Regionalliga Mitte 14/15: Spieltaganalyse Runde 22 mit Reinhard Burits

Wie schon in den letzten Wochen hat auch heute Reinhard Burits seine Analyse zum 22. Spieltag der Regionalliga Mitte preisgegeben. In diesem Rückblick geht es vor allem um das sehr oft diskutierte Schiedsrichterwesen. Denn vor allem in den Spielen dieser Runde mussten einige Trainer sich an den Kopf fassen, konnten Entscheidungen nicht nachvollziehen. Dennoch meint auch der Ex-Wels- und -St. Florian-Trainer, dass vor allem die Nachspielzeit immer positive und negative Aspekte haben wird.

Reinhard Burits über...

... Nachspielzeit - verständlich oder nicht?

Auffällig war in dieser Runde wie nur selten, wie willkürlich oft die Entscheidung bezüglich einer zusätzlichen Spielzeit von meist wenigen Minuten sein kann. Beim Spitzenspiel SC Weiz gegen SK Austria Klagenfurt beispielsweise kam es zu einem Rekord in dieser Regionalliga Mitte-Saison. Satte neun Minuten wurden auf die sowieso schon absolvierten 91 draufgeschlagen. Burits meint dazu: "Am Papier gibt es klare Regelungen bezüglich der Nachspielzeit. Oftmals kommt mir aber vor, dass es sehr willkürlich und subjektiv ist, wie diese dann ausgeführt wird. Die Regel hat natürlich ein Für und ein Wider. Gar keine Nachspielzeit geht aber auf keinen Fall, weil alleine durch das verschrobene Zeitschinden sehr viel Spielzeit verloren geht." Wie man das richtige Gefühl entwicklen kann und das vielleicht durch weitere Festlegungen handhaben kann, ist schwierig. "Aber in Summe trifft es jedes Team einmal!" Während es bei der Austria Manuel Wallner erwischte, war es beim Kellerduell ATSV Wolfsberg gegen SV Wallern eine schwere Verletzung von Alexander Bauer, die zu einigen Minuten Unterbrechung führte. Auch dort gab es mit acht Minuten eine Verlängerung, die eher untypisch war. "Wird ein Spieler am Platz behandelt oder muss ihn die Rettung abtransportieren, dann dauert das schon seine Zeit. Alles muss seine Grenzen haben, aber auch neun Minuten können korrekt sein", kommentiert Burits die schwierige Diskussion.

elferfoul

... Schiedsrichterleistungen in der Regionalliga Mitte

Dass die Extrazeit ein Thema ist, das immer für zumindest ein Team nicht zufriedenstellend ist, liegt wohl an mehreren Aspekten. Grund Nummer eins ist aber wohl, dass die führende Mannschaft immer will, dass das Spiel so schnell wie möglich abgepfiffen wird und die Punkte eingepackt werden können. "Schafft es aber noch ein Team, zum Schluss noch Leistung zu zeigen, dann spricht das für ein gewisses Durchsetzungsvermögen und einen tollen Zusammenhalt!" Neben den langen Nachspielzeiten sorgen natürlich oft spielentscheidende Pfiffe für Proteste auf der Seite der Benachteiligten. Laut Reini Burits' Einschätzung wird oftmals zu viel Fokus auf diese Szenen und somit auf die Schiedsrichter gelegt. "Ich selbst habe mich auch immer auf die Referees konzentriert. Der Fußball hat sich in der Regionalliga extrem schnell entwickelt. Den Schiedsrichtern muss man wohl noch etwas Zeit geben, um da nachzuziehen. Sie selbst müssten sich vielleicht etwas öfter die Fehler eingestehen, dann führt das zu weniger Diskussionen. Ein großes Problem ist aber auf der anderen Seite, dass jeder Fehler sofort unnötig und negativ gepusht wird - das gehört dringend abgestellt."

Foto: Richard Purgstaller