Corona-Krise (2): DSC-Sportchef Leitinger favorisiert Meisterschaftsstopp!

Derzeit steht der Fußball in Österreich aufgrund der Corona-Virus-Krise komplett still. Nicht nur die Profi-Ligen haben ihre Meisterschaften auf Eis gelegt, auch im Amateur-Bereich ist der Ligabetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt. Selbstverständlich ist davon auch die Regionalliga Mitte betroffen. Ligaportal sprach mit Philip Leitinger, Sport-Chef beim DSC WONISCH Installationen Deutschlandsberg über die derzeitige Lage, die finanziellen und sportlichen Konsequenzen der Krise sowie über sinnvolle und notwendige Maßnahmen für den Club.

DSC-Sportchef Leitinger: ''Im Moment ist der Fußball zweitrangig''

Auch beim DSC Deutschlandsberg zeigt man sich besorgt über die neue Situation, die weitreichende Konsequenzen für den steirischen bzw. österreichischen Fußball nach sich zieht: ''Für den Amateur-Fußball entsteht natürlich ein großer Schaden. Wir sind alle auf Sponsoren angewiesen. Bei uns gibt es viele kleine Betriebe, die uns unterstützen. Da weiß man nicht, wie es nach der Krise weitergeht'', so DSC-Sportchef Philip Leitinger. Im gleichen Atemzug relativiert der 32-jährige Vollblut-Deutschlandsberger die Bedeutung des Fußballs allerdings auch: ''Der DSC liegt mir zwar sehr am Herzen, aber im Moment ist der Fußball einfach zweitrangig. Die Gesundheit geht vor.'' Die Maßnahmen der Regierung, das öffentliche Leben weitestgehend lahmzulegen, werden auch in Deutschlandsberg unterstützt: ''Ich stehe voll und ganz hinter dieser Entscheidung. Hoffentlich wurde sie rechtzeitig getroffen. Wichtig ist die Gesundheit und dass sich die Wirtschaft speziell für die Kleinbetriebe wieder erholt.'' Für Leitinger wäre es die fairste Lösung, die Meisterschaft abzubrechen: ''Ich persönlich glaube, dass es das mit der Saison war. Meine Meinung ist, dass man den Tabellenstand so lassen sollte, wie er ist. Kein Absteiger und kein Aufsteiger wäre die fairste Lösung.'' Problematisch sieht der Ex-DSC-Kapitän indes die Möglichkeit, die Meisterschaft zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen: ''Alles nach hinten zu schieben würde bei den ganzen Auswärtssfahrten und berufstätigen Spielern alles auf den Kopf stellen.''

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Auch für den DSC Deutschlandsberg bedeutet das Corona-Virus eine Pause auf unbestimmte Zeit.

Freiwilliges, individuelles Heimprogramm soll die Spieler fit halten

Für den Fall, dass der Liga-Betrieb dennoch fortgesetzt wird, hat der DSC ein individuelles Trainingsprogramm auf die Beine gestellt, das jedoch auf Freiwilligkeit beruht: ''Unser Trainer hat ein Trainings-Programm für zuhause zusammengestellt. Ich denke, dem einen oder anderen wird früher oder später die Decke auf den Kopf fallen. In diesem Fall ist der Trainingsplan ein guter Anhaltspunkt.'' In Sachen Spielergehälter steht allerdings auch beim DSC ein dickes Fragezeichen: ''Grundsätzlich handelt es sich ja ohnehin eher um Aufwandsentschädigungen, die haben wir zusammen mit unserem Trainingsbetrieb vorerst mal eingestellt. Wir müssen jetzt schauen, wie sich die Situation entwickelt. Wir werden aber jetzt auch nicht beim Verband nachhaken'', betont Leitinger. Besondere Wünsche an die Bundesregierung zur Unterstützung der Amateur-Vereine äußert das DSC-Urgestein nicht, vielmehr macht sich Leitinger viel grundsätzlichere Gedanken: ''Das Fußball-Geschäft ist ein Super Hobby, aber wichtiger ist, dass sich die Wirtschaft erholt. Ich glaube, in Zukunft wird es nicht mehr so funktionieren wie früher. Es wird viel weniger Geld im Spiel sein.'' Vielleicht ist dies für alle Beteiligten sogar eine Chance, aus der Not eine Tugend zu machen und wieder vermehrt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Richard Purgstaller

 

 

 

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