SV Spittal/Drau: Im Jubiläumsjahr lebt der Glaube an den Klassenerhalt!

Der SV Spittal/Drau überwintert in der Regionalliga Mitte zwar auf einem Abstiegsplatz, der Glaube an den Klassenerhalt bleibt bei den Oberkärtnern dennoch aufrecht. Grund für Pessismus hat der Aufsteiger ohnehin nicht, schließlich fehlt dem SVS nur zwei Punkte zum rettenden Ufer und noch ein Spiel weniger auf dem Konto. Ligaportal sprach mit SVS-Sportvorstand Michael Pech über den vergangenen Herbstdurchgang, die corona-bedingten Konsequenzen für Verein und Spieler sowie über die Kaderplanung und Zielsetzungen für das Frühjahr.

SVS-Vorstand Michael Pech: ''Haben gezeigt, dass wir mithalten können''

Die ''Jungen Wilden'' von Aufsteiger Spittal taten sich in den ersten Wochen der Drittklassigkeit schwer, in den ersten sieben Runden gelangen der Schönherr-Truppe nur drei Punktgewinne gegen die Jungen Wikinger Ried, den FC Wels und den ATSV Stadl-Paura. Doch dann ging ein Ruck durch die Mannschaft, es folgten zwei Siege gegen Titelkandidat Sturm Graz Amateure und die Regionalliga erprobte Truppe vom SC Weiz. In den letzten drei Spielen vor der Winterpause zeigte die Formkurve dann wieder nach unten - mit drei Pleiten am Stück verabschiedete man sich vom Jahr 2020. Dennoch ist man mit der Herbst-Performance ziemlich zufrieden: ''Wir sind trotz des Ranges sehr zufrieden, es ist mehr als wir erwartet haben. Jeder hat erwartet, dass wir in der Liga der Prügelknabe sind. Aber als größter Außenseiter der Regionalliga haben wir fast in jedem Spiel mithalten können und ein gutes Bild abgegeben'', resümiert SVS-Vorstand Michael Pech. Das Ziel im Frühjahr ist natürlich die Klasse zu halten, um im Jubiläumsjahr 2021 Regionalligist zu bleiben: ''Wir wollen die Liga halten. Die Chance dazu haben wir, wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Dafür geben wir alles'', weiß der SVS-Funktionär. 2021 wird der Verein 100 Jahre alt - passend hierzu wird das Spittaler Stadion von Bund, Land und Stadt mit 2.2 Millionen Euro saniert. Dass die Liga im November unterbrochen wurde kann Pech nachvollziehen: ''Es ist eine Ausnahmesituation für die ganze Welt. Es gibt immer wichtigere Dinge als den Fußball und das ist die Gesundheit.'' Allerdings bricht er eine Lanze für eine Regionalliga mit Zusehern: ''Es war ja auch in der Diskussion die Liga ohne Zuseher fortzusetzen. Aber die Regionalliga Mitte ist eine Liga, wo der Fußball für die Stadt und die Menschen auch gesellschaftlich wichtig ist. Ohne Zuseher wird die Idee ad absurdum geführt'', so Pech. Ob die Liga im März fortgesetzt werden kann ist laut Pech eine 50/50-Angelegenheit: ''Wir bereiten uns so darauf vor, wie wenn gespielt werden kann. Die Mannschaft befindet sich derzeit mit einem Online Trainingsprogramm bereits in der Vorbereitung. In jedem Fall brennen wir auf den Start.'' Um Unterstützungszahlungen hat der SVS angesucht und diese bereits auch erhalten, wie Pech bestätigt.

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SVS-Kapitän Daniel Mair (Mitte) mit den Neuzugängen Mersei Nsandi (links) und Nico Grubor (rechts).

Kooperation mit Klagenfurt: Drei Leihspieler verstärken den Spittaler Kader

Vier Winterneuzugänge stehen fest: Mersei Nsandi, Alexander Killar und Nico Grubor heißen die drei neuen Spieler des SV Spittal, die leihweise von der Austria Klagenfurt zum Regionalligaklub aus Oberkärnten wechseln. SVS-Sportchef Wolfgang Oswald zeigt sich glücklich mit den drei Neuen: „Wir haben in Spittal derzeit ein einmaliges Mannschaftsklima voller Motivation und Euphorie, deshalb ist es entscheidend, dass Neuerwerbungen uns nicht nur sportlich weiterhelfen können, sondern auch charakterlich ins Team passen. Und diese Anforderungen erfüllen alle drei Spieler.“ Mitgeholfen beim Transfer hat SVS-Kapitän Daniel Mair, der die Spieler noch aus seiner Zeit bei der Austria Klagenfurt kennt und deshalb bestens über ihr Können Bescheid weiß. Mair selbst beendet seine Karriere und wird künftig beim LASK als Team-Manager fungieren. Neben dem 18 Jahre jungen rechten Verteidiger und Rechtsaußen Alexander Killar darf sich SVS-Trainer Rudi Schönherr über die Torjäger-Qualitäten des 21-jährigen Mittelstürmers Mersei Nsandi freuen. Dazu stößt mit Tormann Nico Grubor ein weiterer junger Kärntner (20 Jahre) ins Team. Er soll neben Aric Haimburger den berufsbedingten Abgang von SVS-Tormann Paul Mayerhofer zur AC Union Mauer kompensieren. Neben Mair und Mayerhofer ist Stürmer Amir Hadzic der dritte Abgang, den es nach Oberösterreich zum UFC Ostermiething verschlägt. Die Liste der Abgänge beschließt Dejan Kecanovic, der bei der Admira Villach anheuert. Damit sind die Transferaktivitäten des SVS letztlich beendet: ''Da wir eine sehr junge Mannschaften haben suchen wir noch einen routinierten Spieler, am besten für die Innenverteidigung. Wir sind auf der Suche und derzeit in Gesprächen'', bringt Pech die Aktivitäten auf den Punkt. Mit Lamin Diallo wurden die Kärntner letztlich auch fündig. Der Defensiv-Allrounder ist der vierte Neuzugang und soll die Lücke in der Abwehr schließen und auch auch bei den Standards ein Rückhalt sein. Ausgebildet wurde er bei ND Iliria 1911, er hat unter anderem 61 Spiele in der slowenischen Bundesliga in den Beinen. Sofern es Corona zulässt bestreitet der SVS am 12. Februar 2021 sein erstes Testmatch gegen den SV Rothenturn, bevor am 27. Februar 2021 das Nachtragsspiel gegen die ''Gallier'' auf dem Plan steht. Die Anzeichen verdichten sich jedoch langsam aber sicher, dass der Frühjahrsauftakt verschoben werden muss.

 

Foto: SV Spittal

Bericht: Pascal Stegemann