FC Gleisdorf: Die ''Winterkönige'' wollen auch am Ende ganz oben stehen!

Der FC Gleisdorf 09 sicherte sich mit 27 Punkten den Herbstmeister-Titel in der Regionalliga Mitte und will auch im Frühjahr ganz oben dabei bleiben. Ein ÖFB-Cup-Ticket hat oberste Priorität, für dieses Ziel haben die Steirer die Weichen bereits setzen können. Ligaportal sprach mit FCG-Sportchef Gerald Kainz über den vergangenen Herbstdurchgang, die corona-bedingten Konsequenzen für Verein und Spieler sowie über die Kaderplanung und Zielsetzungen für das Frühjahr.

FCG-Sportchef Kainz: ''Stehen auf dem ersten Platz und wollen ihn auch nicht mehr hergeben''

Nur zwei Niederlagen mussten die Gleisdorfer im Herbst hinnehmen: Im ersten Saisonspiel verlor die Truppe des Trainerteams Raffl/Genser/Sommer eine eigentlich schon gewonnene Partie in den Schlussminuten mit 3:5 gegen St. Anna, in der vierten Runde setzte es gegen einen zu diesem Zeitpunkt noch stark aufgestellten ATSV Stadl-Paura eine 1:4-Pleite. Doch seit diesem Tag, dem 8. September 2020, ist der FCG in der Liga ungeschlagen, denn es folgten sechs Siege und drei Unentschieden. Besonders die Auftaktpleite gegen St. Anna, als man bis zur 84. Minute 3:2 führte und das Spiel dennoch aus der Hand gab, war für FCG-Sportchef Gerald Kainz mit einem Lerneffekt verbunden: ''Wir haben aus diesem Spiel sehr viel gelernt. Nämlich, dass wir nicht nur nach vorne spielen dürfen, sondern auch die Defensive verstärken müssen. Unsere Stürmer haben sich sehr positiv entwickelt'', so Kainz. Naturgemäß ist man bei den Solarstädtern mit der gezeigten Darbietung natürlich hochzufrieden, die Gleisdorfer übermitteln der Konkurrenz eine klare Kampfansage: ''Wenn man ''Winterkönig'' wird kann man natürlich nur zufrieden sein. In erster Linie wollen wir wieder einen ÖFB-Cup-Platz erreichen. Aber wir stehen auf dem ersten Platz und wollen ihn auch nicht mehr hergeben''. Die Tatsache, dass es bei den Gleisdorfern keinen einzigen Corona-Fall gab, spielte dem FCG sicherlich auch ein wenig in die Karten, doch es zeigt auch, dass die gesetzten Maßnahmen Wirkung zeigten: ''Wir hatten ein perfekt organisiertes Präventionskonzept, bei uns hat ja auch der GAK Bundesliga gespielt. Wir waren immer sehr vorsichtig und haben das Konzept, welches die Bundesliga vorgelegt hat, eins zu eins übernommen'', weiß Kainz.

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FCG-Kapitän Jakob Färber und co. haben Platz eins im Fokus.

Zwei Neuzugänge, ein Abgang: Seidl und Umedi kommen, Routinier Schönberger geht

Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie war es auch in Gleisdorf in der heurigen Winter-Transferzeit eher ruhig: Mit Philipp Seidl und Hillary Chisom Umedi schnappten sich die Gleisdorfer zwei Neuzugänge. Abwehrmann Seidl wurde in der Sturm-Akademie in Graz ausgebildet und kickte zuletzt auf Leihbasis beim Kapfenberger SV, wo er 19/20 zu 16 Einsätzen in der zweiten Liga kam und nun über die Station Gleisdorf den Sprung ins Profigeschäft schaffen will. Der Ex-Jungblacky trainierte bereits im Herbst beim FCG mit und wurde nun fest verpflichtet. Der 19-jährige Hillary Umedi wiederum entstammt der Jugend von Hertha Wels, in der Saison 19/20 spielte der Verteidiger eine halbe Saison in der KM II der Messestädter und kommt nun auf Leihbasis nach Gleisdorf: ''Er ist ein junges Talent und studiert in Graz. Er will in der Regionalliga Mitte Fuß fassen'', so Kainz über den Neuzugang. Darüber hinaus geben die Gleisdorfer einen Spieler ab: Abwehrroutinier Thomas Schönberger kam über die Reservistenrolle nicht hinaus bzw. stand überwiegend für die Gleisdorfer KM II auf dem Feld und wechselt nun zum USV St. Marein/Graz: ''Nach einem Kreuzbandriss hat er nochmals versucht Fuß zu fassen. Leider hat es nicht mehr ganz gereicht. Er ist an uns herangetreten, er will seinem Jugendverein USV St. Marein zum Aufstieg verhelfen''. Finanzielle Probleme haben die Gleisdorfer wie viele andere Vereine auch im Bereich des Sponsoring sowie bei Zuschauer-Einnahmen und dem Kantinenbetrieb, wie auch Kainz bestätigt: ''Wir haben bereits eine Förderung für den Nachwuchs bekommen. Aber wir haben auch Sponsoren verloren und uns fehlen die Zuschauereinnahmen. Wir haben sieben Derbys, wo durch Zuschauereinnahmen ein sechsstelliger Betrag zusammenkommt. So ein Betrag wurde uns noch nicht übermittelt'', bringt es Kainz auf den Punkt. Wann die Meisterschaft weitergehen kann, ist auch für Kainz noch nicht absehbar: ''Wir stehen in engem Kontakt mit dem ÖFB und dem steirischen Fußballverband. Der Verband sagt uns, dass ein Konzept für die Regionalliga vorliegt, das auch schon an die Regierung weitergeleitet wurde. In der Regionalliga herrschen sehr professionelle Bedingungen, man könnte es sich anschauen, wie es funktioniert und eventuell auf weitere Ligen übertragen'', sagt der Funktionär. Derzeit sieht der Plan vor, dass die Solarstädter am 26. Februar 2021 gegen den FC Gamlitz das erste Testmatch bestreiten, der Liga-Auftakt am 6. März gegen den DSC Deutschlandsberg dürfte so oder so nicht gehalten werden.

Foto: Richard Purgstaller

Bericht: Pascal Stegemann

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