Alte Besen kehren gut: Aufsteiger ATSV Wolfsberg will sein 100-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr als Regionalligist feiern!

Auf einem Abstiegsplatz überwintern müssen die Aufsteiger vom ASCO ATSV Wolfsberg in der Regionalliga Mitte-Saison 19/20. Doch die ATSV-Verantwortlichen gehen mit einer guten Portion Optimismus ins Frühjahr, in vielen Spielen präsentierten sich die Kärntner als durchaus wehrfähig und machten vielen favorisierten Teams zumindest das Leben schwer. Vor allem der Start in die neue Spielzeit gelang den Kirisits-Männern: In den ersten drei Partien der Saison blieben die Lavanttaler ungeschlagen und holten unter anderem einen starken Punkt gegen Meisterfavorit Hertha Wels. Doch danach folgte ein Einbruch mit sechs Matches in Folge ohne Dreier. Bis zur Winterpause sollten nur noch zwei volle Punktgewinne gegen den FC Wels und den SC Kalsdorf folgen und so fanden sich die Kärntner am Ende dann doch auf einem Abstiegsplatz wider. Grundsätzlich scheint das Verhältnis zwischen offensiver und defensiver Arbeit halbwegs zu stimmen: Vor allem in der heimischen Arena kassierte man in acht Spielen nur neun Gegentreffer und hat damit deutliche Vorteile gegenüber den Kellerkindern Wels und Stadl-Paura. Dennoch scheint ein Heimsieg deutlich zu wenig - bei einigen engen Matches wäre für die Lavanttaler durchaus mehr drin gewesen. Auswärts hat der Liga-Neuling noch Luft nach oben - zwar gelang dem ATSV in der Fremde sogar ein Sieg mehr als in der Heimstätte, doch 21 Gegentreffer sprechen auch hier eine deutliche Sprache. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit dürfte die Kärntner dennoch halbwegs optimistisch stimmen: Als die Wolfsberger zuletzt in der Regionalliga kickten, stieg man in der Saison 16/17 sang- und klanglos mit 19 Punkten nach 30 Spielen als Tabellenletzter ab. Ein Debakel wie dieses dürfte dem ATSV heuer erspart bleiben. Sollten die Kirisits-Schützlinge im Frühjahr genauso viele Punkte holen wie im Herbst, scheint der Klassenerhalt durchaus machbar. Die Motivation für dieses Vorhaben ist im Lavanttal vorhanden: Der ATSV feiert im kommenden Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und will dieses große Fest natürlich als Regionalligist feiern.

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Pünktlich zum 100. Geburtstag im nächsten Jahr will der ATSV auch nächstes Jahr drittklassig sein.

 

DATEN & FAKTEN 

Vereinsname: ASCO ATSV Wolfsberg

Tabellenplatz: 14. Regionalliga Mitte

Heimtabelle: 14.

Auswärtstabelle: 13.

längste Serie ohne Sieg: 6 Spiele

höchster Sieg: 6:0 gg. FC Wels (10. Runde)

längste Serie ohne Niederlage: 3 Spiele

höchste Niederlage: 0:5 gg. Deutschlandsberg (15. Runde)

geschossene Tore/Heim: 1,6

bekommene Tore/Heim: 1,1

geschossene Tore/Auswärts: 1,2

bekommene Tore/Auswärts: 2,6

Spiele zu Null: 1

Fairplaybewerb: 6.

erhaltene Karten: 3 gelb-rote Karte/28 gelbe Karten

erfolgreichster Torschütze: Marcel Maximilian Stoni (8 Tore)

 

Obmann Otto Wegscheider steht Rede und Antwort:

Wie zufriedenstellend ist der Herbstdurchgang verlaufen?

''Grundsätzlich muss ich eines sagen: Wir sind nicht unzufrieden. Wir könnten zwar mehr Punkte haben, aber in vielen Spielen haben wir durchaus auf Augenhöhe agiert. Das stimmt mich auch für das Frühjahr optimistisch.''

Wo gilt es nun in der Rückrunde den Hebel verstärkt anzusetzen?

''Wir werden uns vom dem einen oder anderen Spieler trennen. Derzeit haben wir zwei Südkoreaner, die bei uns auf Probe spielen. Wir testen drei bis vier Spieler und werden uns dann für zwei entscheiden. Wie schon gesagt, waren wir im Herbst mit vielen Mannschaften auf Augenhöhe, da wollen wir auch im Frühjahr anknüpfen. Daneben heißt es, weiter hart zu arbeiten.''

Sind Kaderveränderungen geplant bzw. wann startet die Aufbauzeit?

''Der Trainer hat den Wunsch geäußert, dass auf jeden Fall noch ein Stürmer und ein Außenspieler kommen sollen. Unser Vorteil ist, dass die Transferzeit bis 6. Februar geht. Bis dahin haben wir bereits drei Testspiele und haben ein bisschen Zeit, die Spieler zu testen und zu beobachten. Mit Daniel Mair von Austria Klagenfurt haben wir bereits einen zentralen Mittelfeldspieler verpflichtet. Verlassen werden uns Ersatzkeeper Bostjan Stampfel, Jun-ryeol Bae und Christopher Mikula. Bae kehrt nach Ablauf seine Visums zurück nach Südkorea, Mikula kehrt zu seinem Stammverein Lavamünd zurück, um sich sich auf sein Matura vorzubereiten.''

Welche Mannschaften werden sich letztlich den Meistertitel ausmachen?

''Ich schätze vor allem die Sturm Graz Amateure als sehr stark ein. Die Frage ist allerdings, wer überhaupt aufsteigen will. Es sind auch noch einige Mannschaften dabei wie zum Beispiel der FC Gleisdorf, die sich bisher unter Wert verkauft haben. Insgesamt ist es sehr ausgeglichen, vor allem bei den steirischen Mannschaften.''

Wie sieht das deklarierte Saisonziel aus?

''Am Anfang der Saison war es das Ziel, 30 Punkte zu erreichen. Da Stadl-Paura und der FC Wels abgeschlagen sind, hat sich die Konstellation etwas verändert. Wir wollen umsetzen, was wir können und vielleicht so noch den einen oder anderen Rang nach oben klettern. Aber natürlich ist das vorrangige Ziel der Klassenerhalt - 2021 wird der ATSV Wolfsberg 100 Jahre alt, da wollen wir natürlich in der Regionalliga Mitte stehen.''

 

Photo: Gerhard Pulsinger

by: Ligaportal/Pascal Stegemann