Regionalliga Mitte 15/16: Spieltaganalyse Runde 1 mit Reinhard Burits

Nachspielzeit-Krimis, Kantersiege, Zitterpartien: All das bot die erste Runde der frisch angepfiffenen Regionalliga Mitte-Saison 2015/16. In den acht ausgetragenen Partien kristallisierten sich bereits die Möglichkeiten einiger Teams heraus, dazu zeigte sich, wo möglicherweise noch Nachholbedarf nach der kurzen Vorbereitungszeit nötig ist. Reinhard Burits, schon in der vergangenen Frühjahrssaison als Experte für ligaportal.at beschäftigt, erwähnte in der ersten Spieltaganalyse, was die erste Runde einer neuen Spielzeit zeigen kann - und wer seine Favoriten auf den Titel sind.

Reinhard Burits über...

die Aussagekraft des ersten Saisonspiels

Sieht man sich die Ergebnisse dieser Runde an, so könnte man schon von einem kleinen Favoritensterben sprechen, denn Teams wie Lafnitz, Hartberg oder Weiz haben nicht voll punkten können oder haben sogar enttäuscht. Dennoch meint auch Ligaexperte Reinhard Burits: "Das erste Saisonspiel gibt nicht wirklich eine Richtung vor, allerdings ist es so, dass es den Rücken stärken und Selbstvertrauen geben kann. Gleichzeitig birgt es aber auch die Gefahr, dass man sich zu sicher ist und leicht überheblich wird. Trotzdem: Ein toller Start ist enorm wichtig für die Mannschaft." Woran liegt es nun aber, dass schon zu Beginn einer neuen Spielzeit ein negatives Ergebnis dasteht und viele Tore kassiert werden? "Vielleicht liegt es an der Konzentration, die nach so einer kurzen Vorbereitung noch nicht wieder auf dem Ligabetrieb liegt. Ich denke aber eher, dass die Mannschaften noch nicht so eingespielt sind. Zudem lassen die Trainer in der Regionalliga vermehrt sehr offensiv spielen, und so ein Pressing bedarf mehrerer Aspekte. Die vielen Wechsel machen das natürlich nicht einfacher."

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die Favoriten auf den Meistertitel

"Für mich persönlich ist wie schon in den letzten Jahren der FC Blau-Weiß Linz einer der Topfavoriten. Dazu zähle ich auch den SV Lafnitz trotz der herben Niederlage im Spitzenspiel. Sie haben beide sehr starke Mannschaften, daher habe ich sie am meisten auf der Rechnung. Das 6:1 am Freitag war natürlich ein erstes Warnsignal an die Konkurrenz." Die weiteren steirischen Teams zählt Burits eher zum erweiterten Kreis. Sowohl dem SC Weiz, Absteiger TSV Hartberg und dem SV Allerheiligen traut er vieles zu, den Aufstieg jedoch nicht. "Dafür ist der Kader in der Breite einfach nicht beständig genug", begründet Burits seine Einschätzung. Auch Geheimfavoriten gibt es für den ehemaligen FC Wels- und St. Florian-Trainer keinen. Neben dem Deutschlandsberger SC und dem Annabichl SV gehört auch der ATSV Stadl-Paura zu den Aufsteigern. Und nur die Stadlinger konnten gewinnen, allerdings gegen ein völlig umgekrempeltes Team. "Bei St. Florian hat man gesehen, dass eine große Umstellung passiert ist. Jede Mannschaft, auch Red Bull Salzburg, hatte am Anfang Probleme, Pressing richtig umzusetzen. Mit einer komplett neuen Mannschaft dauert das natürlich seine Zeit."

Foto: Richard Purgstaller