Corona-Krise (6): Gleisdorf-Obmann Becker-Tonnerer fordert vom Verband ein ''klares Zeichen''!

Derzeit steht der Fußball in Österreich aufgrund der Corona-Virus-Krise komplett still. Nicht nur die Profi-Ligen haben ihre Meisterschaften auf Eis gelegt, auch im Amateur-Bereich ist der Ligabetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt. Selbstverständlich ist davon auch die Regionalliga Mitte betroffen. Ligaportal sprach mit Ing. Robert Becker-Tonnerer, Obmann beim FC Gleisdorf 09 über die derzeitige Lage, die finanziellen und sportlichen Konsequenzen der Krise sowie über sinnvolle und notwendige Maßnahmen für den Club.

FCG-Obmann Becker-Tonnerer fordert vom Verband eine Reaktion

In den vergangenen Spielzeiten spielte der FC Gleisdorf immer eine gute Rolle im Kampf um den Titel der Regionalliga Mitte und liebäugelte zwischendurch sogar mit dem Aufstieg in die zweite Liga. Mittlerweile backen die Solarstädter vor allem aus finanziellen Gründen wieder kleinere Brötchen und wollen ihren Status als einer der besten steirischen Amateur-Clubs festigen. Natürlich wird die Corona-Krise auch die Gleisdorfer mit der vollen Breitseite erwischen, wenngleich die Maßnahmen der Regierung auf Verständnis stoßen: ''Im Großen und Ganzen sind die Maßnahmen schon zielführend. Für den Fußball ist es vielleicht ein bisschen extrem, dass alles komplett eingeschränkt ist. Allerdings zeigt die beängstigende Lage in Italien, wie es derzeit abgeht'', so Gleisdorf-Obmann Ing. Robert Becker-Tonnerer. Der erst Anfang dieses Jahres installierte Obmann identifiziert die unübersichtliche Lage und die herrschende Unklarheit als derzeit größte Versäumnisse: ''Ich hoffe, dass der Verband und der ÖFB in Bälde eine Lösung für den Amateurfußball präsentiert. Die vorgeschlagene Kurzarbeit ist ja nur sinnvoll bei Profis oder Halbprofis, aber nicht für den Amateurbereich. Das Schlimmste ist, dass bisher nichts kommuniziert wurde. So könnten sich die Vereine zumindest vorbereiten'', übt Becker-Tonnerer Kritik an der Schockstarre des Verbandes.

GenserKlausGleisdorf Bildgröße ändern

Vizemeister Gleisdorf fordert vom Verband und dem ÖFB ein ''klares Signal.''

Gleisdorfer Sozialplan für ''bedürftige'' Spieler

Auch der FCG-Funktionär glaubt eher nicht mehr an die Fortsetzung der Meisterschaft: ''Aus sportlicher Sicht wäre es sicherlich das fairste, dass man es weiterführt. Aus wirtschaftlicher Sicht wird es jedoch verdammt schwer. In Gleisdorf haben wir sehr viele Privatsponsoren, da wird es komplett eng. So wie es jetzt ist, kann es schon noch zwei oder drei Monate so weitergehen, aber wie es im Herbst dann ausschaut, kann man nicht sagen. Es ist Zeit, dass der Verband reagiert und ein klares Zeichen setzt'', fordert Becker-Tonnerer. Um einigen Spielern den finanziellen Druck zu nehmen hat der Verein einen Sozialplan beschlossen: ''Wir haben einige Studenten unter unseren Spielern, die auf das Geld angewiesen sind. Bei denen versuchen wir die Zahlungen aufrechtzuerhalten. Wir haben uns auch über Kurzarbeit beraten, sind aber noch zu keinem Ergebnis gekommen'', betont der FCG-Obmann. Generell stünden die steirischen Obmänner in engem Kontakt zueinander, um die Konsequenzen der Corona-Krise zu erörtern. Für den Fall, dass die Meisterschaft doch weitergeführt werden kann, haben auch die Spieler ein Heimtraining verordnet bekommen: ''Vorigen Donnerstag haben wir die Spieler informiert, dass wir das Training einstellen. Unser Trainer hat jedem Spieler etwas mitgegeben, jeder Spieler soll sich zuhause fit halten.'' Darüber hinaus steht man in Gleisdorf in engem Kontakt zueinander: ''Ich stehe in Kontakt mit unserem sportlichen Leiter und auch mit den anderen Funktionären, um zu beraten, was wir tun und wie es weitergeht'', so Becker-Tonnerer. Ob in den kommenden Wochen die dringend erforderlichen Antworten des Verbandes kommen, bleibt abzuwarten.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Richard Purgstaller