nummer eins fixieren, da noch viel möglich ist. Auch wenn er und alle Unterstützer des Tabellenletzten aus Wolfsberg wissen, dass das rettende Ufer aktuell ganz weit vorne ist.