Euphorie oder Tal der Tränen? Verlieren verboten für den LASK

villacher svlask bigWährend die Meisterschaft für den FC Pasching seit Freitagabend beendet ist, hat Konkurrent LASK Linz noch zwei Spiele vor sich. Vier Punkte benötigen die Linzer aus den beiden Auswärtspartien, um den Titel einzufahren. Zwar eine machbare, aber keineswegs einfache Aufgabe. Denn der etoxx VSV wird alles daran setzen, den Daxbacher-Mannen in die Suppe zu spucken. Im Aufeinandertreffen am morgigen Samstag lautet die Devise für den LASK "verlieren verboten".

Totaler Fokus 

Die Ausgangslage für die Linzer ist klar: Bei einem Sieg stehen die Chancen für den Titelgewinn optimal, auch bei einem Remis hätte man alle Trümpfe in der Hand. Geht man jedoch als Verlierer vom Platz, sind alle Aufstiegsträume ausgeträumt. Mit einem Schlag. Ein Szenario, an das beim LASK niemand einen Gedanken verschwenden will. Dementsprechend fokussiert bereitete man sich auf das so wichtige Spiel vor. Am Dienstagabend noch Spionage beim Villacher Auftritt in Pasching, bereits am Freitag reiste man nach Kärnten. Am Samstagvormittag steht das Abschlusstraining auf dem Programm. Ehe es um 18:00 Uhr zur Sache geht. LASK-Trainer Karl Daxbacher ist sich der schwierigen Aufgabe bewusst: "Villach steht am dritten Platz und hat eine starke Mannschaft. Wir nehmen Spiel und Gegner zu hundert Prozent ernst".

"Schwieriger Pflichtsieg wartet"

Auch, wenn dann die Devise verlieren verboten heißt - die Stahlstädter werden voll auf Sieg spielen. "Wir haben uns fest vorgenommen, drei Punkte aus Villach mit nach Hause zunehmen. Die ganze Mannschaft ist darauf fokussiert, dass wir zum Schluss der Meisterschaft vorne stehen ", so Trainer Karl Daxbacher auf der Klub-Homepage. Kapitän und Abwehrchef Mario Hieblinger schlägt in die gleiche Kerbe. Die drei Punkte sollen unbedingt nach Linz wandern: "Ein schwieriger Pflichtsieg wartet auf uns. In der letzten Runde haben wir etwas für das Torverhältnis getan, deswegen würde uns dieses Mal schon ein knapper Sieg reichen."

Dritter in der Liga, Nummer eins in Kärnten 

Der VSV ist weit davon entfernt, sich bereits im Vorfeld geschlagen zu geben. Man zeigt sich selbstbewusst, will dem LASK ein Bein stellen. Für die Villacher selbst geht es noch um Platz drei - das große Ziel der Kärntner. Einen Punkt liegt man derzeit vor Verfolger SAK. Trainer Günter Kronsteiner gibt sich optimistisch: "Wir spielen zu Hause und werden einen ordentlichen Fight liefern. Wir wollen schließlich den Zuschauern etwas bieten und unserem Ziel - dritter Tabellenplatz und Kärntner Nummer eins in der Regionalliga am Saisonende - einen Schritt näher kommen."

Ex-LASK-Coach auf der VSV-Trainerbank 

Der 59-Jährige stand bereits 1995 für eine Saison beim LASK als Chefcoach unter Vertrag. Nun könnte er seinem ehemaligen Arbeitgeber einen Strich durch die Meisterrechnung machen. Obwohl Kronsteiner relativiert: "Der LASK ist ein Traditionsverein mit einem Kader, der Bundesligavereinen wie Innsbruck oder Wiener Neustadt um nichts nachsteht. Von der Papierform her sind die Linzer klarer Favorit." Spielführer Mario Ramusch ist sich der Rolle als Underdog ebenfalls bewusst. Ist aber gleichzeitig überzeugt, dass genau das seiner Mannschaft zu Gute kommen könnte: "Es wird sicher ein tolles Match, in das wir als klarer Außenseiter gehen. Wir haben aber den Vorteil, dass auf dem LASK enormer Druck lastet, während wir locker in die Partie gehen können. Wir werden defensiv sehr diszipliniert stehen müssen, haben aber oft bewiesen, dass wir das gut können." 

"Einem Fußballfest steht nichts im Weg" 

Für exzellente Stimmung dürfte in jedem Fall gesorgt sein. Vor allem die Schwarz-Weißen Anhänger werden ihre Mannschaft zahlreich begleiten, lautstark unterstützen. Für die Anreise hat der Verein seinen Fans sogar einen kostenlosen Fanbus zur Verfügung gestellt. Eine Aktion, die Mario Hieblinger mehr als begrüßt: "Wir finden es super, dass Busse nach Villach kommen. Liebe Fans, lasst uns dieses schwierige Auswärtsspiel zu einem Heimspiel machen." Auch der VSV darf mit deutlich mehr Zuschauerandrang als gewöhnlich rechnen. Aus Sicht von Mario Ramusch wünschenswert: "Ich hoffe auf eine gute Kulisse, dann steht einem Fußballfest nichts im Weg." Ein Fest, das die Linzer wiederum nur dann feiern können, wenn zumindest der erforderliche Punkt mitgenommen wird.  

Quellen: u.a. www.lask.at

Christoph Gaigg